8 Millionen Euro werden in die thermische Sanierung von Mietwohnungen investiert, wie das Land Steiermark heute beschlossen hat. Die Mittel stammen aus dem REACT-Programm der EU. Neben Planungs- und Baukosten werden auch Folgekosten der thermischen Sanierung wie Verputz- und Malerarbeiten gefördert. Förderungsanträge können bei der steirischen Wirtschaftsförderung SFG eingereicht werden.
Thermische Sanierungen: Welche bauliche Maßnahmen sind durch das Land Steiermark förderbar?
- Thermische Sanierung bzw. Austausch bestehender Fenster und Außentüren
- Dämmung der Fassadenfläche (Außenwände)
- Dämmung von Dachschrägen und Wänden zum nicht beheizten Dachraum
- Dämmung der obersten oder untersten Geschossdecke
Dämmung von erdanliegenden Fußböden oder erdanliegenden Wänden - Außenliegende Verschattungssysteme
Unterstützt werden gemeinnützige Bauvereinigungen, die bei ihren mindestens 20 Jahre alten Mietwohnungen Sanierungen durchführen. Diese sehen darin einen wichtigen Schritt zur Sicherung des familiengerechten Wohnens durch geringere Betriebskosten.
Schon in der Vergangenheit haben wir stark auf thermische Sanierungen gesetzt, weil davon sowohl die Umwelt als auch die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren. Gerade jetzt in der Krise ist es umso wichtiger, durch thermische Sanierungen die Betriebskosten nachhaltig zu senken.
Dem Sichern von familiengerechtem Wohnen kommt in Zeiten explodierender Baukosten eine noch zentralere Bedeutung zu.
sind sich GBV-Obmann Christian Krainer und Wolfram Sacherer, GBV-Obmann Stellvertreter, einig.
Um durchschnittlich rund 20 Prozent liegen die Mieten in Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbauträger unter jenen am freien Markt. 2021 werden von den gemeinnützigen Bauvereinigungen in der Steiermark rund 300 Mio. Euro in 2.100 neue Wohnungen investiert. Auch ist die durchschnittliche Wohnfläche bei gemeinnützigen Projekten mit 70m² pro Einheit deutlich größer – und damit familiengerechter – als bei gewerblich errichteten Projekten.
Mit der Förderung schaffen wir einen doppelten Nutzen. Sie ist einerseits ein wichtiger Konjunkturimpuls für die heimische Bauwirtschaft, andererseits können wir damit die thermische Gebäudesanierung forcieren und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dieses Miteinander von Wirtschaft und Klimaschutz kennzeichnet den steirischen Weg aus der Krise zurück auf den wirtschaftlichen Erfolgskurs und in eine lebenswerte Zukunft.
so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Nachdem in den vergangenen fünf Jahren bereits 36.500 Wohneinheiten gefördert saniert wurden, ist diese Sonderförderung für Wohnbaulandesrat Hans Seitinger ein weiterer „Meilenstein für den Klimaschutz“. Seitinger:
Der Gebäudesektor ist nach wie vor einer der größten Treibhausgas-Verursacher, durch thermische Sanierungen können wir den Energiebedarf jedoch enorm verringern. Das spart Energiekosten für die Mieter und schützt unser Klima. Diese Förderung ist ein Sanierungs-Turbo, denn sie forciert die Sanierung von Gebäuden, die ohne diese Unterstützung nicht klimafit gemacht würden.
Erfreut zeigt sich der Wohnbaulandesrat darüber, dass es nach langen und intensiven Bemühungen gelungen ist, dass mit dieser Sonderförderung erstmalig die steirische Wohnbauförderung bei Gebäudesanierungen von EU-Mitteln profitiert.
Förderungsmittel der EU in der Höhe von acht Millionen Euro
Finanziert wird die Sonderförderung über das Aufbauinstrument „Next Generation EU“, mit dem die Europäische Union zusätzliche Budgetmittel für eine grüne, digitale und stabile Erholung der Wirtschaft bereitstellt. Für die Förderung thermischer Sanierungen von Mietwohnungen im Eigentum gemeinnütziger Bauvereinigungen wurden Mittel in der Höhe von acht Millionen Euro zugesichert, womit Investitionen in Höhe von mindestens 16 Millionen Euro ausgelöst werden. Die Förderungsmittel werden in Form eines einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschusses vergeben, wobei deren Höhe 40 Prozent der anrechenbaren Projektkosten beträgt. Beim Einsatz von zumindest 25 Prozent Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen erhöht sich die Förderung auf 50 Prozent der anrechenbaren Projektkosten, um die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien zu forcieren.
Foto: Christian Krainer (Obmann GBV Steiermark, li.) und Wolfram Sacherer (Obmann-Stv. GBV Steiermark) – Credit: Foto Fischer