Die Wirtschaftskammer (WKO) hat ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das zur Belebung der Stadt beitragen soll. Ziel der vorgeschlagenen Änderungen sei es, öffentliche Plätze besser zu nutzen, die Rahmenbedingungen für Veranstaltungen zu verbessern und die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu erhöhen.
Masterplan für öffentliche Plätze und Unternehmensansiedelung
Ein zentrales Anliegen der WKO ist die bessere Nutzung der Grazer Plätze. Dafür soll ein übergeordneter Masterplan entwickelt werden, der die unterschiedlichen Charakteristika der Standorte berücksichtigt. Zudem wird eine gezielte Förderung von Pop-up-Stores in Erdgeschoßzonen vorgeschlagen, um sowohl regionale als auch internationale Unternehmen für eine Ansiedelung in Graz zu gewinnen.
Erleichterungen für Veranstaltungen
Nach Einschätzung der WKO sind die bestehenden Regelungen für Veranstaltungen an bestimmten Plätzen zu restriktiv. Beispielsweise seien die Vorgaben für den Kaiser-Josef-Platz oder den Lendplatz zu streng, wodurch die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt würden. Die Wirtschaftskammer schlägt vor, diese Vorgaben anzupassen, um Veranstaltern mehr Flexibilität zu ermöglichen.
Anpassung der Öffnungszeiten für Gastgärten
Die derzeit geltenden Sperrzeiten für Gastgärten werden als zu restriktiv gesehen. Der Vorschlag der WKO sieht vor, die Öffnungszeiten in den Sommermonaten an bestimmten Plätzen auf Mitternacht auszudehnen. Auch für Sonntage auf Märkten, wo Gastgärten derzeit nur bis 18:00 Uhr geöffnet sein dürfen, wird eine Verlängerung bis 20:00 Uhr angeregt. Als Begründung wird unter anderem die Erhöhung der Gastgartengebühren um 10 % im Jahr 2024 angeführt.
Stärkere Nutzung der Mur als Erholungsraum
Ein weiteres Anliegen der WKO sei die stärkere Einbindung der Mur in das Stadtleben. Als Beispiele werden Städte wie München, Maribor oder Wien genannt, wo Flüsse eine zentrale Rolle im urbanen Raum einnehmen. Die Vorschläge umfassen unter anderem eine gastronomische Nutzung des Stadtbalkons, eine Reaktivierung der Murinsel als Veranstaltungsort sowie eine verstärkte Nutzung der Mur für Boots- und Floßfahrten. Auch frühere Konzepte für ein Kajakzentrum und eine Murwelle sollen wieder diskutiert werden.