Erreicht wird die C02-freie Zustellung in Graz durch eine Erneuerung und Elektrifizierung des Fuhrparks der Post. Aktuell besteht der Fuhrpark der Briefzusteller in Graz aus 13 Fahrrädern, 26 E-Mopeds, 38 Klein-LKW (davon 21 E-Fahrzeuge) und 25 Transportern.
Bis Mai 2020 wird die für den E-Fuhrpark benötigte Ladeinfrastruktur der Briefzustellung verfügbar sein. Dann wird mit dem Rollout der neuen 42 E-Fahrzeuge begonnen und bis September 2020 wird die komplette Flotte auf batterie-elektrische Fahrzeuge umgerüstet sein.
Als Klimainnovationsstadt unterstützen wir natürlich auch innovative, klimaschonende und dabei praktikable Stadtlogistikkonzepte. In der Stadt der kurzen Wege wird in Zukunft emissionsfrei zugestellt. Hier setzen wir mit der Post neben Elektroantrieb auch auf sanfte Mobilität, also E-Lastenräder, statt Diesel-Transporter.
so Bürgermeister Siegfried Nagl. Bereits seit 2011 stellt die Österreichische Post alle Sendungen innerhalb Österreichs laut eigenen Angaben CO2-neutral zu. Das nächste Ziel sei eine CO2-freie Zustellung bis zum Jahr 2030. Bis dahin sollen auf der letzten Meile ausschließlich E-Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Einsatz sein.
Modernisierung des Fuhrparks der Paketzustellung mit 100 neuen E-Fahrzeugen
Mit der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Kalsdorf wird auch mit der Modernisierung des Fuhrparks der Paketzustellung begonnen. Es werden rund 100 neue E-Fahrzeuge angeschafft. Die Umstellung wird im August 2021 abgeschlossen sein. Ab dann können auch Pakete im Stadtbereich Graz CO2-frei zugestellt werden können. Gesamt werden dann in Graz rund 160 E-Fahrzeuge für die Post im Einsatz sein.
Unsere Inside Graz Redaktion ist gespannt, wie dieses positive Vorhaben umgesetzt werden kann: Laut unseren Gesprächen mit einem Postzusteller in einem der Grazer Randbezirke, zeigte sich dieser von der Reichweite seines E-Mopeds frustriert. Er würde so weite Strecken fahren, dass ihm unterwegs sogar der Akku ausging. Aus diesem Grund stieg er auf ein 4-Takt-Moped um. Wahrlich aber eine enorme Verbesserung zum stinkenden und lauten 2-Takt-Moped, welcher er vorher im Einsatz hatte.
Unterstützt wird die Umstellung durch Förderungen des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Als verantwortungsvolles Unternehmen integrieren wir seit vielen Jahren Klimaschutz in unser Kerngeschäft. Seit beinahe zehn Jahren stellen wir CO2-neutral zu, betreiben die größte E-Flotte des Landes, die laufend ausgebaut wird und beziehen ausschließlich Grünstrom aus Österreich. Nun gehen wir einen Schritt weiter und mit Graz wird erstmals in einer Großstadt gänzlich CO2-frei zugestellt.
so Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post.
City Hub Graz: Paketzustellung in Grazer Innenstadt mit E-Lastenrädern
Im Rahmen des Pilotprojekts „City Hub Graz“ wird ab Juni 2020 die Paketzustellung testweise in der Grazer Innenstadt mit E-Lastenrädern erfolgen. Die Pakete werden im Logistikzentrum Kalsdorf vorbeladen und dann an mehreren Plätzen zur Übernahme durch den Zusteller bereitstehen – verteilt über die Grazer Innenstadt.
Durch diese „Rendezvous-Logistik“ müssen die Zusteller für die Aufnahme von neuen Sendungen nicht mehr an einen zentralen City Hub zurückfahren, sondern können die gesamte Zustelltour ohne Unterbrechung durchführen. Dabei kommt eine innovative Anhängerlösung mit flexiblen Modulen zum Einsatz, die den Ansatz der „Containerisierung“ der letzten Meile verfolgt. Das heißt, die Pakete werden in Behältern vorbeladen, in die Stadt transportiert und direkt daraus zugestellt. Das Pilotprojekt City Hub Graz ist auf drei Monate angesetzt.
Das Projekt setzt auf den Erkenntnissen des Tests „City Hub Wien“ auf. Hierbei wurden im vergangenen Jahr im 3. Bezirk Pakete von einem zentralen Umschlagplatz (City Hub) aus per E-Lastenrad zugestellt. Ein LKW brachte die Pakete konsolidiert in das City Hub, von wo aus die Zusteller direkt mit speziellen E-Lastenrädern losgestartet sind. Die Zustellung mit dem E-Lastenrad konnte eine komplette Tour mit dem Transporter ersetzen.
Foto: Stadt Graz / Fischer