Rund zwei Jahre nach dem Baustart nahm das Amazon Verteilzentrum in Premstätten offiziell den Betrieb auf. Es ist der fünfte Logistikstandort in Österreich.
Der Bau des rund 11.000 Quadratmeter großen Verteilzentrums begann im September 2022 und wurde nach 14 Monaten Bauzeit im November 2023 abgeschlossen.
Im Verteilerzentrum Premstätten (DAP8) werden Pakete sortiert und in die gesamte Region verteilt. Laut Amazon können durch koordinierte Arbeitsabläufe die Lieferpartner ihre Fahrzeuge in etwa 15 Minuten beladen. Die „letzte Meile“ der Paketzustellung erfolgt über lokale, unabhängige Lieferpartner, die die Pakete über die nahegelegene Pyhrnautobahn an die Kund:innen ausliefern. Insgesamt entstünden durch das Verteilzentrum über 130 neue Arbeitsplätze unter der Leitung von Sandra Schänzer. Weitere 200 Jobs für Fahrer:innen entstehen bei den lokalen Lieferpartnern.
Wir machten bereits vor der offiziellen Eröffnung im September mit Amazon Pressesprecher Steffen Adler einen Rundgang durch das neue Verteilerzentrum. Uns wurden die Abläufe gezeigt und immer wieder wurde betont, welchen Augenmerk Amazon auf die Arbeitsplatzsicherheit lege. Beispielsweise werden Pakete in Sammeltaschen je nach Auslieferungsroute sortiert. Damit Mitarbeiter:innen sich nicht überheben, werden diese Taschen nur bis zu einem bestimmten Gewicht befüllt und schwere Taschen nicht ganz unten im Regal.
Das erste im Verteilzentrum Premstätten sortierte Paket war eine Bestellung mit dem Taschenbuch von Tom Gates „Yes! No (Maybe…)“.
Bei unserem Rundgang war es bereits gegen Mittag, sodass es in der Halle schon sehr ruhig zuging. Die Spitzenzeiten sind in der Nacht, bis es nach den letzten Auslieferung am Morgen abflaut.
Laut unserer Nachfrage werden die Routen nach Graz so geplant, dass die Fahrer:innen über die A9 zum Verteilerknoten Webling fahren. Pro Tag wird das Verteilerzentrum mit circa drei bis vier großen LKWs von den anderen Logistikzentren beliefert.
Angesprochen auf den früher geplanten Standort in Liebenau wurde uns mitgeteilt, dass die Planung für die Standorte parallel gelaufen sind.
Wie profitiert man in Graz als Amazon Kunde vom Verteilerzentrum vor den Toren der Stadt? Der große Vorteil sei, dass Kunden am Vortag länger online bestellen können, da die Pakete dann über die eigenen Fahrer:innen ausgeliefert werden und beispielsweise nicht über die Post, da diese Logistikschiene mehr Vorlaufzeit benötigt. Ansonsten werden im Verteilerzentrum im Gegenteil zu einem großen Logistikzentrum Produkte nicht länger gelagert.
Habe heute eine Führung durch das neue Amazon Verteilerzentrum bekommen. Vor Mittag geht es hier noch sehr ruhig zu, da die Spitze in der Nacht bis in die Früh ist. pic.twitter.com/82aCtzFZuY
— Inside Graz (@insidegraz) September 19, 2024
Endlich kann das Team in Premstätten durchstarten und unsere Amazon Kund:innen in der Steiermark zuverlässig beliefern. Wir wollen ein guter Nachbar sein. Das herzliche Willkommen und die tollen Kontakte in der Gemeinde bedeuten mir als Feldkirchnerin besonders viel. Deshalb liegt es mir am Herzen, dass wir uns auch lokal engagieren – sei es beispielsweise durch unsere Unterstützung für den SC Unterpremstätten, die Freiwillige Feuerwehr oder die Team Österreich Tafeln in der Steiermark.
freut sich Standortleiterin Sandra Schänzer. Für die Zukunft sind weitere Projekte geplant, darunter die Einrichtung von E-Ladestationen für PKWs und Lieferfahrzeuge.
Die Eröffnung des neuen Amazon Verteilzentrums in Premstätten ist ein starkes Signal für den Standort Steiermark. Hier im Süden von Graz entsteht eine wichtige Logistikdrehscheibe für den Wirtschaftsraum Südösterreich, die neue Arbeitsplätze schafft. Dies gibt gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten neue Perspektiven.
so Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl bei der Eröffnung und Bürgermeister Matthias Pokorn dazu:
Die Ansiedlung eines internationalen Unternehmens wie Amazon spricht für die Wettbewerbsfähigkeit und strategische Lage unseres Wirtschaftsstandortes. Mit dem Bau des Verteilzentrums entstehen 130 neue Arbeitsplätze, die für unsere regionale Wirtschaft wichtig sind. Auch für die Zukunft wurde mitgedacht. Im dazugehörigen Parkhaus sind bereits alle Vorkehrungen für die zukünftige Elektrotransporter-Flotte getroffen, was einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität darstellt.
Für Miriam Enzi, Regionalleiterin von Amazon Logistics in Österreich, bedeutet der Standort in Premstätten einen weiteren wichtigen Meilenstein:
Die Steiermark ist wichtig für uns und wir investieren hier, um der Nachfrage unserer Kund:innen gerecht zu werden. Dazu gehört vor allem der Ausbau unseres Logistiknetzwerkes. Von Premstätten aus können wir auch Amazon Kund:innen in dieser Region noch schnellere und flexiblere Lieferoptionen anbieten.
Lokale kleine und mittlerer Unternehmen auf dem Amazon Marketplace
Weil laut Amazon immer mehr Menschen regional einkaufen wollen, wurde „Amazon & Kleine Unternehmen“ ins Leben gerufen. Hier werden ausschließlich Produkte lokaler KMUs abgebildet. Das Angebot könne so nach Region – also z.B. Österreich – oder nach Produktkategorie durchstöbert werden. Darüber hinaus werden KMUs bei Amazon mit dem Klein-Unternehmen Abzeichen auf der Produktdetailseite kenntlich gemacht. Mithilfe des Made in Austria Suchfilters sollen Kund:innen einfach Produkte finden können, die in Österreich hergestellt wurden.
Als Beispiel dafür nennt Amazon COWstyle aus Graz, das personalisierbare Lederaccessoires wie Armbänder und Geldtaschen anbietet. Gründer Oliver Rauch konnte seinen Umsatz auf Amazon zwischen 2019 und 2022 verfünffachen, wobei heute etwa 25 Prozent des Gesamtumsatzes über Amazon generiert werden. Neben dem E-Commerce setzt COWstyle auch auf den stationären Handel mit einem Geschäft in Graz sowie auf Kooperationen mit Juwelieren und Boutiquen. Neben COWstyle würden laut Amazon mehr als 300 weitere steirische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vom Amazon Marketplace profitieren. Diese haben 2023 über 1,5 Millionen Produkte bei Amazon verkauft und Exportumsätze von über 70 Millionen Euro erzielt.