Bereits vergangenen Freitag, den 8. Jänner 2021, wurden Polizisten gegen 16 Uhr in die Fröbelgasse gerufen, nachdem dort Welpen auf der Straße aus einem Pkw heraus verkauft worden waren. Vor Ort gab eine Frau an, offenbar Opfer von Betrügern geworden zu sein. Dabei hätte sie einen anderen Hund als zuvor vereinbart vermittelt bekommen. Die Verkäuferin sei mit einem blauen Klein-Pkw (bosnische Zulassung) davongefahren.
In der Folge stießen die Beamten vor Ort auf weitere Kaufinteressenten, welche ebenso im Internet inserierte Welpen kaufen wollten. Die Polizisten stellten zudem einen roten Pkw, ebenso mit bosnischer Zulassung, im Hinterhof eines Wohnhauses fest. Als die 43-jährige Fahrzeughalterin aus Bosnien und Herzegowina wenig später zum Fahrzeug zurückkam, konnten die Beamten im Pkw vier Welpen in offensichtlich verwahrlostem Zustand feststellen.
Die Amtstierärztin verfügte die behördliche Abnahme der insgesamt fünf Tiere, woraufhin diese von der Tierrettung zur Versorgung in ein Tierheim gebracht wurden. Die Polizisten leiteten eine Fahndung nach dem flüchtigen blauen Fahrzeug und der vorerst unbekannten Frau ein.
Welpenhandel: Polizisten observierten Übergabeort am Hauptbahnhof
Als gegen 20.15 Uhr im Bereich Hauptbahnhof es neuerlich zum Verkauf eines Welpen kommen hätte sollen, reagierten die Grazer Polizisten rasch. Sie observierten in zivil den für die Übergabe vereinbarten Ort zwischen Verkäuferin und Interessentin. Dabei stellten die Polizisten eine 19-jährige Bosnierin mit einem zum Verkauf angebotenen Welpen fest. Auch die wenige Stunden zuvor kontrollierte 43-Jährige, wie sich herausstellte handelte es sich um die Mutter der jungen Bosnierin, befand sich mit ihrem roten Fahrzeug in unmittelbarer Nähe.
Bei den Frauen stellten die Polizisten schließlich 2.600 Euro Bargeld sowie drei weitere verwahrloste Welpen im Fahrzeug der 19-Jährigen sicher. Auch diese Tiere wurden behördlich abgenommen und von der Berufsfeuerwehr in ein Tierheim gebracht.
Anzeigen gegen Tochter und Mutter
Die Polizisten brachten die beiden Tatverdächtigen zur Einvernahme auf eine Polizeiinspektion und führten eine erkennungsdienstliche Behandlung durch. Sie zeigten sich nicht geständig. Gegen beide Frauen werden zahlreiche Anzeigen wegen des Verdacht der Tierquälerei und des Betrugs erstattet. Zudem werden weitere Übertretungen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz und dem Veterinärrecht angezeigt. Eine Sicherheitsleistung wurde eingehoben. Hinsichtlich möglicher Übertretungen nach dem Zoll- und Finanzrecht wurden zudem die Finanzbehörden eingeschaltet.
Links
Betrüger bieten im Internet Welpen zum Verschenken an (hundund.de)