Anfang Dezember ist es am Wochenende durch einen erheblichen Schaden einer Hochspannungsleitung zu einem länger andauernden Stromausfall in weiten Teilen der Bezirke Murau und Murtal gekommen. Aus dem Schadensfall und der Bewältigung dessen konnten bereits erste Erkenntnisse gewonnen werden:
Laut Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung, wurde umgehend mit der Evaluierung des Einsatzes begonnen, auch mit Blick auf das Blackout-Szenario:
Beim Ereignis am ersten Dezember-Wochenende hat es sich um einen regionalen Stromausfall gehandelt, im Falle eines Blackouts sprechen wir von ganz anderen Dimensionen. Einige wertvolle Erkenntnisse konnten wir jedenfalls gewinnen: Vorbereitung und Übungen sind unerlässlich, das hat sich bei den Abläufen in den Bezirksverwaltungsbehörden gezeigt. Dass nur vier Tage zuvor mit der BH Murtal eine Kommunikations-Übung im Blackout-Fall abgehalten wurde, hat sich als ausgesprochen wertvoll erwiesen.
Neben dem Funkkontakt zwischen Behörden und Einsatzorganisationen ist auch das Radio für die Information der Bevölkerung ein wichtiger Baustein der Kommunikation. Dieses Service gilt es nun durch technische Adaptionen durch die zuständigen Stellen zu verbessern. Bei den Pflegeheimen gibt es Handlungsbedarf im Hinblick auf Notstromversorgung. Diese Punkte und vieles mehr wird Teil eines Blackout-Maßnahmenplans sein, der im kommenden Jahr veröffentlicht werden wird.
Bezirkshauptfrau Nina Pölzl (BH Murtal):
Für uns als Bezirksverwaltungsbehörde wurde wieder ganz deutlich, dass Katastrophenschutz nicht nur aus der Arbeit während eines Einsatzes besteht, sondern es in erster Linie auf die Vorbereitung und Prävention ankommt. Es ist bei einem Ereignis in dieser Dimension wirklich bemerkenswert, dass die Bevölkerung derart ruhig und diszipliniert geblieben ist. Unser Dank gilt allen Beteiligten, ganz speziell dem Netzbetreiber. Die Techniker haben Übermenschliches geleistet, um die Stromversorgung für die Menschen so schnell wie möglich wieder herzustellen.
Dass genau dafür das Zusammenwirken vieler Kräfte nötig war, unterstreicht Franz Strempfl, Geschäftsführer der Energienetze Steiermark GmbH:
Dass ein Hochspannungsmast vollständig zu Boden geht, ist so in den vergangenen Jahrzehnten noch nie passiert und war daher eine einzigartige Herausforderung. Die schnelle und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Straßenerhaltungsdienst, den erforderlichen Firmen, Behörden und Gemeinden, den Freiwilligen Feuerwehren und örtlichen Landwirten hat dazu geführt, dass unsere Techniker und Monteure in einem herausragenden Kraftakt durch den Aufbau eines Ersatzgestänges die Stromversorgung innerhalb von 28 Stunden wieder herstellen konnten. Dieser Fall war eine Einzelstörung, im Gegensatz zum Blackout-Szenario lag es also in unseren Händen, das Problem zu beseitigen und die Funktionalität des Netzes wieder herzustellen.
Blackout-Vorsorge – Was tun, wenn der Strom weg ist?
Alle können für sich den Selbstcheck machen, wie gut sie auf einen Blackout vorbereitet sind: Schalte zu Hause probeweise den Strom ab und überlegen, wie lange du ohne Elektrizität auskommst. Wie lange reichen die Vorräte an Nahrungsmitteln und Trinkwasser? Habe ich ausreichend Kerzen, ein hand- oder batteriebetriebenes Radio? Diese und ähnliche Fragen und die Antworten darauf zeigen, ob man ausreichend vorgesorgt hat oder nicht.
Foto: © Land Steiermark / Heribert Uhl, Harald Eitner, LH Christopher Drexler, LH-Stv. Anton Lang, BH Nina Pölzl und Franz Strempfl (v.l.)