Start Steiermark Wasserstoff Explosion in Lebring: Autobahn A9 gesperrt

Wasserstoff Explosion in Lebring: Autobahn A9 gesperrt

Polizeihubschrauber

Heute Mittag ist es kurz vor 13 Uhr im Gewerbegebiet Lebring West 2 auf dem Gelände der HypTec GmbH zu einer Explosion gekommen. Aus bisher ungeklärten Gründen gab es eine schlagartige Druckentladung eines Versuchsbehälters. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und konnten die Situation unter Kontrolle bringen.

Zeugen berichteten von einem dumpfen Knall und einer gewaltigen Druckwelle, die sogar Kilometer entfernt noch zu spüren gewesen sein soll. Zumindest neun Mitarbeiter befanden sich zu diesem Zeitpunkt am Firmenareal – die meisten davon im Bürogebäude. Lediglich der 39-Jährige hielt sich zu diesem Zeitpunkt für Arbeiten in einer Lagerhalle auf. Diese befand sich nahe des im Außenbereich explodierten Tanks mit mehreren hundert Litern Wasserstoff. Durch die Wucht der Explosion wurden diverse Teile durch die Luft geschleudert.

Die Autobahn A9 war zwischen Lebring und Leibnitz für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Bevölkerung wurde angewiesen, den Gewerbepark großräumig zu meiden, da eine weitere Gefahr zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden konnte. Eine Gefährdung der Umwelt lag nicht vor. Aufgrund des massiven Verkehrsaufkommens wurde sowohl im Bereich der A9 als auch auf den Ausweichrouten von nicht unbedingt notwendigen Fahrten abgeraten. Es kam in beiden Richtungen zu circa 7 Kilometer langen Staus. Erst mit der Aufhebung des erweiterten Sperrkrieses kurz nach 15.00 Uhr konnte die A9 wieder für den Verkehr freigegeben werden und der Stau löste sich langsam auf.

Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt und unmittelbar nach Eintreffen der Rettungskräfte vor Ort versorgt. Der Mitarbeiter wurde zur weiteren Untersuchung ins Spital gebracht, welches er bereits wieder verlassen konnte.

Da weder Brand- noch Explosionsgefahr bestehen, konnten bereits zwei Stunden nach dem Vorfall alle eingeleiteten Maßnahmen vom Amt der steiermärkischen Landesregierung wieder aufgehoben werden. Lediglich die Straße unmittelbar vor dem Gelände bleibt gesperrt. Die Ursache des Vorfalls wird derzeit noch geklärt.

Indessen haben Brandermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark die Ermittlungen aufgenommen. Sie werden ihre Arbeit zu Ursache am morgigen Mittwoch gemeinsam mit Experten des Bundeskriminalamtes (BK) fortsetzen, sofern ein gefahrloses Betreten des Areals möglich wird. Vorerst ist jedoch ein fachmännisches und langsames Entleeren der weiteren Wasserstofftanks erforderlich. Dies wird voraussichtlich auch über Nacht andauern. Eine Gefährdung der Umwelt konnte von Experten des Landes Steiermark (Chemiealarmdienst) nicht festgestellt werden. Auch gefahrenstoffkundige Organe (GKO) der Polizei, Einsatzkräfte der Feuerwehren Lang und Lebring sowie das Arbeitsinspektorat standen im Einsatz.

Der innere Sperrkreis rund um das Firmenareal ist auch über die Nachtstunden hinweg weiterhin aufrecht. Aus Sicherheitsgründen wird eindringlich davor abgeraten, den Nahebereich der Firma aufzusuchen – die getroffenen Absperrmaßnahmen sind weiterhin einzuhalten.

Die HypTec GmbH konzentriert sich auf die Produktion von Ventilkomponenten für Wasserstoff- und Erdgasanwendungen für die Automobilindustrie. Bis 2014 lag die Kernkompetenz des Unternehmens primär in der Entwicklung eines Druckreglers für die 700 bar Wasserstofftechnologie. Nach dem Bau eines speziellen Prüflabors für Kleinkomponenten weitete das Unternehmen sein Produktportfolio auf verschiedenste Ventile aller Arten, wie Behälter und Brennstoffzellen aus.

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