Start Graz Chronik Wie geht es weiter mit der Verkehrssituation an der VS Puntigam?

Wie geht es weiter mit der Verkehrssituation an der VS Puntigam?

Volksschule Puntigam Eltern Autos

Nach der Bezirksversammlung in Puntigam haben wir die Stadt Graz zu aktuellen Entwicklungen bezüglich der Volksschule Puntigam befragt, insbesondere zu den Herausforderungen mit den Parkplätzen und den sogenannten Elterntaxis.

Die Problematik der Elterntaxis, also Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto direkt bis vor die Schule bringen, führt häufig zu Verkehrschaos und gefährlichen Situationen vor Schulen. Um dem entgegenzuwirken, werden in verschiedenen Städten sogenannte Elternhaltestellen eingerichtet. Diese ausgewiesenen Hol- und Bringzonen befinden sich in einiger Entfernung zur Schule und ermöglichen es den Kindern, einen Teil des Schulwegs eigenständig zu Fuß zurückzulegen, was ihre Selbstständigkeit fördert und den Verkehr vor der Schule entlastet.

Wie Kinder aktuell zur Volksschule Puntigam kommen – welche Probleme bestehen

Die einzige nicht groß kommunizierte Zwischenlösung einer Elternhaltestelle ist das Einverständnis der etwas mehr als 200 Meter entfernen BILLA-Filiale, auf dessen Parkplatz zum Bringen- und Abholen der Kinder parken zu dürfen. Ein Vorteil auch für Billa: Eltern verbinden diese Gelegenheit, um beim Geschäft einzukaufen.

Dennoch fahren viele Eltern von der Gradnerstraße in die Nippelgasse ein, um dort gleich am Anfang der Gasse ihre Kinder rauszulassen. Das führt öfters zu einem Rückstau bis zum dortigen Kreisverkehr und auch der anschließenden Unterführung.
Von der Nippelgasse fahren die Eltern dann weiter in die Piccardigasse – das und Autos, die aus der Gegenrichtung zur Schule wollen, sorgt für Protest der dortigen Anwohner. Es gibt bereits Überlegungen, die Durchfahrt beispielsweise mit einem Poller zu unterbinden.

Eine Entlastung für die Situation, wäre die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In diesem Teil von Puntigam sind die Angebote für viele Familien im Einzugsgebiet aber nicht ausreichend. So fährt der 80er Bus der Holding Graz Linien nur alle 30 Minuten. Der Puntigamer Bezirksrat bemüht sich einen Schulbus als Alternative für die Schulkinder auf die Beine zu stellen. Dazu braucht es aber finanzielle Unterstützung der Stadt Graz. In anderen steirischen Gemeinden wird das ohne wenn und aber übernommen. Man wird sehen, wie weit Bürgermeisterin Kahr und Vizebürgermeisterin Schwentner die Stadt in der Pflicht sehen, Kindern eine sichere Anbindung zur Schule zu bieten.

Die Rudersdorferstraße stellt dazu für Fußgänger eine besondere Gefahr dar. Gehsteige sind hier seit zig-Jahren ein Fremdwort für die Politik. Auch für Kinder auf dem Fahrrad besteht wegen den vielen Pendlern, die die enge Rudersdorfer Straße nutzen und oft zu schnell unterwegs ist, eine große Gefahr. Dazu kommt der regelmäßige LKW-Verkehr ab der Kreuzung Auer-Welsbach-Gasse bis zur Puntigamer Straße.

Fragen an die Stadt Graz zur Verkehrssituation

Aus diesen Gründen ist das Auto für viele Eltern die einzige Möglichkeit, um ihre Kinder  sicher zur Schule zu bringen. Wir haben deswegen bei der Stadt Graz nachgefragt und folgende Antworten von Bernhard Hofbauer, Pressesprecher von Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner, bekommen:

Wird die Pfarre Graz in der Parkplatzfrage vor der VS Puntigam enteignet?

Die Stellplätze der Pfarre befinden sich auf privatem Grund. Eine Enteignung wird nicht angedacht. Es gibt bereits einen Gesprächstermin zwischen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und der Pfarre, um gemeinsam die bestmögliche Lösung zu erzielen.

(Anmerkung der Redaktion: Die Parkplätze der Pfarre liegen genau gegenüber vom Eingang der Schule, aber es dürfen dort nur Besucher der Pfarre parken. Dies wird aber gerne ignoriert).

Warum wurde der Antrag vom Bezirksrat für eine 7000€ Brücke über den Hügel beim dortigen Billa abgelehnt, obwohl der Bedarf besonders in der Herbst- und Winterzeit gegeben ist?

Die angesprochene Brücke befindet sich auf Privatgrund und liegt nicht im Wirkungsbereich der Stadt Graz. Die für die Brücke angedachte Fläche, wird jedoch als Retentionsfläche (also als eine Versickerungsfläche für den Hochwasserschutz) genutzt, welche speziellen bautechnischen Anforderungen unterliegt.

Die angesprochene Brücke befindet sich zudem im Nahbereich der Zufahrt zum BILLA-Parkplatz. Leider wurden in der Planung der Zufahrt keine Flächen für den Fußverkehr zum BILLA-Geschäft, durch die Betreiber, berücksichtigt. Somit haben Zu-Fuß-Gehende nur die Möglichkeit über die PKW -Zufahrt auf das Gelände zu gelangen. Diese Zufahrt liegt unmittelbar neben der angedachten Lage der Brücke und kann somit als Anschluss an den bestehenden und ausgebauten Geh- und Radweg im öffentlichen Gut genutzt werden.

Wie plant die Verkehrsabteilung die Situation rund um die Schule innerhalb einer vertretbaren Zeit zu entschärfen, wenn die VS Puntigam noch größer wird und das Einzugsgebiet rund um die Rudersdorfer Straße ein besonderes Gefahrengebiet für Kinder ist?

Die Abteilung für Verkehrsplanung befindet sich derzeit in der konkreten Planung zur Lösung der Verkehrssituation. Zum Wettbewerb wurde ein Verkehrsgutachten erstellt, welches derzeit von der Abteilung für Verkehrsplanung und den angrenzenden Grundstückseigentümer.innen besprochen wird.

Im Zuge des Ausbaus des Schulstandortes wurde zur Steigerung der Sicherheit für die Kinder entlang der Gradnerstraße ein gemeinsamer Geh- und Radweg, eine Bushaltestellte sowie zur sicheren Querung eine Druckknopfampel installiert. Ebenso wird durch die Abteilung für Verkehrsplanung angeregt, einen durch die AUVA und die KFA ausgearbeiteten Schulwegplan zu erstellen.

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