Die Section Control Überwachung im Plabutschtunnel ist seit dem 10. Oktober 2011 in Betrieb. Dabei handelt es sich um eine Anlage zur Überwachung der Geschwindigkeit auf einer bestimmten Strecke. Im Gegensatz zu herkömmlichen Radaranlagen erfasst die Section Control nicht die aktuelle Spitzen-Geschwindigkeit, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit über eine festgelegte Distanz. Dadurch werden auch Raser erfasst, die kurz vor einer Radaranlage abbremsen und danach wieder beschleunigen.
Technische Funktionsweise der Section Control
Die Tempokontrolle erfolgt auf beiden Richtungsfahrbahnen des Plabutschtunnels über eine Strecke von zehn Kilometern. Die Messung basiert auf dem Vergleich zweier Zeitstempel: Beim Einfahren in den Kontrollbereich wird das Fahrzeug samt Kennzeichen und Durchfahrtszeitpunkt erfasst. Beim Verlassen der Messstrecke erfolgt eine erneute Erfassung. Anhand der Zeitdifferenz und der zurückgelegten Strecke wird die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet.
Laut ÖAMTC ist die Section Control auf eine Toleranz von 3 km/h bzw. ab 100 km/h auf 3 Prozent eingestellt. Das bedeutet: Ab 103 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit droht eine Strafe. Wer im Tunnel mit 120 km/h unterwegs ist, muss mit einer Geldbuße zwischen 50 und 70 Euro rechnen.
Sicherheit und Unfallrückgang durch Section Control im Plabutschtunnel
Seit der Einführung von Section Control im Plabutschtunnel sind die Geschwindigkeitsübertretungen deutlich zurückgegangen. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug bislang 159 km/h. Auffällig ist, dass Fahrzeuge, die Richtung Süden unterwegs sind, häufiger über der zulässigen Geschwindigkeit liegen.
Ein Erfolgsmodell: Eine Studie der ASFINAG zeigt, dass die Einführung von Section Control an anderen Standorten zu einem Rückgang der Unfälle um bis zu 50 Prozent geführt hat. Neben dem Plabutschtunnel sind mittlerweile sechs stationäre Abschnittskontrollen auf österreichischen Autobahnen im Einsatz.
Warum wird Section Control eingesetzt?
Die ASFINAG setzt auf diese Art der Tempokontrolle vor allem dort, wo es immer wieder zu schweren Unfällen kommt, weil die gefahrenen Geschwindigkeiten trotz Beschilderung zu hoch sind. Die Vorteile der Section Control sind eindeutig:
- Ruhigerer und harmonischer Verkehrsfluss
- Weniger gefährliche Spurwechsel und Auffahrunfälle
- Nachweislich mehr Verkehrssicherheit
Hartwig Hufnagl, Vorstand der ASFINAG, betont: „Die Einführung von Section Control war ein Meilenstein für die Verkehrssicherheit. Dort, wo sie eingesetzt wird, verläuft der Verkehr harmonischer und sicherer. In Baustellenbereichen konnte die Unfallrate durch Section Control halbiert werden.“
Fakten zur Section Control im Plabutschtunnel
- Inbetriebnahme: 2011
- Überwachungsstrecke: 10 Kilometer
- Kosten pro Anlage: Rund 1 Million Euro
- Erfassungsbereich: Mehrere Fahrspuren, Unterscheidung zwischen Pkw, Lkw und Bussen
- Datenverarbeitung: Bei Überschreitungen erfolgt eine Speicherung durch die Polizei, ansonsten werden die Daten sofort gelöscht