Mit dem Ziel, Graz zu einer „europäischen Fahrradhauptstadt “ zu machen, starteten das Land Steiermark und die Stadt Graz vor knapp einem Jahr die „Radoffensive 2030“. Als Basis für das gemeinsame Vorhaben, das Radwegenetz großflächig auszubauen, dient die vom Land Steiermark in Auftrag gegebene Radnetzstudie. Sie zeigt Korridore auf, wo potenzielle Radschnellrouten möglich sind. Insgesamt 100 Millionen Euro sind dafür reserviert. Weiters wird der Grazer Gemeinderat dem Vertrag zwischen der Stadt Graz und dem Land Steiermark zum Investitionsprogramm Radoffensive Graz 2030 zustimmen.
Während am Master- und Sektorenplan auf Hochtouren gearbeitet wird, gibt der Grazer Gemeinderat nun „erste Kilometer“ im Radwegenetz für die Jahre 2021 bis 2023. Diese ersten Teilabschnitte sind mit einem städtischen Anteil von 5.490.000 Euro budgetiert. Die Kosten werden ebenso zu gleichen Teilen vom Land getragen. Nächste Projekte befinden sich bereits in Vorbereitung und sollen noch heuer dem Gemeinderat vorgelegt werden. Insgesamt sollen pro Jahr 10 Millionen Euro von Stadt und Land in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert werden.
Erste Projekte zum Ausbau der Radinfrastruktur 2021-23 in Graz:
- St. Peter Gürtel – Liebenauer Gürtel (von Kreuzung St. Peter Hauptstraße/St.Peter Gürtel bis Unterführung Südgürtel)
- Gradnerstraße Teilabschnitt 2 (Campingausrüster Fa. Kledo bis Neuseiersberger Straße)
- Weinzöttlstraße (Teilabschnitt P&R bis Murradweg/ Andritzbach)
- Triester Straße (Teilabschnitt Puntigam)
- Ragnitzstraße
- Georgigasse – Projektausweitung Umbau Verkehrslichtsignalanlage und abschnittsweise Baumachse
- Keplerstraße – Umsetzung Abschnitt 3 von Josefigasse bis Keplerbrücke
- Murradweg/Geh- und Radweg-Brücke Kraftwerk Gratkorn
- Erhöhung der Verkehrssicherheit durch neue Markierungen in der St.-Peter-Hauptstraße und Straßganger Straße
- Markierung Piktogramme, Errichtung von Zählstellen und Abstellanlagen
Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung und werden dem Gemeinderat bei Beschlussreife vorgelegt.
„GROOVE – Graz Moves“ soll für aktive Mobilität stehen
Alle Maßnahmen der Radoffensive laufen künftig unter der Marke „GROOVE – Graz Moves“. Sie steht für die aktive Mobilität in Graz, die für mehr Lebensqualität in der Stadt beitragen soll. Die Radoffensive Graz 2030 soll daher gleichzeitig ein Projekt für den Ausbau der Radinfrastruktur als auch für die Lebensqualität in Graz sein. Eine Online-Umfrage zum Thema Radfahren in Graz, bei der alle Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und ihre Anregungen abgeben können, befindet sich in der finalen Vorbereitung.
Für Bürgermeister Siegfried Nagl ein positives Signal für alle Menschen, die im Stadtgebiet leben, arbeiten, lernen und über die Stadtgrenzen hinaus mit Graz verbunden sein wollen:
Bereits jetzt wird jeder fünfte Weg in Graz mit dem Rad zurückgelegt. Mit dem Ausbau einer attraktiven Radinfrastruktur fördern wir nicht nur die aktive Mobilität, sondern tragen erheblich zu einer höheren Lebensqualität für alle bei. Wer flott, sicher und komfortabel in der Stadt unterwegs ist, tut dabei nicht nur sich und der Umwelt etwas Gutes, sondern profitiert auch bei der Fitness und in puncto Zeitersparnis.
Ebenso Vizebürgermeister Mario Eustacchio unterstützt die Radoffensive:
Graz wächst immer mehr. Der Ausbau der Rad-Infrastruktur ist daher dringend notwendig. Als Grazer Stadtregierung setzen wir die richtigen Schritte für die künftige Mobilität.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die langfristige Absicherung der Initiative, wie Verkehrslandesrat Anton Lang betont:
Aktuell sind steiermarkweit 22 Radverkehrsprojekte am Laufen. Davon sind sieben bereits in baulicher Umsetzung, sechs sind fertig geplant und mit Co-Finanzierungen durch das Land Steiermark gesichert. Neun weitere Vorhaben befinden sich im Vorbereitungs- und Planungsstadium. Ich freue mich, wenn die Grazer Radoffensive durch den Beschluss des Gemeinderats nun auch in die erste Etappe der Umsetzung startet.
Während einige Korridore und Verbindungen detaillierter geprüft beziehungsweise geplant werden, nehmen andere Projekte bereits in den kommenden zwei Jahren Fahrt auf, worüber sich Verkehrsstadträtin Elke Kahr freut:
Wichtig ist, dass einige Projekte wie St. Peter- und Liebenauer Gürtel, Gradnerstraße, Keplerstraße und Georgigasse umgesetzt werden können. Bei anderen Vorhaben sind noch vertiefte Planungen und Verkehrsmodellberechnungen erforderlich. Dafür, aber auch für Markierungen, Abstellanlagen und Zählstellen werden die Mittel bereitgestellt.