Im Winter kommen einige Anforderungen an Autos sowie ihren Fahrern zu, die mit unseren Tipps und der richtigen Winterausrüstung leichter gemeistert werden können. Unsere Winter Checkliste für das Auto:
Winter Checkliste für Autofahrer
- Nicht vergessen: zwischen 1. November und 15. April gilt in Österreich Winterreifenpflicht bei winterlichen Fahrverhältnissen.
- Winterreifen bieten aufgrund vieler Lamellen und einer weicheren Gummizusammensetzung in der Winterzeit ein deutliches Sicherheitsplus gegenüber Sommerreifen.
- Radial-Winterreifen benötigen eine Mindestprofiltiefe von 4 mm (Diagonal-Reifen 5 mm).
- Winterreifen brauchen in der Regel einen höheren Luftdruck als Sommerreifen. Beachten Sie die Angaben des Herstellers!
- Das Mitführen von Schneeketten empfiehlt sich. Montieren Sie die Ketten bei Bedarf an den Antriebsrädern. (Bei Allrad-Antrieb beachten Sie die Vorgaben es Herstellers.)
- Türschloss-Enteister in der (Mantel-) Tasche mitnehmen.
- Schneebesen und Eiskratzer nicht vergessen.
- Das Wasser der Scheibenwischanlage mit Frostschutzmittel ergänzen.
- Dem Kühlwasser Frostschutzmittel beimengen.
- Gute Sichtbarkeit ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt im Winter. Eine Funktionskontrolle der Scheinwerfer ist bei schlechten Sichtverhältnissen doppelt wichtig. Die Leuchten müssen außerdem richtig eingestellt und frei von Schmutz sein.
Neben einem optimal vorbereiteten Fahrzeug gilt es auch für uns Fahrer, sich nicht vom Wintereinbruch überraschen zu lassen. Auch bei gut geräumten Straßen kann an bestimmten Stellen, wie auf Brücken oder in Kurven, Glatteis auftreten. Ungewollte Rutschpartien vermeidet man mit einem an die Fahrbahnverhältnisse angepassten Tempo, einer vorausschauenden Fahrweise und der Einhaltung möglichst großer Sicherheitsabstände.
Bereits vor dem Einsteigen ist zu bedenken, dass die dicke Winterbekleidung im Auto während der ersten Kilometer zwar kuschelig vor der Kälte schützt, dicke Jacken aber auch zu einer Gefahr werden können, weil der Gurt nicht mehr ideal eng am Körper anliegt. Aus diesem Grund ist es sicherer, die ersten Minuten bis zum Einsetzen der Heizung mit der Kälte zurecht zu kommen und auf die dicke Jacke zu verzichten. Dies gilt ebenso für Kinder als Mitfahrer am Rücksitz. Lieber den dicken Anzug ausziehen und den Kindersitz damit zudecken.
Winterausrüstung für Autos
Mit der richtigen Winterausrüstung für das Auto bleibt das Autofahren auch im Winter sicher. Worauf es für eine richtige Ausrüstung für die kalte Jahreszeit ankommt haben wir übersichtlich zusammen gefasst.
Die Winterausrüstungspflicht in Österreich gilt vom 1. November bis zum 15. April im nächsten Jahr. In dieser Zeit muss bei Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis an allen Rädern Winterreifen montiert werden. Die Winterreifen für Autos sind mit dem Kürzel M+S (Matsch & Schnee) gekennzeichnet und müssen mindestens eine Profiltiefe von 4 mm aufweisen – bei Diagonalreifen sind es 5 mm. Diese Vorschrift gilt auch für Ganzjahresreifen, Allwetterreifen und Spikereifen.
Wenn die Straße durchgehend mit Schnee oder Eis bedeckt ist, kann als Alternative zur Winterbereifung laut ÖAMTC die Verwendung von Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern erfolgen. Generell wird empfohlen rechtzeitig vor Wintereinbruch auf Winterreifen zu wechseln, da Winterreifen bei niedrigen Temperaturen bessere Haftungseigenschaften als Sommerreifen aufweisen.
Scheibenwischer sorgen für gute Sicht im Winter
Besonders über die Herbst und Winterzeit werden die Wischerblätter besonders gefordert. Auch wenn es nicht viel regnet, wenn Nässe und Matsch der voranfahrenden Autos dem Auto dahinter auf die Fensterscheibe „geworfen“ wird, verschlechtert sich die eigene Sicht auf die Straße und den Verkehr und zwingt Autofahrer dazu, die Scheibenwischer öfter einzuschalten. Hier sorgen gute Wischer für freie Sicht. Unangenehm und gefährlich wird es, wenn die Scheibenwischer nicht mehr sauber wischen sowie Schlieren ziehen und der Gegenverkehr den Autofahrer stark blenden.
In diesem Zusammenhang empfiehlt der Autofahrerclub die Scheibenwischer zwei Mal im Jahr zu überprüfen, da diese neben der mechanischen Beanspruchung auch durch Insektenrückstände und UV-Strahlen in der Lebensdauer altern.
Kühlerfrostschutz im Winter
Im Winter muss die Kühlflüssigkeit des Automotors mit ausreichendem Frostschutz versorgt werden. Im Winter und bei niedrigen Temperaturen werden höhere Anforderungen an den Motor gestellt als wie im Sommer. Autofahrerclubs bieten die Möglichkeit, das Kühlsystem auf Flüssigkeitsstand und Dichtheit zu überprüfen.
Was sollte im Winter im Auto sein?
Wer kennt es nicht. Wenn es Winter ist und das Auto eine ordentliche Schneedecke auf dem Dach hat, aber gerade kein Schneebesen zu Hand ist, ärgert man sich wieder, warum man nicht ein paar nützliche Dinge im Auto mitgeführt hat. Dazu zählt neben dem bereits erwähnten Schneebesen zum Abkehren noch:
- Eiskratzer (Hier bestellen)
- Schreibenfrostschutz Nachfüllflasche
- Winterbekleidung wie Handschuhe und Haube
- Schneeketten (Hier bestellen)
Ein weiterer nützlicher Helfer für das Auto ist ein Türenteiser-Spray. Dieser wird aber klarerweise nicht im Auto gelassen sondern in der Handtasche oder in der Jacke eingesteckt. Hat man diesen nicht dabei und es wird nicht wärmer, hilft nur noch ein Anruf bei seinem Automobilclub.
Schneeketten müssen zum Winterreifen passen
Schneeketten dürfen verwendet werden, sobald Schnee auf der Fahrbahn liegt. Ist zudem auf der Straße ein blaues Gebotsschild zu sehen, müssen die Schneeketten angelegt sein. Wichtig bei der Wahl der richtigen Schneeketten ist, dass deren Dimension zu den Winterreifen passen.
Schneeketten richtig montieren
Schneeketten werden an den Reifen der Antriebsachsen montiert und am besten an einem ebenen sicheren Platz angelegt. Fährt man ein Allrad-betriebenes Auto sollte man sich an die Empfehlungen des Herstellers richten. Die Montage der Schneeketten geht meistens einfach von statten:
Dabei wird ein Stahlseil oder ein Federstahlbügel über das Rad gezogen. Zuerst wird die Kette hinter dem Rad ausgelegt, als nächstes der Montagering geschlossen und die Kette geschlossen. Abschließend wird die Spannautomatik der Schneekette eingehängt. Je nach Modell muss nach der Montage auch eine Vierteldrehung mit dem Rad gemacht werden, damit die Schneekette richtig gespannt ist. Nach dem Auflegen der Schneeketten ist es empfohlen nach kurzer Fahrt den Sitz der Ketten zu überprüfen.
Tipp: Die Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten sollte nicht schneller als 50 km/h sein beziehungsweise Angaben des Herstellers berücksichtigt werden.
Autobatterie im Winter
Autobatterien sind besonders kälteempfindlich, die Leistung der Batterien sinkt dabei unterhalb vom Gefrierpunkt sehr stark.
Wie stellt man aber eine schwache Batterie ohne Verwendung eines Multimeters fest? Autofahrer merken beim Starten des Kälte-geplagten Motors oft, dass die digitale Uhr im Auto die Zeit nicht mehr richtig anzeigt oder gespeicherte Radiosender nicht mehr auf ihrem „gewohnten Platz“ aufzufinden sind. Stellt man diese Symptome bei seinem Kfz fest, sollte die Batterie bei der nächsten Gelegenheit überprüft werden.
Es ist nicht verwunderlich, dass in der Pannenstatistik der heimischen Autofahrerclubs, im Winter ausgefallene Batterien Hauptverursacher für nicht mehr startende Autos geführt werden.
Wintertipp nach der Starthilfe: Hat man das Glück und ein anderer Autofahrer oder Mitarbeiter eines Pannendienstes konnte erfolgreich Starthilfe geben, sollte man mit dem Auto mindestens eine Stunde bei wenig eingeschalteten Stromverbrauchern fahren. Dazu zählen beispielsweise Heizung, Radio oder die Lüftung.
Richtiges Tempo und Abstand bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen
Die meisten Unfälle im Winter mit dem Auto passieren durch zu hohe Geschwindigkeit und besonders zu geringer Abstand zu den Schnee-Räumungsfahrzeugen auf den winterlichen oder eisigen Straßen.
Laut dem ÖAMTC meinen viele Autofahrer, dass direkt hinter einem Streufahrzeug ideale Straßenverhältnisse gegeben sind. Dies ist jedoch ein Irrtum! Denn direkt hinter einem Streufahrzeug sind die eisigen Straßen genauso glatt wie vor dem Streufahrzeug. Das Auftaumittel braucht laut den Experten eine gewisse Zeit, um auf der Straße einzuwirken und das Eis aufzulösen. Oft werden die Geschwindigkeiten dieser Fahrzeuge auch falsch eingeschätzt, wodurch weitere Unfälle entstehen. Diese sind nämlich mit maximal 30 bis 40 km/h unterwegs. Begegnet man einem Streufahrzeug sollte deshalb unbedingt das eigene Tempo verringert werden.
Auf Freilandstraßen kann man im Winter bei sehr guten Bedingungen (gute Schneereifen, weite Sicht, trockene Fahrbahn …) auch 100 km/h fahren. Bei Schneefahrbahn ist die Geschwindigkeit zu halbieren, damit der Bremsweg gleich bleibt. Bei Eis muss man um 70 Prozent langsamer fahren!
Sieht man wegen Schnee auf der Straße Bodenmarkierungen nicht mehr, gelten die allgemeinen Fahrregeln (Parken parallel zur Fahrbahn, Einordnen auf der entsprechenden Fahrseite und so weiter). Oft ein Ärgernis für Parkende in der Stadt: Kurzparkzonen gelten trotz Schneefalls, da diese durch Verkehrszeichen angezeigt werden.
Parken bei Schnee
Bei der Wahl des verschneiten Parkplatzes sollte darauf geachtet werden, dass Scheeräumfahrzeuge nicht behindert werden und nicht in Kurven geparkt wird. Schleudernde Autos könnten nämich das geparkte Auto beschädigen.
Schneit es sehr stark und es besteht die Gefahr, dass man das eigene Auto nicht mehr wieder findet, könnte die davor befindliche Hausmauer fotografiert oder diverse Apps mit einer „Standort merken“ Funktion benutzt werden. Das Smartphone muss zu diesem Zweck aber GPS integriert haben.
Hin und wieder sollte man das eigene Auto freischaufeln, wenn es länger steht. Achtung: Auch wenn der Parklatz mühsam freigeschaufelt wurde – das Reservieren von öffentlichen Flächen ist nach der Straßenverkehrsordnung verboten! Damit man keinen Ärger mit der Autoversicherung bekommt, sollten erkennbare und mit Warnschildern markierte Schneedächer nicht ignoriert und darunter geparkt werden. Im Schadensfall muss der Autofahrer nämlich damit rechnen, dass ihm ein Mitverschulden seitens der Versicherung angelastet wird und man einen Teil des Schadens selber tragen muss.
Unser letzter Wintertipp für Autofahrer: Auch im Winter sollte das Auto gewaschen werden beziehungsweise in die Waschstraße. Denn Streusalz und Schneematsch setzen dem Autolack zu. Dadurch steigt das Risiko von Rost- und Lackschäden.
Quiz-Fragen rund um das Auto im Winter:
A: Warum müssen Sie Ihr Fahrzeug bei winterlichen Fahrverhältnissen mit Winterreifen ausstatten?
- Weil das Fahrzeug beim Bremsen auf einer Schneefahrbahn nicht so leicht ins Schleudern kommt.
- Weil Schneeketten nur auf Winterreifen montiert werden dürfen.
- Weil die Bodenhaftung auf einer Schneefahrbahn besser ist.
B: Welche Vorkehrungen sollten Sie treffen, damit Sie im Winter möglichst sicher fahren?
- Ich sollte auf jeden Fall Winterreifen verwenden.
- Bei Fahrten ins Gebirge denke ich daran, Schneeketten einzupacken.
- Ich sollte das Fahrzeug im Kofferraum möglichst schwer beladen.
C: Was beachten Sie, wenn Sie Ihr Fahrzeug in der kalten Jahreszeit verwenden wollen?
- Ich werde Scheibenfrostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage füllen.
- Ich werde das Frostschutzmittel in der Batterie überprüfen.
- Ich werde das Frostschutzmittel im Kühlwasser überprüfen.
Die Auflösung für unser „Fit mit dem Auto im Winter“ Quiz:
A: 1,3 / B: 1,2 / C: 1,3
Quelle: ÖAMTC