Das neue Stadtbootshaus soll Sportler und Flaneure im Zentrum von Graz an der Mur anziehen. Die Eröffnung im Jahr 2021 geplant.
Die verlangsamte Fließgeschwindigkeit der Mur durch das neue Murkraftwerk macht Wassersport im Stadtzentrum möglich. In der Stadt ist in und an der Mur im Bereich des Marburger Kais nahe des Andreas-Hofer-Platzes ein neues Stadtbootshaus geplant.
- Baubeginn ist für kommendes Jahr geplant.
- Eröffnung soll 2021 erfolgen.
- Die Gesamtkosten sind mit rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt.
Im Stadtbootshaus sollen nicht nur die Kanus, Kajaks und zwei Drachenboote untergebracht werden. Auch der Kanu Club Graz und der Grazer Kajak Klub Wikinger bekommen damit ein Vereinshaus mit Umkleidemöglichkeiten, Aufenthaltsräume und eine Teeküche inklusive Heizung.
Stadtbootshaus mit Murbalkon
Das Dach des Gebäudes mit 215 Quadratmeter Nutzfläche ist direkt vom Marburger Kai aus für Mur-Flaneure und Publikum begehbar. Vorbeikommende können auf einer Art „Murbalkon“ den sportlichen Aktivitäten zusehen. Das Grazer Bootshaus selbst ist vom Erdgeschoß bis zum Dach auch für Nicht-Bootssportler begehbar. Stiegen, Holzpodeste, Grüninseln und Sitzstufen laden zum Verweilen ein. Die Nutzung ist auf viele Art möglich – neben Sportveranstaltungen und Training werden auch kleine Feste, der Aufbau einer Bühne für kulturelle Veranstaltungen und andere Attraktionen möglich sein.
Laut Stadtbaudirektion muss für die dazu benötigte Sichtachse aufs Wasser und auf rechte Murufer kein wertvoller Baum gefällt werden. Alle Planungen wurden im Einvernehmen mit Naturschutz, Denkmalschutz, Altstadtsachverständigenkommission und der städtischen Grünraum-Abteilung durchgeführt, sensible Eingriffe in den Naturraum seien damit garantiert.
Das alte, völlig devastierte Bootshaus am Standort – die ehemalige Murwärterhütte aus jenen Zeiten, zu der es auf der Mur noch eine Dampfschifffahrt gab – ist unsanierbar und muss dem Neubau weichen. Der Entwurf stammt von der Grazer Architektin Nina Maria Kuess.
Reaktionen zum geplanten Stadtbootshaus
Wir wollen die Mur als Lebensraum für Menschen und als Brücke zwischen den beiden Murufern entwickeln – dieses Projekt ist ein ganz besonderer Schritt dazu!
so Bürgermeister Siegfried Nagl.
Bereits jetzt sind an der Mur viele SportlerInnen beim Laufen, Radfahren oder Skaten unterwegs. Durch das Projekt machen wir künftig die Wasserfläche der Mur zur größten Sportfläche der Stadt!
äußerte sich Sportstadtrat Kurt Hohensinner.
Bei so gut vorbereiteten Projekten wird der Naturschutz zum Begleiter, nicht zum Gegner!
so Naturschutzbeauftragter Dr. Wolfgang Windisch. Für den Präsident des Steirischen Kanuverbandes, Norbert Podany, und Michael Strömer vom Kajak Klub Graz würden mit dem Bau die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Graz nach längerer Durststrecke wieder Weltmeister und Olympiateilnehmer hervorbringen könne. Man werde Schulen einladen, Firmenevents anbieten und „Schnupper-Paddelstunden“ veranstalten.
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