Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 verwandelt sich das Tramway Museum Graz erneut in ein farbenfrohes Paradies für LEGO-Fans aus ganz Österreich – und darüber hinaus. Bei der zweiten Auflage der LEGO-Fan-Ausstellung Brickwöööd warten auf 800 Quadratmetern spektakuläre Bauwerke, liebevoll gestaltete Szenen, Technik-Wunderwerke und ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein.
Wir haben mit dem Veranstalter Stefan Königshofer gesprochen – über die Anfänge, die Highlights und darüber, warum bei diesem Event nicht nur die Steine, sondern auch die Herzen höher schlagen.
Wie ist die Idee zur LEGO-Ausstellung Brickwöööd entstanden?
Alles fing mit einer kleinen Ausstellung auf 100 Quadratmeter und 300 Besuchern an, es war ein tolles Gefühl diese strahlenden Gesichter zu sehen dass schnell der Wunsch entstand es größer aufzuziehen.
Der nächste Schritt war dann in Lebring mit ein paar Freunden, auf 350 Quadratmeter und über 2000 Besuchern.
Hier entstand der endgültige Wunsch, LEGO Verrückte aus ganz Österreich zusammen zu trommeln und die LEGO-FAN-Ausstellung zu einem wahren Erlebnis für die Besucher und Aussteller zu machen.
Die Suche nach der Location gestaltete sich aber schwierig. Zum Glück trat das Tramway Museum Graz an mich heran und bot mir die Räumlichkeiten an. Dadurch, dass Brick Flip als Sponsor einstieg, ging nach 8 Monaten Planung die erste BRICKWÖÖÖD im Jahr 2024 über die Bühne.
Was motiviert euch persönlich, so ein Event auf die Beine zu stellen?
Mich persönlich motiviert es, durch dieses Event Gleichgesinnte zu treffen und natürlich dieser Moment, wenn Besucher die Halle betreten: Kinderaugen zum Leuchten beginnen , Erwachsene ihr inneres Kind wieder entdecken und genauso zum Strahlen anfangen wie ihr Nachwuchs.
Seid ihr privat auch LEGO-Fans – oder hat euch der Wahnsinn einfach irgendwann gepackt?
Jeder Aussteller ist natürlich lego-fan, ich persönlich besitze circa 1,7 Tonnen und hab ich mit Brickart.at sogar eine Firma gegründet.
Wer steckt alles hinter dem Event – arbeitet ihr rein ehrenamtlich?
Hauptsächlich plane ich alles alleine, aber natürlich würde ich es ohne die Unterstützung vom Klaus Außerhofer (Tramway Museum), Phillip Auer (Brick Flip), Jaqueline Bölderl (Blueship), Stefan Kofler (LGOe) und natürlich die vielen Helferline, vor allem familiär – beim Aufbau und so weiter nicht funktionieren. Und natürlich machen das alle ehrenamtlich.
Was macht diese Ausstellung besonders – was hebt sie von anderen LEGO-Events ab?
Die Brickwöööd ist die größte und nebenbei auch einzige LEGO-FAN-Ausstellung in Österreich, die in einer Hauptstadt stattfindet. Vor allem sind wir die einzige Ausstellung, die eine eigene gratis Zubringerstraßenbahn hat, welche zwischen Jakominiplatz und Mariatrost verkehrt.
Worauf wir neben einzigartigen Lego Modellen sehr viel Wert legen, ist dass das Event zum Verweilen einlädt. Sei es vom Baubereich, Gastro, Flohmarkt, Technik Vorführungen und vor allem Ausstellern, die ihre Modelle mit Herz und Seele präsentieren und auch mit den Besuchern darüber reden möchte.
Gibt es ein Motto oder eine thematische Ausrichtung der Ausstellung?
Ich kann nur von meinem persönlichen Motto bzw. Ziel der Ausstellung erzählen. Es ist, dass alle eine tolle Zeit haben, sie lange in Erinnerung bleibt und neue Kontakte geknüpft werden.
Und mein finanzielles Motto ist einfach: nur kein Verlust, alles andere ist egal. Leider sind solche Veranstaltungen sehr teuer, deswegen muss ich leider auch Eintritt verlangen, aber der Gewinn wird in die nächste Brickwöööd investiert bzw. auf die Aussteller aufgeteilt. Ich organisiere es aus Leidenschaft, nicht für den finanziellen Erfolg.
Wie viele Aussteller sind heuer mit dabei – und woher kommen sie?
Insgesamt sind es um die 50 Aussteller, darunter natürlich große und kleinere Vereine, wie LGOe, Brickteam Friedl, The Brick-A-Team.
Heuer haben wir Austeller aus der Steiermark, Wien, Niederösterreich und Oberösterreich und Kärnten.
Mit wie vielen Besuchern rechnet ihr in diesem Jahr?
Im Jahr 2024 hatten wir 3000 Besucher. Wir hoffen, dass wir einen guten Eindruck hinterlassen haben, dass die Leute gerne wieder kommen und auch anderen davon erzählt haben. Unser Ziel für heuer sind 4000 Besucher in 4 Tagen.
Welche Highlights dürfen Besucher auf keinen Fall verpassen?
Wo soll ich da bloß anfangen? Da wäre die fast 30qm große Zuganlage, wo man die Züge selber steuern kann, oder der Baubereich, wo 150 Kilo Lego warten verbaut zu werden. Der R2D2 in Lebensgröße oder ein 2 Meter großer Kohlebagger. Überhaupt voll funktionsfähige riesige Technic-Modelle, die Lego Zeitreise, vom ersten Technic-Modell überhaupt und so vieles mehr.
Welche LEGO-Modelle sind absolute Publikumsmagneten?
Das ist eigentlich schwer zu sagen, da wir versuchen ein breites Publikum zu erreichen und für jeden etwas bieten möchten. Das meist fotografierte Modell letztes Jahr war die Puntigamer Bierkiste in Originalgröße.
Gibt es besondere Bauwerke, die extra für Graz gebaut wurden?
Natürlich, da es mir am Herzen liegt regionale Modelle zu präsentieren, kann man heuer die Schloßbergbahn, die Basilika Mariatrost, Grazer Straßenbahnen und Busse und sicher noch vieles mehr entdecken.
Was war das verrückteste Modell, das je bei euch ausgestellt wurde?
Das kommt darauf an was man als verrückt definiert. Wir hatten von einer Klomuschel bis zu einem 1,5 Meter großen Predator, der Schokokugeln austeilt, schon alles.
Wie lange dauert es, ein großes Modell zu bauen?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Die meisten großen Modelle werden niemals fertig, da man immer wieder was zum Verbessern findet. Meine Schlossbergbahn designe ich mittlerweile schon seit 10 Jahren!
Welcher LEGO-Stein beschreibt deine Persönlichkeit am besten?
Ich würde sagen ein 1×2 Dachstein, ziemlich schlank, verdammt schräg aber immer irgendwie brauchbar.
Wenn Du ein Set für Graz entwerfen dürftest – was wäre drin?
Den Uhrturm hab ich schon entworfen, natürlich wäre das Kunsthaus, die Murinsel und einige mehr noch interessant.
Was erwartet Kinder beim Besuch – außer dem Staunen?
Für Kinder haben wir heuer wieder Züge zum selber Fahren, eine große Bauecke mit 150 Kilogramm Lego, eine Schnitzeljagd, ein Glücksrad mit tollen Preisen und natürlich Pommes von Omis Grillhendl.
Gibt es Tipps für Eltern, wie sie den Besuch am besten planen?
Ich kann empfehlen mit der gratis Bim vom Jakominiplatz anzureisen, viel Zeit mitzubringen um dann gemütlich bei einem Kaffee zu entspannen, während ihre Kinder sich beim Bauen austoben können.
Darf man auch selbst ein bisschen bauen oder nur schauen?
In unserem Baubereich mit 150 Kilogramm LEGO kann man sich austoben.
Wie viel Vorbereitung steckt hinter so einer großen Veranstaltung?
Die erste Auflage benötigte ungefähr acht Monate der Planung, bei der zweiten fingen die ersten Planungen bereits eine Woche nach der Ausstellung an.
Man versucht ja immer wieder was neues zu bieten.
Wie kann man selbst Aussteller einer LEGO-Fan-Ausstellung oder Helfer werden?
Einfach unter www.brickwöööd.at unter der jeweiligen Kategorie anmelden.
Wird es auch in den nächsten Jahren weitere Ausstellungen geben?
Solange das Interesse der Aussteller und Besucher vorhanden ist, werde ich dieses Event fortführen und ich hoffe, dass werden noch viele weitere Jahre sein!
Was wünscht Du dir für die Zukunft der Ausstellung?
Mein größter Wunsch ist es, dass jeder Aussteller und Besucher in dem Moment, wo er das Gelände verlässt, der erste Gedanke ist, dass er sich bereits aufs nächste Jahr freut um wieder zu kommen.
Hand aufs Herz: Wie oft seid ihr beim Aufbau schon auf einen Stein getreten?
Man hört irgendwann auf zu zählen, wie oft man auf einen Stein tritt. Was man aber sehr wohl immer noch zählt, ist, wie oft man auf einen Stein gekniet ist.