Der VKI hat die die Angebote von Versicherungsunternehmen verglichen und bewertet, die Jahresreiseversicherungen in Österreich anbieten:
- Allianz
- Allianz Travel
- AXA
- Europäische Reiseversicherung
- Grawe
- Hanse Merkur
- LTA
- Nexible (Ergo)
- Wiener Städtische
Für wen sich eine Jahresreiseversicherung lohnt
Für Personen, die häufiger reisen, kann eine Jahresreiseversicherung überlegenswert sein, so das Ergebnis eines aktuellen Tests des VKI. Schon ab zwei Reisen pro Jahr kann sich diese auszahlen.
- Verglichen wurden insgesamt 13 Versicherungsprodukte ausgehend von 2 Testszenarien (30-jährige Person/vierköpfige Familie) ohne Selbstbehalt, mit weltweitem Schutz.
- Ein genauer Blick auf die Prämien lohnt sich, denn die Bandbreite der Prämien schwankt je nach Testszenario stark. Für Einzelpersonen lag die Jahresprämie zwischen 149 Euro und 349 Euro, bei der Familie zwischen 211 Euro und 420 Euro.
- Der Beste im Versicherungstest ist ein Online-Anbieter. Verbesserungsbedarf gibt es laut VKI in puncto Transparenz. Die Darstellung der Versicherungsleistungen ist bei einigen Anbietern mangelhaft.
Jahresreiseversicherungen: Große Unterschiede bei Prämien
Die Bandbreite der Prämien ist groß: Diese liegt bei 149 bis 349 Euro für eine Einzelperson und bei 211 bis 420 Euro für eine vierköpfige Familie.
Ein Vergleich lohnt sich hier allemal. Eine Jahresreiseversicherung ist aber insbesondere für Personen, die häufig verreisen, eine günstigere Alternative zu Einzelreiseversicherungen. Schon ab zwei Reisen pro Jahr kann sich das auszahlen. Ein deckungsgleiches Versicherungspaket für nur eine einzige – große – Reise kostet bei manchen Anbietern fast gleich viel wie der Abschluss einer Jahresreiseversicherung. Die Vorteile einer Jahresversicherung sind zudem, konstante Konditionen und Ansprechpartner zu haben. Viele kleine Versicherungspakete können Verwirrung stiften: Was ist nun konkret versichert? Wer ist Ansprechpartner im Schadensfall?
betont VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl.
Auch ein gewisser psychologischer Druck falle bei der Reisebuchung weg, weil zusätzliche Angebote für Reiseversicherungen getrost abgelehnt werden können – im Wissen, ohnehin ausreichend versichert zu sein.
Storno und medizinische Leistungen bei Reiseversicherungen am wichtigsten
Der Preis allein sollte aber nicht Entscheidungskriterium sein. Am wichtigsten ist es, für jene Fälle versichert zu sein, die ins Geld gehen und vielleicht sogar existenzbedrohend sein können. Die wichtigsten versicherungsrelevanten Punkte bei der Jahresreiseversicherung sind daher Storno und medizinische Leistungen im Ausland.
Die zwei erhobenen Testszenarien vom VKI umfassen neben Reisestorno, Reiseabbruch und medizinische Leistungen im Ausland zusätzlich Such- und Bergungskosten, Unfall, Reiseprivathaftpflicht und Reisegepäck. Stornoleistungen sollten bis zu einer Summe von 2.500 Euro (Einzelperson) bzw. 5.000 (Familie) versichert sein.
Automatische Verlängerung bei Jahresreiseversicherungen
Als positiv erachtet Kreindl, dass bei Jahresreiseversicherungen der einmal gewählte individuelle Schutz das gesamte Jahr gültig ist – auch für spontane Reisen wie Wochenendtrips oder mehrtägige Städtereisen, die oft nicht extra versichert werden.
Achtung: Die Anbieter legen eine maximale Reisedauer fest. Diese lag im Test zwischen 28 und 90 Tagen pro Reise. Konsument:innen sollten zudem beachten, dass Jahres-Reiseversicherungen in der Regel für ein Jahr abgeschlossen werden und sich automatisch verlängern. Wer die Versicherung aufgrund geänderter Lebensumstände nicht mehr benötigt, sollte daher darauf achten, rechtzeitig zu kündigen.
Ältere zahlen mehr für Reiseversicherungen
Auffällig ist laut dem VKI-Versicherungstest, dass alle Anbieter – wenn auch in unterschiedlichen Ausformungen – Altersgrenzen eingebaut haben. Das Spektrum reicht von detaillierten Altersstufen hin zu Zusatzprämien oder Selbstbehalten ab einem gewissen Alter. Beim Testsieger würde demnach das Jahrespaket für eine 61-plus-Person gut doppelt so viel kosten wie für eine 30-jährige Person. Kreindl dazu:
In anderen Worten: Wer älter ist, zahlt mehr
Verbesserungsbedarf ortet Kreindl in puncto Transparenz. Die Darstellung der Versicherungsleistungen sei zuweilen mangelhaft, Ausschlüsse oder Leistungslimits finden sich nur gut versteckt im Kleingedruckten. Das mache einen Vergleich sehr mühsam.
Die ausführlichen Testergebnisse sowie einen Überblick über die gängigen Reiseversicherungen gibt es ab 30.03.2023 in der April-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT.