Viele Menschen haben den Wunsch nach einem Haus mit Garten, dazu eine nette kleine Gartenhütte in der grünen Oase. Allerdings entspringt dieser Wunsch nicht selten der Vorstellung, ein freistehendes Eigenheim zu besitzen, dessen Garten ausreichend bemessen ist. In Reihenhäusern ist der Platz jedoch oft alles, nur nicht ausreichend. Aber muss nun auf die Gartenhütte verzichtet werden oder gibt es nicht doch auch eine ideale Lösung? Dieser Artikel schaut sich die Möglichkeiten an.
Welche Arten von Gartenhäusern gibt es?
Holz, Metall, Stein. Über Jahrzehnte hinweg bestimmten diese drei Baustoffe praktisch das Aussehen und Design einer Gartenhütte. Die Metallvariante galt als der übliche Geräteschuppen, die Holzversion konnte zwischen Schuppen und Ferienhaus im Garten alles darstellen und die steinerne Variante befand sich nicht selten an der Seite der Garage und war in ihrer Gestaltung praktisch unbegrenzt.
Allgemein orientieren sich die modernen Gartenhäuser immer noch an diesen Modellen, doch bieten sie eine ungemeine Vielfalt an. Da explizit über Möglichkeiten für wenig Platz im Garten gesprochen wird, werden die echten Gartenhütten-Bungalows außer Acht gelassen. Wer heute ein Gartenhaus kaufen möchte, hat also wirklich die freie Auswahl. Die Arten im Überblick:
- Klassische Gartenhäuser sind in diversen Größen erhältlich. Die Abgrenzung zum Schuppen stellen sie mit Fenstern und einer großen Tür, die ebenfalls Fenster bietet, her.
- Moderne Gartenhäuser orientieren sich eher am Tiny House und bieten sehr moderne Formen auf kleinstem Raum. Ein geschickt gewähltes Gartenhaus dieser Version kann durchaus als Partyhaus oder Gästeschlafplatz im kleinen Garten genutzt werden. Da die Bodenfläche oft mit nur wenigen Quadratmetern auskommt, wird nicht viel Platz benötigt.
- Sauna – wie wäre es mit einer eigenen Sauna im Garten? Oft passen die Gebäude auch in den kleinsten Garten, denn für zwei Personen wird, je nach Saunatyp, nicht mehr Raum benötigt als für den alten Metallschuppen. So kann eine Fasssauna für den Garten richtig Spaß machen.
- Praktikable Lösung – wer ein Gartenhaus für den eigenen Garten sucht, der hat im Regelfall keine Lust, zwei Gebäude aufzustellen oder doch die Gartengeräte wie Rasenmäher jedes Wochenende aus der Garage oder dem Keller zu holen. Viele Gartenhäuser bietet daher eine 2-in-1-Lösung: Der Großteil des Gebäudes ist ein echtes Gartenhaus, ein kleiner Teil dient jedoch als Schuppen.
Spätestens seit der Pandemie dienen Gartenhäuser aber auch in den kleinsten Gärten nicht mehr als bloße Zone für Gartenfeiern oder als Rückzugsort. Sie stellen mitunter eigene Büroräume dar. Bietet der Garten nur wenig Platz, könnten klug gestaltete Mini-Gartenhäuser nun die perfekte Wahl sein. Viele der Tiny-Lösungen sind schon so konzipiert, dass sie mehrere Funktionen auf einmal erfüllen. Der Schreibtisch wird mitunter einfach hochgeklappt oder umgeschoben, damit für die abendliche Grillparty ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Wie viel Platz wird für ein Gartenhaus benötigt?
Kurzum: Der Platz für die Grundplatte oder das Grundgerüst. Bei den kleinsten Häusern kann das einen Bedarf von drei oder vier Quadratmetern bedeuten. Allerdings ist es bei Gartenhütten nicht empfehlenswert, das Tetrisspiel im eigenen Garten auszuprobieren. Das hat mehrere Gründe:
- Baurechtliche Vorgaben – je nach Höhe der Hütte und dem eigenen Wohnort kann es hinsichtlich der Aufstellung Vorgaben geben. Es ist gut möglich, dass die Hütte beispielsweise Abstand X von der Grundstücksgrenze oder von allen anderen Bauwerken einhalten muss. Welche Regelungen gelten, müssen Hausbesitzer selbst eruieren. In Bezug auf eine mögliche Maximalhöhe sollten Gartenbesitzer auch die Dachform beachten. Sattel- oder Spitzdächer erhöhen das Gartenhäuschen schnell, während Flachdächer hier einen größeren Spielraum lassen.
- Praktische Vorgaben – Holzgartenhäuser müssen wenigstens alle paar Jahre neu gestrichen werden, damit das Holz geschützt ist. Wäre nun zwischen Rückwand und Nachbars Zaun gerade mal eine Handbreit Platz, ist das Streichen nicht möglich. Dasselbe gilt übrigens für eigene Zäune und Hecken. Die Pflege der Eingrenzung muss auch trotz Gartenhütte stets möglich sein.
- Feuchtigkeit – so mancher Garten hat eine Nische, die sich an die Hauswand anschließt. Wäre das nicht der perfekte Ort, um die Gartenhütte platzsparend vor das Eigenheim zu stellen? Nein. Nicht nur gibt es mitunter Brandschutzvorgaben, auch könnte sich zwischen Hauswand und Hütte Feuchtigkeit bilden, die kaum abtrocknen kann. In der Folge wäre Schimmel an beiden Gebäuden wahrscheinlich.
- Sicherheit – die Gartenhütte darf nie so dicht ans Haus gebaut werden, dass ein Einbrecher über die Hütte ins Obergeschoss gelangt. Die meisten Häuser sind im Obergeschoss schlechter geschützt, sodass Einbrecher diesen Weg gerne annehmen, wenn er ihnen geboten wird.
Rund um das Gartenhaus muss also ein fiktiver Platz eingeräumt werden, der ebenfalls zur Hütte zählt. Auch ist es wenig ratsam, das Fundament absolut auf den Millimeter genau zu planen.
Welche Art von Gartenhaus passt in den städtischen Garten?
Die gewünschte Gartenhütte hängt sehr vom jeweiligen Garten ab. Wer über ein riesiges Gartengrundstück verfügt, kann problemlos eine richtige Gartenhütte aufstellen. Auch im Schrebergarten ist dies häufig möglich, wobei es hier auf den Einzelfall ankommt. Außerdem sollten Garteninhaber vorher überprüfen, was in der jeweiligen Heimgartenanlage erlaubt ist.
Wer hingegen nur ein sehr kleines Gartengrundstück besitzt, sollte eher auf einen kleinen Schuppen setzen. Dieser eignet sich hervorragend als Geräteschuppen und kann den eigenen Garten durchaus aufwerten.
Letztlich richtet sich die Gartenhütte also nach dem zur Verfügung stehenden Platz und der gewünschten Verwendung:
- Stauraum: Wer eine Gartenhütte vor allem als Stauraum benötigt, hat die freie Auswahl. Vom kleinen Geräteschuppen bis zum größeren Gartenhäuschen ist alles möglich. Darüber hinaus besteht auch im Hinblick auf das Material absolute Wahlfreiheit: Sowohl Metall- als auch Kunststoff- und Holzhütten lassen sich zum Verstauen von Gegenständen nutzen. Metall und Kunststoff sind zudem besonders witterungsbeständig.
- Gartenhaus: Soll das Gartenhäuschen auch als Aufenthaltsraum genutzt werden, sind meistens Holzhütten das Mittel der Wahl. Holz erweist sich dabei als guter und natürlicher Dämmstoff. Darüber hinaus ist das Wohnklima in einer Holzhütte ideal.
Wie sich die einzelnen Arten von Gartenhäusern preislich unterscheiden
In Bezug auf den Preis existieren sehr große Unterschiede zwischen den verschiedenen Optionen. Einfache Gerätehäuschen sind oft schon für 300 – 1.000 Euro zu haben. Soll es hingegen ein richtiges Gartenhaus sein, liegt die Preisspanne eher bei 1.200 bis 20.000 Euro.
Mit Beginn der Corona-Pandemie haben sich Gartenhäuser verteuert, durch eine hohe Nachfrage blieben zumeist preiswerte Gartenhäuser schnell ausverkauft.
Was ist noch beim künftigen Gartenhaus zu beachten?
Viele Gartenhäuser aus Holz lassen sich mit einem Helfer gut allein aufbauen. Bei der Wahl des Hausanbieters sollte allerdings genau hingeschaut werden, was andere Käufer zu den Bauanleitungen sagen. Nicht jede Bauanleitung ist selbsterklärend und aus Aufbauzeiten von zwei Tagen wurden in der Vergangenheit mitunter auch mal zwei Wochen. Hinzu kommt, sich gut mit dem Thema Fundament zu befassen:
- Wichtig – moderne Gartenhäuser stehen stets auf einem Fundament. Ob dies nun gegossen, verlegt oder auf Planken aufgebockt ist, ist erst einmal unerheblich.
- Gegossenes Fundament – das ist arbeitsintensiv, dafür aber unglaublich haltbar. Allerdings lässt es sich auch nur schwer entfernen.
- Platten verlegen – dieses Fundament ist spielend einfach und kostengünstig, bietet im Winter allerdings keinerlei Frostschutz.
- Aufgebockt – moderne Fundamente werden aus Holzplanken verschraubt, das Gartenhaus wird nun direkt auf das Gestell gebaut. Diese Lösung lässt sich leicht erstellen, ist haltbar, aber nicht fest mit dem Boden verankert. Es kann daher auch gut wieder abgebaut werden.
Grundsätzlich gilt bei Gartenhäusern: Lieber einmal zu viel die Baubehörde fragen als einmal zu wenig. Je nach Standort sind die Behörden rigoros und erwarten durchaus, dass ein fälschlich errichtetes Gebäude ohne Genehmigung von heute auf morgen abgerissen wird.
Zu guter Letzt: Nutzer sollten auch die Lieferkonditionen beachten. Liefert der Anbieter frei Haus? Muss das Haus selbst abgeholt werden? Auch diese Fragen sind sehr wichtig.
Fazit – jedem Garten seine Hütte
Die Welt der Gartenhäuser ist vielseitig. Selbst in einen kleinen Garten passt mitunter ein gutes Modell, welches sich sogar als wandelbar erweisen kann. Tiny-Home-Häuser gibt es auch in der Gartenhauswelt und sie bieten Raum zum Feiern und Spielen am Abend, dafür Platz und Verstaumöglichkeiten für die tägliche Arbeit im Alltag.