Der erste heiße Sommertag mit Temperaturen bis zu 33 Grad kündigt sich für Graz an. Wir möchten am Freitag, die Schüler bekommen in der Früh gerade ihre Zeugnisse, einen Ausflug in höhere Regionen machen. Hier bietet sich der Schöckl ideal für Familien an.
Noch am Vormittag fahren wir von Graz in das Hügelland hinaus. Je weiter die Fahrt gegen Sankt Radegrund bei Graz, desto weniger zeigt das Thermometer an. Glücklicherweise stehen trotz Ferienbeginn noch nicht viele Autos auf dem Parkplatz der Schöckl Talstation. Befürchtungen ob längerer Warteschlangen vor der Talstation wegen des notwendigen Corona-Abstandes lösen sich in Luft auf.
Mit der Seilbahn den Schöckl hinauf
Die meisten, so auch wir, sind gut vorbereitet und setzen vor dem Eingang zur Talstation die obligatorische Mund-Nasen-Schutzmaske auf. Die einen oder anderen lesen den Hinweis erst vor dem Eingang (steht auch im Internet), gehen aber schnell zurück zum Auto die Maske holen.
Vor der Kasse eine kurze Wartezeit, die Dame an der Kasse muss erst ein Telefonat fertig führen. Sie klärt einen Anrufer über die aktuellen Preise der Schöckl-Seilbahn auf.
Wir zeigen unsere Zwei und mehr Familienkarte des Landes Steiermark und bekommen die Schöckl Berg- und Talfahrt zu einem reduzierten Preis. Noch ist an eine Wanderung mit unserem Jüngsten vom Schöcklkreuz zum Gipfel nämlich noch nicht zu denken. Zwei Mitarbeiter der Schöckl Seilbahn begleiten uns freundlich mit Maske zur Gondel und helfen beim Einstieg.
Leise surrend, durch das offene Oberfenster dringt Vogelgezwitscher aus dem Wald herein, fahren wir mit der Gondel den Schöckl hinauf. Blicken wir zurück zur Talstation, wird die Aussicht ins Schöckelland immer weiter. Ein schöner Sommertag in der Steiermark mit blauen Himmel erwartet uns. Nur unter der Maske wird es langsam etwas warm.
Sommerfrische am Schöckl
Gefühlte 10 Minuten später gelangt die Gondel an der Bergstation an, verlangsamt bei der Einfahrt, bis ein freundlicher Mitarbeiter die Gondel anhält und uns beim Aussteigen eine schönen Aufenthalt wünscht. Aus der Bergstation heraus atmen wir tief ein und freuen uns über die angenehme Sommerfrische und den vertrauten Anblick.
Die zwei Gasthäuser rechts, der Schöcklexpress links und ein bisschen Abseits das Stubenberghaus. Nicht zu vergessen natürlich der grandiose Anblick auf die steirische Landeshauptstadt Graz (bei klarem Wetter), den wir von hier aus haben.
Auch am Schöckl sind an diesem Tag erfreulicherweise nur wenige Ausflügler und Wanderer unterwegs. Gemütlich gehen wir auf dem barrierefreien Weg aus Holzbrettern Richtung Westgipfel, vorbei am 100 Meter hohen Sendeturm. Der Weg führt vorbei am Motorikpark, eine kleine Steigung, dann zeigt sich der weite Blick zum Westgipfel. Hier treffen wir eine uns bekannte Familie mit ihrem Hund.
Wandern und Aktivitäten am Schöckl
Vom Gipfelkreuz am Westgipfel bietet sich ein herrlicher Blick in die Steiermark.Wir verweilen am Gipfelkreuz und genießen mit unseren Bekannten und anderen Wanderern die herrliche weite Aussicht auf das Grazer Bergland mit Teich- und Sommeralm bis zum Hochschwab. Am Horizont türmen sich in der Ferne Wolken über den Bergen auf, ein reizvolles Motiv für ein Steiermark Foto. Im Tal scheint die Sonne auf die vom Schöckl gut sichtbaren Orte Semriach und Passail.
Die Besucher beim Gipfelkreuz wechseln sich ab, alle machen aber ihr (Selfie) Foto mit dem markanten Gipfelkreuz als Motiv im Hintergrund. Eine Gruppe Radler stellt ihre Fahrräder am Weidezaun ab und nimmt ein paar zügige Schlucke aus ihren Wasserflaschen. Wir aber bleiben noch ein wenig, bis wir uns wieder auf den Weg machen.
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In der Zwischenzeit hat sich eine Kuhherde am Westplateau eingefunden und frisst sich durch das frische Weidegras am Schöckl. Kälber sehen wir zwar nicht bei der Herde, machen aber wegen dem Hund unserer Bekannten dennoch einen Bogen um die Herde und gehen den Holzpfad zurück. Beim Motorikpark machen wir halt wo unser Kind begeistert einige Spielgeräte ausprobiert. Vieles wackelt und bewegt sich, wird aber sicher gemeistert. Der Motorikparkour mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ist frei und kostenlos zugänglich.
Einkehr im Alpengasthof
Wie die Zeit vergeht. Es ist bereits Mittag vorbei, noch einige Tische sind am Alpengasthof frei – ein idealer Zeitpunkt zum Mittagessen einzukehren. Die Kellnerin erzählt uns beim Servieren, dass am Schöckl von der Corona-Krise nichts zu spüren ist. Es kämen viele Gäste.
Gestärkt machen sich unsere Familien an der Bergstation vorbei auf die Tour zur östlichen des Schöckls. Wieder auf einem Holzweg, ein kurzes Stückchen durch den Wald, bis sich das mit Steinen gesprenkelte Ostplateau und die Johanneskapelle auf einem Hügel zeigt. Ein wunderbarer Blick!
Wir verlassen den Holzpfad und steigen den kleinen Hügel hinauf. Die dort 2015 errichtete Kapelle wurde aus Schöckl-Kalkstein und unbehandeltem Lärchenholz gebaut. Davor finden sich einige Sitzgelegenheiten, wobei Wanderer natürlich keine extra Sitze benötigen ;)
Von hier aus sehen wir bereits zum Ostgipfel und den kleinen Sender, zu dem wir uns nach einer kurzen Pause weiter auf dem Weg machen. Dieser windige Punkt ist bei Paragleiter und Drachenflieger sehr beliebt. Bei idealen Wetterbedingungen kann man hier innerhalb einer kurzen Zeit viele Starts erleben. So sehen wir an diesem sonnigen Nachmittag rund zehn bis fünfzehn Paragleiter über den Schöckl durch die Lüfte kreisen.
Eine Fahrt mit dem „Hexenexpress“
Wir haben uns am Schauspiel der Paragleiter satt gesehen und wandern wieder zurück zur Bergstation. Als letzter Punkt beim Ausflug auf den Schöckl steht zur Abrundung noch eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn „Hexenexpress“ auf dem Programm.
Das Ticket bezahlt (3,7 € für einen Erwachsenen), in die Rodel eingestiegen und schon geht es die rund 1 km lange und kurvige Bahn hinab. Bei einer Geschwindigkeit mit maximal 40 km/h. Das steht zumindest auf der Homepage der Holding Graz. Vor den Kurven sind Bremsen-Schilder angebracht, vermutlich schaffen es sportliche Rodler aber auch unter zartem Bremseinsatz. Nur sollte man ja darauf aufpassen, dass man auf keinen Rodler auffährt! Man fährt zwar am Start ohnehin mit einem Abstand los, aber sollte jemand tatsächlich einmal auf der Strecke anhalten … Am Ende der Talfahrt schleppt eine Aufstiegshilfe die Rodel samt Fahrer wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Es ist bereits 16 Uhr, die Sonne scheint noch immer kräftig, wir lächeln in die Schöckl Webcam für ein Foto und beenden unseren entspannten Ausflug auf den Schöckl mit der Gondel hinunter ins Tal. Je näher wir Graz wieder kommen, desto mehr steigen die Temperaturen. So können wir nur hoffen, dass es in den eigenen vier Wänden halbwegs kühl geblieben ist.
Aktivitäten am Schöckl
- Wanderwege: Wiele Wegen führen auf den Schöckl, darunter der steirische Mariazellerweg 06.
- Motorikparkour: Dieses befindet sich wenige Gehminuten zwischen der Bergstation und dem Westgipfel und eignet sich auch für kleine und große Kinder.
- Sommerrodelbahn Hexenexpress: Die Sommerrodelbahn ist ein Spaß für Kinder und Erwachsene.
- 3,4 km lange barrierefreie Route zum West- und Ostgipfel: Ideal für körperlich beeinträchtige Menschen und Familien mit Kinderwägen.
- Discgolf-Parcours
- Startpunkte zum Paragleiten und Drachenfliegen am Ostgipfel inklusive einer hölzernen Startrampe am Westgipfel.
- 35 km langer Radrundweg
- 8 km lange Downhillstrecke zur Talstation.
- Kletterpark in der Nähe der Talstation