Am 23. Dezember 2024 musste ein Airbus A220-300 der SWISS auf dem Weg nach Zürich aufgrund starker Rauchentwicklung an Bord in Graz notlanden. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter ein 23-jähriger Flugbegleiter, der nach einer Woche im Krankenhaus verstarb.
Flugbegleiter stirbt an Sauerstoffmangel
Die Obduktion bestätigte, dass der junge Mann an Sauerstoffmangel (hypoxischer Hirnschaden) starb. Auffällig war zudem ein stark vergrößertes Herz und Hinweise auf eine eitrige Bronchitis, deren Zusammenhang mit dem Tod noch unklar ist. Passagiere berichteten, dass der Mann bereits an Bord das Bewusstsein veloren hat. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und nimmt die Rauchschutzausrüstung der Kabinencrew in den Fokus. Diese war bei früheren Vorfällen bereits als fehleranfällig bekannt. Auf der betroffenen Maschine kamen noch alte Modelle der Schutzmasken zum Einsatz, obwohl SWISS diese schrittweise austauscht. Sollten Defekte an der Schutzausrüstung nachgewiesen werden, drohen juristische Konsequenzen für die Fluggesellschaft.
Der Rauch wurde vermutlich durch Triebwerksprobleme verursacht und gelangte über das Zapfluftsystem in die Kabine. Dieses System, das Luft direkt aus den Triebwerken entnimmt, steht schon lange wegen möglicher toxischer Kontaminationen in der Kritik. Der Vorfall rückt laut dem Luftfahrtmagazin „Austrian Wings“ das sogenannte „Aerotoxische Syndrom“ erneut ins Bewusstsein, das mit gesundheitlichen Schäden durch giftige Dämpfe in Verbindung gebracht wird. Trotz technischer Alternativen bleibe das Zapfluftsystem ein Standard in der Luftfahrt, während Stimmen aus der Fachwelt verstärkt auf Risiken hinweisen.
Die Ermittlungen zu den genauen Ursachen der Notlandung und des Todesfalls dauern an.
Betroffener Airbus flog ohne Passagiere zurück nach Zürich
Der Airbus A220 wurde am 9. Jänner 2025 zurück nach Zürich überführt. Um 15 Uhr 30 hob der Flieger (SWR5121) vom Flughafen ab. Der Flug erfolgt dabei ohne Passagiere. Der erste Landeversuch am Flughafen Zürich musste abgebrochen werden. Der zweite Anflug klappte dann ohne Probleme:
Laut Auskunft von Swiss Mediensprecher Michael Pelzer, haben Swiss Mechaniker das Flugzeug in den vergangenen Tagen mit einem Ersatztriebwerk ausgerüstet. In der eigenen Technikabteilung am Flughafen Zürich wird das Flugzeug dann sorgfältig geprüft und getestet. Dazu gehört unter anderem auch eine gründliche Überprüfung der Systeme während eines Testflugs, der ebenfalls noch ohne Passagiere stattfindet.
Wann das Flugzeug wieder den regulären Betrieb aufnimmt, kann die Fluglinie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Gewissheit sagen.
Hier ein Video vom Start eines nicht betroffenen Airbus A220 am Airport Graz: