Seit Anfang Oktober dieses Jahres laufen die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Graz, nachdem sich ein minderjähriges Kind eines Grazer Kindergartens der eigenen Mutter anvertraut hatte. Umfassende Erhebungen und bereits vorliegende Ermittlungserkenntnisse führten mittlerweile zu insgesamt sechs Verdachtsfällen im Kindergarten Schönbrunngasse, bei denen Kleinkinder zum Teil schwer sexuell missbraucht worden sein sollen.
Nun weitet sich der Verdacht auch auf einen weiteren Kindergarten-Standort in Graz aus. Ermittler konnten bereits ein minderjähriges Opfer im Kindergarten Plüddemanngasse in Graz feststellen. Es soll bereits im Herbst 2021 vom selben Pädagogen schwer sexuell missbraucht worden sein. Der Verdächtige war dort im Kindergarten-Jahr 2021/22 eingesetzt. Es handelt sich dabei bereits um den insgesamt siebenten Verdachtsfall.
Die Verantwortlichen der Stadt Graz kooperieren eng mit der Polizei und unterstützen die Ermittlungsbehörden, um eine lückenlose Aufklärung des Falls zu gewährleisten. Die tatverdächtige Person wurde bereits beim ersten Tatverdacht vom Dienst freigestellt und wird bis zur finalen Klärung nicht mehr im Kinderdienst tätig sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Stadt Graz als Kindergartenbetreiber wird heute die Eltern bzw. Erziehungsberechtigte im betroffenen Kindergarten mit einem Elternbrief über den weiteren Verdachtsfall informieren.
Die Polizei bittet etwaige Verdachtsmomente bei der neu eingerichteten Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Plüddemanngasse (8010 Graz, Plüddemanngasse 37-39, Tel. 059133/6591) zu melden.
Für alle Anfragen an die Bildungsabteilung bzw. sollten Eltern Hilfestellungen oder psychologische Unterstützung benötigen, wurde eine eigene Hotline eingerichtet. Diese ist unter Tel. 0316/872-7427 erreichbar. Die Fachstelle Hazissa (Prävention gegen (sexuelle) Gewalt), die den Fall schon im Kindergarten Schönbrunngasse begleitet hat, wird nun auch das Team und die Eltern der Plüddemanngasse bestmöglich unterstützen.