Start Graz Chronik Achtung: Mietbetrug mit zahlreichen Geschädigten

Achtung: Mietbetrug mit zahlreichen Geschädigten

In den letzten Wochen häuft sich eine neue Betrugsmasche mit Mietwohnungen. Zurzeit sind 12 Fälle bekannt, der Schaden beläuft sich auf über 30.000 Euro. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.

Wohnung Schlüssel

In letzter Zeit häufen sich die Anzeigen aus Graz hinsichtlich von Betrügereien bei Vermietung von Wohnungen. Ein bislang unbekannter Täter mietet über eine amerikanische Plattform zur Buchung und Vermietung von privaten Unterkünften temporär Wohnungen an und tritt in diesem Zeitraum – vermutlich mit gefälschter Identität – als Immobilienmakler auf.

Der Unbekannte inseriert daraufhin diese Wohnungen auf einer Verkaufsplattform als freie Mietwohnung und vereinbart mit den Interessenten Besichtigungstermine – in dem von ihm gemieteten – Zeitraum.

Bislang ließ sich der vermeintliche Wohnungsanbieter bzw. Makler bei den Besichtigungen durch eine vermeintliche Putzfrau oder einen Mitarbeiter vertreten, wobei es meist trotzdem zu Vertragsabschlüssen und in weiterer Folge zu Überweisungen auf vom Täter angegebene österreichische Konten kam.

Professionelle Exposés

Da über einen Messenger-Dienst ständiger Kontakt mit dem „Makler“ herrschte und auch professionelle Exposés der Wohnungen sowie Designs von bestehenden Immobilienfirmen bei den Verträgen zur Anwendung kamen, realisierten die Geschädigten meist erst bei der Wohnungs- bzw. Schlüsselübergabe, dass es sich um einen Betrug handelt.

„Money Mules“ – Unbeteiligte stellen Konten für Überweisungen

Vermutlich bedient sich der Täter so genannter „Money Mules“ (Geldesel). Das sind an der eigentlichen Betrugshandlung Unbeteiligte, die ihre Konten für Überweisungen zur Verfügung stellen und das eingegangene Geld an den eigentlichen Täter gegen eine geringe „Provision“ weiterleiten. Derartige Tätigkeiten fallen unter Umständen unter die Strafbarkeit von „Geldwäsche“.

Tipps der Kriminalpolizei

  • Betrüger agieren intelligent und nützen Schwächen bzw. Notsituationen der Opfer eiskalt aus. Es ist wichtig bei allen Anmietungen aufmerksam zu sein und den Geschäftspartner zu überfprüfen.
  • Nimm auf jeden Fall persönlichen Kontakt mit dem Vermieter oder dessen Makler auf. Begnüge dich nicht mit „Putzfrauen“ oder „Mitarbeitern“ bzw. Kontakten über Messenger-Dienste.
  • Bestehe auf eine Besichtigung der Immobilie vor Abschluss eines Mietvertrages bzw. vor einer Bezahlung einer Kaution und überprüfe die Berechtigung der Vermietung. Konzessionierte Immobilienmakler in Österreich sind von Gesetzes wegen zu einer derartigen Prüfung verpflichtet.
  • Sei besonders vorsichtig bei Überweisungen an Vermieter oder Makler, die angeben, ihren Sitz im Ausland zu haben. Die Verwendung eines Geldtransfer-Dienstleisters stellt möglicherweise ein noch größeres Indiz für eine Betrugshandlung dar!
  • Falls einem der Vermieter unseriös vorkommt und man das Gefühl hat an einen Betrüger geraten zu sein, sofort den Kontakt abbrechen.
  • Wer betrogen wurde, erstattet Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.

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