Scharfe Kritik übt NEOS-Fraktionsvorsitzender Philipp Pointner in einer Aussendung an der Entscheidung von Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), Anna Netrebko in das Goldene Buch der Stadt Graz aufzunehmen.
Laut Bericht der Kleinen Zeitung hatte der Generalsekretär des Musikvereins Graz, die Idee für die „Unterschrift“ von Anna Netrebko im Goldenen Buch der Stadt Graz, daraufhin hat das Amt von Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) den Kontakt zu Netrebko und ihrem Management aufgenommen. Bis Mittwochabend war alles geklärt, dann kam es aber zu einer Absage per Mail.
Gerade in der Woche vor dem dritten Jahrestag des brutalen Überfalls von Wladimir Putin auf die Ukraine ist es ein fatales Zeichen, eine Opernsängerin zu ehren, die als langjährige Putin-Unterstützerin bekannt ist. Während Ukrainerinnen und Ukrainer in Graz noch immer Schutz vor Kälte, Vergewaltigung und Mord suchen, rollt die Stadt einer Künstlerin den roten Teppich aus, die sich nie klar von Putins Regime distanziert hat. Das ist nicht nur unsensibel, es ist respektlos.
so Pointner. Besonders befremdlich sei für ihn das Timing dieser Ehrung: Noch am Montag waren Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (GRÜNE) und Philipp Pointner in Lemberg, um die Städtepartnerschaft zwischen Graz und der westukrainischen Metropole zu festigen. „Während wir dort Solidarität zeigen, sendet die Bürgermeisterin in Graz das genaue Gegenteil aus“, kritisiert Pointner.
Darüber hinaus kritisiert er die Haltung der Stadt Graz gegenüber regimetreuen Künstlern:
Es war Valery Gergiev, der Netrebko entdeckte und förderte – ein bekennender Putin-Vertrauter, der aus guten Gründen in westlichen Kulturhäusern nicht mehr auftritt. Und dennoch wird er bis heute auf der offiziellen Website der Stadt Graz gelobt. Das ist nicht hinnehmbar.