In den vergangenen Wochen ist es im städtischen Kindergarten Schönbrunngasse zu einem Verdachtsfall betreffend eines sexuellen Übergriffs einer Betreuungsperson auf ein Kind gekommen.
Anstoß der Ermittlungen war die Äußerung eines Kindes (5), dass sich der eigenen Mutter anvertraut hatte. Dabei äußerte das Mädchen, dass sie vom Pädagogen sexuell „angegriffen“ worden sei. Diesen Vorwurf brachte die Mutter des Kindes am vergangenen Samstag (8. Oktober 2022) bei der Polizei zur Anzeige.
Die Grazer Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft Graz nahmen umgehend die Ermittlungen auf. Neben einer körperlichen Untersuchung des Kindes und ersten Vernehmungen fand auch bereits eine Hausdurchsuchung beim Tatverdächtigen statt. Dabei wurden sämtliche elektronische Beweismittel sichergestellt, welche nun einer Auswertung unterzogen werden. Wie lange die Auswertung dieser andauert, ist aktuell nicht bekannt. Es geht darum, be- sowie entlastendes Material zu sichern.
Dies wurde der betreffenden Einrichtung am Mittwoch (12.10.) von der Polizei im Rahmen der Ermittlungen mitgeteilt. Von Seiten der Stadt Graz wird laut einer Aussendung alles getan, um die Ermittlungsbehörden zu unterstützen und eine lückenlose Aufklärung des Falls zu gewährleisten. Innerhalb der Stadt Graz als Kindergartenbetreiber wurden bereits die notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Die tatverdächtige Person wurde vom Dienst freigestellt und wird bis zur finalen Klärung nicht mehr im Kinderdienst tätig sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Eltern des Kindergartens wurden schnellstmöglich informiert. Am Freitag (14.10.) Abend fand ein außerordentlicher Elternabend in der Einrichtung statt. Neben Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner und Abteilungsvorstand Günter Fürntratt war auch Yvonne Seidler, Leiterin der Fachstelle Hazissa (Prävention gegen (sexuelle) Gewalt) vor Ort, um die Eltern bestmöglich zu unterstützen. Diese wird auch in den kommenden Tagen und Wochen das Kindergarten-Team und die Eltern bei der Aufarbeitung begleiten. Zusätzlich wird den Eltern aller im betroffenen Kindergarten betreuten Kinder psychologische Beratung angeboten, um sie bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation zu unterstützen.
Kontaktstelle eingerichtet
Die Polizei hat nun zur restlosen Klärung des Sachverhalts zusätzlich eine Kontaktstelle für mögliche Betroffene eingerichtet. Der Pädagoge selbst zeigte sich bei seiner Einvernahme sowie den bisherigen Ermittlungen laut Polizei äußerst kooperativ und streitet den erhobenen Tatverdacht zur Gänze ab. Der Mann wurde einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen.
Polizei und Justiz nehmen den im Raum stehenden Vorwurf sehr ernst und ermitteln in alle Richtungen. Nach dem vorzeitigen Bekanntwerden des Vorfalls, haben sich bereits mögliche Auskunftspersonen gemeldet. Die Grazer Polizei hat daher eine eigene Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Graz-Andritz (8045 Graz, Andritzer Reichsstraße 38) eingerichtet. Zeugen und/oder mögliche Betroffene können Sich ab sofort persönlich oder telefonisch unter 059133/6581 melden.