Gegen 16 Uhr wurde bei der Polizei die Anzeige erstattet, dass ein Auto mit weit überhöhter Geschwindigkeit in den Gastgarten eines Lokales auf dem Opernring gerast sei.
Aufgrund der Anzeige und des vorerst unklaren Lage – es wurden auch wahrgenommene „Schüsse“ gemeldet – wurde ein Großeinsatz ausgelöst und die großräumige Absperrung und Sicherung des unmittelbaren Bereiches durchgeführt. Es waren dabei 14 Streifen der Polizei, 18 Kräfte der Berufsfeuerwehr Graz mit vier Fahrzeugen sowie vier Fahrzeuge des Roten Kreuzes inklusive Notarzt mit 14 Kräften im Einsatz.
Nach sofortiger großräumiger Absperrung des Opernringes, Girardigasse, Glaxisstraße und Hamerlinggasse, sowie Sicherung des unmittelbaren Bereiches konnte rasch festgestellt werden, dass es keinen mutwilligen oder terroristischen Hintergrund des Vorfalles gab. Ein derartiges Szenario konnte aufgrund der Aussage mehrerer Zeugen und Angaben der Beteiligten bereits am Beginn der Ermittlungen ausgeschlossen werden.
Das beteiligte Fahrzeug war Teil einer Hochzeitsgesellschaft, die in einem Konvoi von mehreren Fahrzeugen unterwegs war. Die von Zeugen gehörten Knallgeräusche rührten nach der ersten Meldung nicht von pyrotechnischen Gegenständen her, sondern laut Polizei von Schüssen mit einer Gaspistole aus einem Autofenster. Offenbar wurden Freudenschüsse von einem Auto der tschetschenischen Hochzeitsgesellschaft in die Luft abgegeben.
Der 22-jährige PKW-Lenker aus Graz war von der Girardigasse kommend, in den Opernring eingebogen. Vermutlich aufgrund weit überhöhter Geschwindigkeit verlor der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam von der Straße ab. Das Auto fuhr über die Bordsteinkante auf den Gehsteig und stieß gegen einen Baum, der die Straße vom Gastgarten eines Lokales trennte. Dabei wurde eine auf dem Gehsteig gehende 53-jährige Frau aus Vorarlberg vom Fahrzeug erfasst und zwischen dem Auto und einer Baumumfriedung aus Metall eingeklemmt.
Die Frau wurde sofort von Ersthelfern und in weiterer Folge durch die Rettungskräfte versorgt und anschließend mit einer schweren Beinverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert. Eine Alkoholisierung lag nicht vor.
Die Straßensperren wurden sukzessive wieder aufgehoben. Ab 17:30 Uhr war der gesamte Fahrzeug- und Fußgängerverkehr wieder möglich, es kam nur mehr zu einer kurzfristigen Behinderung durch die Unfallaufnahme und -vermessung auf dem ersten Fahrstreifen des Opernringes.
Aktualisierung 30. Oktober 2022, 17:28