Seit vielen Jahren wird das Grillen auf den Auwiesen im Süden von Graz kritisiert. Lärm- und Geruchsbelästigung, Störung der Ruhezeiten und fehlende Müllentsorgung seitens der Besucher sind die zentralen Kritikpunkte.
Bei einem runden Tisch wurden am 12. Mai 2023 Verbesserungsvorschlägen seitens der Stadt präsentiert. Aus diesem Grund machten wir uns bei einem Lokalaugenschein am letzten Pfingstwochenende ein aktuelles Bild, nachdem unsere Redaktion die Auwiesen eher an ruhigen Tagen und Zeiten besucht. Auf diesem Video auf Youtube ist übrigens zu sehen, wie die Auwiesen kurz nach der Eröffnung im Jahr 2013 ausgesehen haben.
Lokalaugenschein bei den Auwiesen im Süden von Graz
Zu Mittag fahren wir am Pfingstsonntag von Liebenau kommend mit dem Rad entlang der Mur Richtung Auwiesen. Kurz vor der Autobahn nehmen wir die Geräusche der vorbei fahrenden Autos deutlich war. Der Wind bläst leicht aus Süden. Zu diesem Zeitpunkt wabern keine Grillschwaden über die querende Autobahn. Bei den Auwiesen angekommen zeigt sich schon ein anderes Bild als das am dortigen Plakat erwähnte Wort „Erholungsraum“.
Alle Grillplätze sind mit größeren und kleineren Familien (aber eher größeren) mit Alt und Jung bereits besetzt, Zelte aufgebaut und verschiedenstes Grillgut schmort auf den Grillrosten. Musik wird aus Lautsprechern abgespielt. Die einen leise, die anderen etwas lauter. Für uns – an diesem Tag – noch im subjektiven Rahmen.
Bei unserem Besuch am frühen Abend am gleichen Tag waren die Parkplätze bei den Auwiesen über circa 700 Meter bis zur Firma Sattler und darüber hinaus links und rechts voll.
Bereits am (abgesperrten) Zufahrtsweg sieht man aus Richtung Auwiesen schon graue Grillschwaden. Selbst bei den dortigen Teichen (Schutzzone) wurde der Griller angeworfen, eine Gruppe zog es sogar vor neben dem rechten kleinen Teich im Wald (!) einen Griller anzuwerfen (siehe Bild). Hier fehlt es definitiv an Aufklärung und Kontrolle.
Die Zelte und Menschen sind nun gegenüber Mittag deutlich mehr geworden. Aber sieh dir das Video dazu selbst an.
Es herrscht nun viel mehr Getümmel, man wähnt sich zwar auf einem Volksfest, aber dennoch das meiste im Bereich der öffentlichen Grillplätze im Rahmen. Der große Ansturm hat aber auch bereits Auswirkungen. Ein Müllkorb geht bereits über, erste Plastikflaschen haben ihren „Weg ins Wasser gefunden“. Der Putztrupp der Holding Graz räumt zwar am nächsten Morgen wieder alles weg, dennoch fällt einfach zu viel Müll an. Laut unserem Gespräch mit zwei Mitarbeiterinnen sind Säuberungen der Grillstellen kaum ein Problem, aber sehr wohl achtlos weggeworfene Zigaretten.
Soweit die aktuelle Situation im „Naherholungsgebiet“. Wie hast du deinen Besuch auf den Auwiesen erlebt? Schreibe uns deinen Kommentar!
Wie möchte die Politik nun die Situation für die Anrainer entspannen?
Runder Tisch: Stadt Graz präsentiert Verbesserungsvorschläge
Teilgenommen haben alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, die Bezirksvertretung Liebenau, die Gemeinde Gössendorf, die Polizei sowie der Verein „Sicher Leben“ und natürlich alle involvierte Abteilungen der Stadt Graz.
Zu den bereits getätigten Verbesserungsmaßnahmen des letzten Jahres (Beschilderung, Holzboxen, WC-Anlage, versenkbare Müllsammelstelle und kürzere Intervalle für die Müllentsorgung) kommen für die Saison 2023 folgende Punkte hinzu:
- Die Ordnungswache wird auch in den Nachtstunden kontrollieren, um somit nächtliche Partys zu unterbinden.
- Der Verein „Sicher Leben“ erhält eine zentrale Rolle und wird die verschiedenen Besuchenden vor Ort auf die geltenden Regeln sensibilisieren.
- Es finden Emissionsmessungen bezüglich der Rauchentwicklung statt. Bisherige Messungen haben an Wochenende zwar erhöhte Werte gezeigt, die jedoch keine Grenzwerte überschreiten. Weitere Messpunkte werden in Absprache mit der Bezirksvertretung festgesetzt.
- Die Stadt evaluiert ob zusätzliche Grillplätze im Grazer Stadtgebiet zu realisieren sind, um für eine Entlastung der gut frequentierter Auwiese zu sorgen.
- Die Gemeinde Gössendorf wird dieses Jahr ein neues Parkraumkonzept umsetzen, der auch einen Radweg beinhaltet.
- Die Verbesserungen werden im Rahmen einer Stadtteilversammlung der Bevölkerung präsentiert.
In der Diskussion sind weitere Anliegen aufgekommen: Einerseits ob die vor allem in der Nacht beliebten Feuerstellen durch Grillplätze ersetzt werden können und ob die Möglichkeit besteht, statt Brennholz Grillkohle anzubieten. Diese beiden Punkte werden von den verantwortlichen Ämtern geprüft. Genauso ob das neue Parkraumkonzept der Gemeinde Gössendorf negative Auswirkungen für den benachbarten Bezirk Liebenau hat und hier Maßnahmen gesetzt werden müssen.
Einem generellen Grillverbot wurde von Seiten der Koalition eine Absage erteilt.
Grundsätzlich ist es sehr erfreulich, dass die Auwiese als Naherholungsgebiet von den Grazer:innen sehr gut angenommen wird. Zu einem wirklich überwiegenden Teil halten sich die Besuchenden an die Regeln. Wir haben ein Bündel an Verbesserungen in die Wege geleitet, die auch weiterhin ein angenehmes und gelungenes Miteinander ermöglichen sollen.
so Stadtrat Manfred Eber.
KFG will Grillplätze zurück bauen
Es ist schockierend, wenn man sieht, dass sich die Wenigsten an die Vorgaben vor Ort halten. Viele missachten die Regeln bewusst und sind auch nicht einsichtig, wenn sie darauf hingewiesen werden. Die Grillplätze bei den Auwiesen sind derart überlaufen, dass ein ordnungsgemäßer und kontrollierter Ablauf nicht möglich ist. Zudem gibt es keine wirkliche Saison mehr, denn es wird das ganze Jahr hindurch gegrillt, sodass die Anrainer ständig den Problematiken hilflos ausgeliefert sind. Wenn man als umliegender Bewohner sein Fenster zum Lüften öffnen möchte, ist es, als hätte man rund um die Uhr ein Feuer vor der Haustüre brennen. Ich kann die Verzweiflung der Anrainer nur zu gut verstehen!
so Stadträtin Claudia Schönbacher. Für sie stellt das Maßnahmenpaket für die Anrainer keine Hilfe dar. Klubobmann Alexis Pascuttini sieht nur im Rückbau der Grillplätze eine Lösung des Problems:
Für die Nutzer der Grillplätze ist es leider schon zur Gewohnheit geworden, zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Rücksicht zu grillen, zu feiern und Unrat zu hinterlassen. Es ist eine Schande, dass dabei auch jene in Verruf kommen, die einen ordnungsgemäßen Umgang pflegen. Unter diesen Umständen ist das Maßnahmenpaket der linken Stadtkoalition jedoch leider viel zu kurz gegriffen. Es ist nun endlich an der Zeit, eine endgültige Lösung umzusetzen, die wir auch in der letzten Gemeinderatssitzung im Sinne der Anrainer gefordert haben. Die Grillplätze bei den Auwiesen sind abzutragen und durch ein attraktives Nutzungs- und Freizeitkonzept zu ersetzen. Damit wird das Naherholungsgebiet im Grazer Süden wieder zu einem begehrten Anziehungspunkt für viele Grazer, bei dem auch die Interessen der Anrainer gewahrt werden.
Die zahlreiche Teilnahme mit über 30 Personen – quer durch Politik und diverseren Abteilungen – spiegelt die Brisanz des Themas wieder. Gemeinderat und Sicherheitssprecher Michael Winter hält das Projekt „öffentliche Grillplätze“ für gescheitert:
Die Initiierung der Grillplätze war zumal gut gemeint, jedoch zeigt sich, welche Bevölkerungsgruppe dadurch angesprochen wird. Diese zeigt bei der Einhaltung der vorgegebenen Regeln Rücksichtslosigkeit und pure Ignoranz, wodurch man seitens der Stadt Graz endlich so ehrlich sein und zugeben muss, dass das gut gemeinte Angebot in einer einzigen Katastrophe geendet hat. Ein 2. Standort für einen Grillplatz würde nur einen weiteren Nährboden für die Vorkommnisse bieten und sicher keine Lösung. Es kann nicht sein, dass seit Jahren unzählige Stellen mit dieser Thematik – ohne jegliche Aussicht auf Verbesserung – befasst werden müssen!
Als gebürtiger Österreicher kann man die Aufwiesen Anlage eh nicht nutzen weil ich mich dort zu Tode fürchten würde inmitten der ganzen Immigranten u. dessen gewöhnungsbedürftigen Sitten.
War ein mal dort und konnte es nicht glauben wie es dort zu geht.
Man sollte die Zelte U. das Grillen verbieten.
Kaum Jogger:innen oder Sportler:innen wagen es dieses Areal noch zu nutzen. Man wird beschimpft, mit Abfall beworfen oder schlimmeres. Die hygienischen Zustände sind katastrophal. Sogar am Radweg findet man, wenn schon keine Parker, menschliche Fäkalien. Ein Naturerlebnis gibt es dort schon lange nicht mehr, da man mit allem, überall Feuer macht und zwar gestattete 365 Tage im Jahr. Auch bis früh Morgens. Dieses Areal gehört dem ursprünglichen Nutzen zurückgeführt. Feuer, Grillen, Zelte und Pavillions zum Besetzen riesiger Bereiche sollte man verbieten und mehr für Freizeitliebhaber im Grünen oder sportbegeisterte Grazer tun. Sogar der Campingplatz der ja noch Platz sucht wäre besser für Klima, Umwelt und Menschen – als das was die Stadt aus einer wunderschönen grünen Naturoase gemacht hat.
Nicht einmal die Polizei traut sich dort hin um zu kontrollieren ob Gegrillt wird !!!
Sonst würde ja nicht überall Gegrillt werden !!!!
Und nicht nur an den vorgesehenen Plätzen!!!!
Schaden um Österreich 🇦🇹 😢😢😢