Graz friert die seit 2001 bestehende Städtepartnerschaft mit der russischen Metropole St. Petersburg mit sofortiger Wirkung ein. Damit soll ein klares Zeichen gegenüber dem offiziellen Russland und seinen politischen Repräsentant:innen gesetzt werden, dass Graz „als erste europäische Menschenrechtsstadt diesen Angriffskrieg und den damit verbundenen Bruch des Völkerrechts und entschieden ablehnt.“
Voraussetzung einer Wiederaufnahme der freundschaftlichen Beziehungen ist laut Aussendung der Stadt, dass es zu einem Ende der Aggression Russlands gegen andere Staaten kommt und Schritte zur Wiederherstellung der Demokratie und der Pressefreiheit gesetzt werden.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine stößt zurecht weltweit auf Empörung und hat eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Diese gilt in erster Linie den Menschen in der Ukraine.
Die bedrückende Lage in der Ukraine und die unbegrenzte militärische Aggression Putins bereiten vielen Menschen auch bei uns Sorgen. Der militärische Überfall auf einen souveränen Staat und die Drohung mit nuklearen Waffen hat Erinnerungen an Zeiten geweckt, von denen man europaweit angenommen hat, sie seien überwunden.
In einem ersten Schritt hat die Stadt Graz vergangene Woche 50.000 Euro über das Rote Kreuz zur Verfügung gestellt, um in der Ukraine vor Ort Hilfe leisten zu können. Gleichzeitig bereitet sich Graz darauf vor, Menschen, die Zuflucht bei uns suchen, zu unterstützen. Solidarität brauchen aber auch alle Menschen in Russland, die sich gegen den Krieg Putins stellen und dafür politischer Verfolgung ausgesetzt sind.
Viele Menschen in Graz haben in den letzten Tagen ihre Bereitschaft bekundet, persönlich zu helfen. Hilfsorganisationen haben bereits Spendenkonten eingerichtet und sind vor Ort in der Ukraine oder in Österreich tätig, um Menschen, die vom Krieg betroffen sind, zu unterstützen. Beispielhaft genannt seien Nachbar in Not, die Caritas und das Rote Kreuz.
Nicht alleine mit Sorgen
Wer sich in dieser schwierigen Situation Sorgen macht, kann diese Nummern anrufen:
- Telefonseelsorge für alle: 142
- Rat auf Draht (Notruf für Kinder und Jugendliche): 147
- Psycho-Sozialer Dienst (Notruf bei psychischen Krisen): 01/313 30
- Notfall-Hotline des Außenministeriums (bei Aufenthalt im Ausland): 01/90114 4411