In der Steiermark kam es am gestrigen Sonntag zu zwei Spielen in der Bundesliga. Beim Spiel TSV Hartberg gegen SK Rapid kam es zu Fanausschreitungen, vier Festnahmen und elf Verletzten Die Polizei bezeichnet das 201. Stadtderby zwischen GAK und SK Sturm als „weitgehend ruhig“. Warum musste die Feuerwehr und Polizei aber zum Uhrturm ausrücken?
In der Grazer Merkur Arena in Graz sorgte ein medizinischer Notfall eines Zusehers auf der Tribüne für einen Rettungseinsatz und 15 Minuten Spielverspätung.
Am Spieltag selbst führte unter anderem der massive Pyrotechnikeinsatz von rund 300 Sturm-Fans am Schlossberg zu einem Brandalarm der Feuerwehr beim Uhrturm sowie Interventionen seitens der Polizei. Auch vereinzelte Körperverletzungen unter den Fans waren festzustellen. Es kam zu einer Wegweisung aus dem Sicherheitsbereich und mehreren Anzeigen.
— PuUmMaA (@13puma12) March 9, 2025
Bereits in der Nacht vor dem Derby kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und rund 20 bis 30 Fans des GAK. Diese hatten zuvor Lokale in der Innenstadt besucht und sich gegen Mitternacht im Bereich Kaiser-Josef-Platz vermummt. Als sie die Polizei mit Flaschen und Pyrotechnik bewarfen, kam es zu zahlreichen Personenkontrollen, mehreren Anzeigen und Organmandaten.
Gewaltsame Ausschreitungen in Hartberg
Gegen 16.15 Uhr kam es zu einer Auseinandersetzung mit einer kleinen Gruppe von Rapid-Fans, welche sich der Einlasskontrolle zum Gästefansektor entziehen wollten. Grund dafür dürften unerlaubte Gegenstände gewesen sein, welche Securitymitarbeiter bei den Einlasskontrollen festgestellt hatten.
Als in der Folge ein Securitymitarbeiter und ein Polizist bespuckt wurden, nahmen Kräfte der Einsatzeinheit zwei Männer fest. Dies führte zu Solidarisierungen und heftigen Ausschreitungen, bei denen Polizisten mit Glasflaschen, Sperrgittern, Mülleimern oder gar Keramikgegenständen der WC-Anlagen (Waschbecken, WC-Muschel) beworfen wurden. Auch Stühle, herausgerissene Türen oder Paletten wurden auf die Beamten geworfen (siehe Foto). Zudem wurden Verkaufsstände im Gästefansektor während der Tumulte geplündert und Bargeld gestohlen.
Während sich die Masse der Wiener Fans auf der Tribüne weitgehend ruhig verhielt und aus dem Gästefansektor in Richtung Spielfeldrand auswich, setzte die Polizei Pfefferspray gegen die randalierenden Personengruppe ein und drängte diese zurück. Dabei wurde die Polizei mit Pyrotechnik beschossen, woraufhin es zu zwei weiteren Festnahmen wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt kam.
Aktuellen Informationen zufolge wurden neun Polizisten durch den Bewurf mit diversen Gegenständen dem Grade nach leicht verletzt. Auch zwei der vier Festgenommenen erlitten leichte Verletzungen.
Alle vier Männer im Alter zwischen 30 und 34 Jahren sind der Gruppe eines bestimmten Rapid-Fanclubs zuzuordnen. Unbeteiligte Personen kamen nach derzeitigem Informationsstand nicht zu Schaden. Die Männer werden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz auf freiem Fuß angezeigt.
Das Spiel selbst konnte mit einer Verzögerung von 45 Minuten um 17:45 Uhr begonnen werden. Während und nach dem Spiel kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.