Start Graz Chronik Gasversorgung: Österreich hat Frühwarnstufe im Notfallplan ausgerufen

Gasversorgung: Österreich hat Frühwarnstufe im Notfallplan ausgerufen

Gaslieferung Energieanbieter

Österreich hat heute die Frühwarnstufe im Notfallplan für die Gasversorgung ausgerufen. Grund ist laut Klimaministerium die Ankündigung, dass Russlands Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlt haben will.

Aktuell würden die Gaslieferungen aus Russland aber uneingeschränkt weiterlaufen. Die heimischen Gasspeicher seien zu 13 Prozent gefüllt. Dies entspricht dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Link zum Thema: Wie sicher ist die Gasversorgung in Graz?

Bundeskanzler Nehammer und Klimaministerin Gewessler versprechen, alles zu tun, um die Gasversorgung für Österreichs Haushalte und Betriebe sicherzustellen. Mit der Frühwarnstufe werde die Situation auf dem Gasmarkt noch engmaschiger beobachtet.

Niedrige Lagerbestände in der EU und besonders Österreich. Der Gasspeicher von GSA gehört der russischen Gazprom und verzeichnet seit 15. März eine höhere „Ausspeicherung“. Screenshot vom 30. März 2022 agsi.gie.eu

Möglicher Gaslieferstopp: Deutschland handelt vorsorglich, was macht Österreich?

Während unser Nachbar Deutschland auf einen möglichen Gaslieferstopp Russlands vorbereitet ist und vorsorglich reagiert, um Bevölkerung und Wirtschaft zu schützen, verkennt Ministerin Gewessler offenkundig den Ernst der Lage und hat keinen Plan, um die Energieversorgung der Bevölkerung in Österreich im Krisenfall abzusichern. Alles, was wir bisher von der Bundesregierung gehört haben, sind Beschwichtigungen. Das reicht aufgrund der aktuellen Brisanz aber bei weitem nicht aus. Die Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Gas liegt einzig und allein in der Verantwortung der Regierung. Nicht zu reagieren ist politisch unverantwortlich und führt zu einer Verunsicherung in Wirtschaft und Bevölkerung!

so SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll. Laut NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger seien die nächsten Wochen maßgeblich. Die Regierung müsse jetzt rasch alle nötigen Alternativen genauestens prüfen, eine Strategie auf den Tisch legen und alle Beteiligten über das weitere Vorgehen instruieren:

Es steht viel auf dem Spiel. Der Frieden in Europa und die Freiheit aller Europäerinnen und Europäer auf der einen Seite, die Unabhängigkeit von russischem Gas auf der anderen Seite. Was nicht passieren darf, ist ein Einknicken unter Putins Druck und ein Zurückrudern bei den Sanktionen. Daher ist es nun von größter Bedeutung, dass Europa in dieser Frage zu einer gemeinsamen Lösung kommt.

FPÖ-Energiesprecher NAbg. Axel Kassegger:

Unsere Gasspeicher sind derzeit nur zu zwölf Prozent gefüllt. In Wahrheit ist das aber rein gar nichts, damit kommen wir in Österreich maximal 30 Tage aus. Dies aber auch nur, wenn das gesamte Gas, das sich in den Speichern befindet, überhaupt uns gehört, was zu bezweifeln ist.

Link zum Thema:

www.bmk.gv.at

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