Seit 2007 sind die Beamtinnen und Beamten der Grazer Fahrradpolizei in den Sommermonaten unterwegs. Auch in diesem Jahr stärkt die sogenannte „Fahrradpolizei“, bestehend aus sechs Polizist:innen, durch deren Präsenz und Überwachung von sicherheitspolizeilich neuralgischen Örtlichkeiten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.
Dieser Einsatz, der seit 3. Mai voraussichtlich bis zum 31. Oktober 2022 dauern wird, ist auch für eine gezielte Überwachung des zunehmenden Fahrradverkehrs im Stadtgebiet erforderlich.
Aufgaben der uniformierten Fahrradpolizei in Graz
Zu den Aufgaben der grundsätzlich uniformierten Fahrradpolizei, die immer als Doppelstreifen eingeteilt ist, gehören unter anderem die Mitwirkung bei Verkehrsschwerpunkten hinsichtlich des Fahrradverkehrs an stark frequentierten Örtlichkeiten, der Vollzug von sicherheits- und ordnungspolizeilichen Angelegenheiten, die Bekämpfung von Ordnungsstörungen sowie die Kriminalitätsbekämpfung hinsichtlich Taschendiebstahls und Suchtmittel- und Einbruchsdelikten.
Etwa 1.000 km legt ein:e Fahrrad-Polizist:in pro Saison im Dienst zurück. Dadurch spart die Grazer Fahrradpolizei über den Sommer hinweg rund 2 Tonnen CO2 im Streifendienst ein.
In Einzelfällen können aufgrund besondere Erfordernisse aber auch zivile Fahrradstreifen unterwegs sein. Die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten haben eine eigens für diesen Dienst angepasste Ausrüstung.
Die 7 Dienstfahrräder sind nicht mit Blaulicht und Folgetonhorn ausgestattet. Gefahren wird aber „Natur pur“ – ohne E-Bikes. Interessierte Kolleginnen und Kollegen müssen eine dreitägige Grundausbildung absolvieren, in der vor allem auf Herausforderungen im Lenken von Fahrrädern in Extremsituationen eingegangen wird.
Grazer Fahrradpolizei zieht erste Bilanz
- Von Mai bis einschließlich Juli wurden insgesamt 453 Alkohol-Vortestungen sowie 66 Testungen mittels Alkomat durchgeführt.
- Im Bereich der Verwaltungsdelikte mussten 626 Übertretungen zur Anzeige gebracht werden, 56 davon wegen des Lenkens von Fahrzeugen in einem durch Alkohol beeinträchtigten Zustand.
- Zudem wurden 1853 Organmandate eingehoben.
Dabei haben Erfahrungswerte aus Schwerpunktkontrollen gezeigt, dass die Zahl der Radfahrer, die ihr Rad in einem durch Alkohol beeinträchtigten Zustand lenkten, im Verhältnis beunruhigend hoch ist. Bemerkenswert sei dabei offenbar der Trend, im Wissen um eine mögliche Alkoholisierung zwar bewusst auf das Lenken eines Kraftfahrzeuges zu verzichten, jedoch ersatzweise auf ein Fahrrad oder E-Scooter umzusteigen.
Schwerpunktkontrollen gegen Alkolenker am Fahrrad
Im Jahr 2021 sind ganze 63 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Verletzungs- bzw. Todesfolge in Graz auf die Gruppe der Radfahrer entfallen. Das waren in absoluten Zahlen 595 teils schwere Unfallereignisse.
Durch ein vermehrtes Lenken von Fahrrädern unter Alkoholeinfluss könnte diese Zahl heuer sogar noch ansteigen.
Wir sehen daher den dringenden Bedarf, diesem Negativtrend ab sofort und bis auf Weiteres mit zusätzlichen verstärkten Schwerpunktkontrollen durch unsere Fahrradpolizei entgegenzuwirken. Das Radfahren in einem durch Alkohol beeinträchtigten Zustand ist kein Kavaliersdelikt. Es ist nicht nur strafbar, sondern vor allem auch gefährlich.
so der Stadtpolizeikommandant von Graz, Brigadier Thomas Heiland.
Fotos: Inside Graz / Steirerwerk