Mit der Fertigstellung des neugestalteten Stadtbalkons auf Höhe Radetzkybrücke an der Mur, soll dieser für Grazer:innen und Besucher:innen der steirischen Landeshauptstadt ein Ort zum Verweilen werden. Unser Titelfoto zeigt die letzten Arbeiten kurz vor der Eröffnung.
Ein Teil des Balkons ist mit einem Sitz-, Liege- und Ruhebereich sowie einer öffentlichen WC-Anlage und einer Sportumkleide ausgestattet, der mit einer Pergolakonstruktion beschattet wird. Die Pergolakonstruktion dient als Rankgerüst für Kletterpflanzen, die über die Jahre natürlichen Schatten an der Mur spenden soll.
Im Rahmen der Errichtung des Zentralen Speicherkanals wurde südlich der Radetzkybrücke ein Wartungs- und Entlüftungsbau geschaffen, der zusätzlich die Funktion eines innerstädtischen Stadtbalkons übernimmt. Eine ca. 60m² große Nische entlang der Murpromenade wurde für diesen Zweck geschaffen. Der Stadtbalkon ist wortwörtlich „nahe am Wasser gebaut“, ragt er doch direkt über den Fluss. . Im Jänner 2023 fiel der Startschuss für die Neugestaltung des Stadtbalkons mit einem veranschlagten Budget in Höhe von 180.000 Euro.
Unter der Leitung der steirischen Architektin Nina Kuess (KUESS Architektur ZT), bekannt für ihre Planung des Stadtbootshauses 200 Meter nördlich des Stadtbalkons, wurde in die bestehende Nische eine geknickte Freiform eingeschrieben. Durch eine angedeutete Satteldachsilhouette wird die Nische als Gebäude entlang der Mur inszeniert. Die Bauzeit selbst betrug ca. sieben Wochen und wurde von Ende Mai bis Mitte Juli vom Generalunternehmer, der Firma Anton Wallner Holzbau GmbH, die sich als Bestbieter durchsetzen konnte, durchgeführt.
Für die nötige Entspannung und Abkühlung im Schatten sorgt unter anderem die Pergola-Konstruktion, die die Verweilzone überspannt und gleichzeitig als Rankgerüst für Kletterpflanzen dient. Diese Pflanzen sollen im Laufe der Zeit einen natürlichen Schatten entlang der Mur spenden und so für angenehme Temperaturen sorgen. Die Wände der Nische sind mit Holz verkleidet, während die Dachsilhouette mit Lärchenholzlatten ausgestattet ist.
Unter dem Titel „Stadtbalkon – we make waves“ hat das Grazer Künstler:innen-Studio „Onimo-Studios“ mit dem Projekt „The cake escape“ unter der Leiterin von Lilly Jagl die Betonmauer bei den Sitzstufen zu einem bunten Kunstwerk gestaltet.
Bei der offiziellen Eröffnung am 21. Juli um 11 Uhr mit Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner sowie Verantwortlichen von Stadt Graz und Holding Graz gab ein Rahmenprogramm mit Musik, Getränken und Eis sowie Spielen und Unterhaltung für Kinder.
Warum wurde der Stadtbalkon umgebaut?
Vor einigen Jahren war hier ein Gastro-Kiosk mit Wassersport-Verleih-Station angedacht. Irgendwie gab es so ein Angebot, irgendwie aber auch nicht. Kurzum: Ein Verhau. Vor zwei Jahren haben wir dieses Bild auf Twitter gepostet:
#Linz Tourismus ist sicher neidisch auf unseren #Stadtbalkon… #Graz pic.twitter.com/8il2a5nCrq
— Inside Graz (@insidegraz) August 7, 2021
Mit dem neugestalteten Stadtbalkon und seinen neuen Verweilzonen rückt Graz noch ein Stück näher an die Mur und bietet zusätzliche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. In den vergangenen Jahren hat sich mit der Neugestaltung der Augartenbucht, dem Bau des Stadtbootshauses bis hin zur Seichtwasserzone Grünanger in puncto Freizeit- und Naherholungsangeboten entlang der Mur viel getan. Das traditionsreiche Augartenbad, das selbst erst vor zwei Jahren im Umfang von rund 1,4 Millionen Euro generalsaniert wurde, passt optimal in die Neugestaltung entlang der Mur.
so Holding Graz Vorstand Mark Perz.