Das Pandemiemanagement des Landes informierte heute über geplante Maßnahmen für den Herbst. Laut Bernhard Haas, Infektiologe der KAGes, stehe fest, dass Corona bleiben wird. „Gab es in den vergangenen beiden Jahren eine Sommerpause, so erleben wir jetzt ersmals in Österreich eine Sommerwelle. Das liegt an den neuen Virusvarianten.“ Wichtigste Schutzmaßnahme und wichtigstes Thema bleibe daher das Impfen.
Die vierte Dosis (= erste Auffrischungsimpfung) ist gerade jetzt ein wichtiger Schritt um eigenverantwortlich das Risiko für einen schweren Covid-Verlauf zu reduzieren. Denn mit Omikron beschreitet das Coronavirus nun einen schnelleren Weg hin zu größtmöglicher Verbreitung. Dies gelingt mit stets neuen Subtypen, die infektiöser werden (gesteigerte Übertragbarkeit) und unserer Immunabwehr immer besser entkommen können (Immunevasion).
Der Virologe Klaus Vander empfiehlt über die bestehenden Empfehlungen hinaus eine Auffrischung ab dem 45. Lebensjahr:
Corona hat nach wie vor einen großen Einfluss auf die Krankheitslast der Bevölkerung. Die individuelle Krankheitslast wird primär durch drei Faktoren – Lebensalter, Vorliegen von Risikofaktoren und Impfstatus – beeinflusst. Ergänzend zu den aktuellen Vorgaben des Nationalen Impfgremiums (NIG) kann abhängig von dem individuellen Schutzbedürfnis bzw. dem Vorliegen von Risikofaktoren, auch jeder Person über 45 die Inanspruchnahme der vierten Dosis empfohlen werden.
Impfnachfrage steigt in der Steiermark
Beim Impfen macht sich die aktuelle Lage bemerkbar. Der etwas größere Teil der Impfungen erfolgt bei den rund 500 Impfärztinnen und -ärzten in der Steiermark, die derzeit knapp 60 Prozent der Impfungen setzen, der Rest wird von den Impfstraßen getragen.
- Waren es im Mai knapp 12.000 Covid-19-Schutzimpfungen, sind diese auf über 27.000 im Juni gestiegen (plus 130 Prozent).
- In den letzten beiden Wochen (KW 25/26) sind allein 19.000 Impfungen gesetzt worden, davon 15.000 Auffrischungsimpfungen.
- Damit liege die Steiermark derzeit bei den Auffrischungsimpfungen in Relation zur Einwohnerzahl bundesweit auf Platz eins.
Alle 15 Impfstraßen ab 16. August wieder geöffnet
Die Steiermark weitet sein Angebot in den kommenden Wochen wieder aus: Derzeit wird an sieben Impfstraßen geimpft, acht Standorte sind stillgelegt. Ab 16. August werden alle 15 Impfstraßen wieder in Betrieb sein. Die Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 10 bis 20 Uhr.
Man wolle ein breites Impfangebot mit dem Blick auf den Schulbeginn ermöglichen. Impflücken gebe es bei der Grundimmunisierung von Kindern und Jugendlichen, die noch nicht ihre dritte Teilimpfung abgeholt hätten, so der Impf- und Testkoordinator des Landes. Außerdem rechne man mit einer Empfehlung seitens des NIG zur Auffrischungsimpfung für alle im Herbst. Für einen solchen eventuellen Andrang sei man mit dem Hochfahren der Impfstraßen gerüstet.
Die bisherige Anmeldeplattform wird ab August zu einem „Steiermark impft e-Service“ ausgebaut werden, die neuesten Informationen über Empfehlungen werden proaktiv als Einladung zur Auffrischungsimpfung generiert. Bereits im Mai/Juni wurden so 200.000 Steirerinnen und Steirer aktiv über die aktuelle Empfehlung des NIG informiert und zur Impfung eingeladen.
Keine Rückkehr zu öffentlichen Teststraßen geplant
Das aktuelle Testangebot mit fünf PCR Tests in den Apotheken und fünf Antigentests für zu Hause ist bis Ende des Jahres gesichert. Man plane keine Rückkehr zu öffentlichen Teststraßen, so Lichtenegger. Beim Testen betrug der Anstieg in den letzten zwei Wochen 20 Prozent.
Gerhard Kobinger, Präsident der steirischen Apothekerkammer, unterstrich die Bereitschaft der Apothekerinnen und Apotheker im Pandemiemanagement mitzuwirken. Österreichweit hätten bereits 1.600 Apothekerinnen und Apotheker eine entsprechende Ausbildung absolviert.
Foto © Land Steiermark/Robert Binder – Thomas Schmidt, Gerhard Kobinger, Gerald Lichtenegger, Klaus Vander und Bernhard Haas (v.l.).
so langsam habe ich schon von diesen „Plänen“ die Nase voll – es wurde sowieso nie einer dann schlussendlich so durchgeführt, wie er geplant war. Und bis die Maßnahmen greifen, ist es dann eh wieder zu spät. Sieht man ja jetzt auch an der Sommerwelle… da hilft es nur, selbst auf sich aufzupassen und zu hoffen, dass die anderen einen nicht anstecken.