Über Graz hat sich am 20. Juni 2015 der Himmel verdunkelt. Ein Amokfahrt, bei der drei Tote – darunter ein 4-jähriger Junge – und 34 Verletzte zu beklagen sind, erschüttert uns. Es ist schwer an etwas anderes, als an die Tat des Autofahrers zu denken, der bewusst mit seinem Geländewagen mitten durch die Altstadt gebrettert ist und auf Menschen zu steuerte – laut Augenzeugen mit rund 100 km/h. Fußgänger und Radfahrer wurden bei der Amokfahrt seine Opfer.
Regelmäßig sind nicht nur wir am Hauptplatz oder in der Herrengasse unterwegs, wir fühlen uns verbunden und betroffen. Es hätte jeden von uns treffen können. Noch am Vormittag hatten wir eine Veranstaltung zum Graz Prix angekündigt, die auch genau in diesen Stunden am Hauptplatz statt gefunden hat.
Lisa G. schrieb auf unserer Facebook-Seite:
ich war dabei.. ein riesiger geländewagen ist mitten durch die herrengasse gerast.. so viele leute sind am boden gelegen.. auch kinder
es war schrecklich
Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl war selbst Augenzeuge:
Es war leider so, dass ich Zeuge dieser Amokfahrt zu Beginn in der Zweiglgasse wurde. Nach einem Besuch in den GGZ bin ich mit meiner Vespa Richtung Innenstadt gefahren, als ich hinter mir einen Knall höre, als dieses Auto mit enorm hoher Geschwindigkeit einen Bus überholte und gezielt auf einen Mann zufuhr. Dieser Mann ist am Unfallort verstorben. Die Insassen des Busses und viele Menschen haben Hilfe geleistet. Ich dachte zuerst, das wäre ein Unfall und der Fahrer wird stehenbleiben, aber er ist gezielt weitergefahren und hat gezielt Menschen getötet.
Der 26-jährige Täter wurde von der Polizei bereits fest genommen – er parkte nach der Tat vor der Polizeistation und stellte sich den wurde dort von den Polizisten festgenommen, nachdem diese ihn aufgefordert hatten aus dem Geländewagen auszusteigen. Schon alleine dies lässt uns vermuten, dass der Amokfahrer die Tour seine Mörderfahrt genau geplant hat. Angeblich ist dieser nach einer Weisung durch gedreht. Er soll auch mit einem Messer bewaffnet gewesen sein.
Die Landesrettungszentrale bittet Betroffene, Angehörige und Zeugen um Mithilfe: Sie sollen sich unter der Kurzwahl 14844 melden.
Das Sozialministeriumsservice Steiermark wird kommende Woche laut Sozialminister Hundstorfer in einer Aussendung sofort alle notwendigen Schritt setzen, damit die Opfer rasch und unbürokratisch eine finanzielle Unterstützung in ihrer schweren Situation erhalten.
Foto: Symbolbild – Blick von der Herrengasse Richtung Hauptplatz.
Links mit weiteren Informationen:
Lichtermeer in Graz nach der Amokfahrt
2. ZIB Sondersendung in der Tvthek
graz.at und Kondolenzbuch der Stadt Graz