Aktuell sind rund 2.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in der Steiermark angekommen. Laut Rotem Kreuz sind unter den derzeit erfassten Personen 70 Prozent Frauen im Erwachsenenalter und 23,9 Prozent Kinder und Jugendliche.
In den vergangenen Wochen seit Beginn des Kriegs in der Ukraine wurden die Strukturen in der Steiermark geschaffen, um in Zusammenarbeit aller beteiligten öffentlichen Stellen und der Zivilgesellschaft Flüchtende aus der Ukraine gut versorgen zu können.
Seit 16. März ist das Ankunftszentrum der Messehalle D in Graz in Betrieb. Dort erfolgt die Registrierung durch die Behörden sowie die Aufnahme in die Grundversorgung beziehungsweise der rasche Weitertransport in kleinere, regional verteilte Unterkünfte. Die Ankommenden werden im Ankunftszentrum medizinisch und psychologisch betreut sowie mit Essen und Getränken versorgt und auch auf eine mögliche COVID-Infektion getestet. Bisher wurden nur elf Infektionen festgestellt.
- Österreichweit hatten bisher mehr als 192.000 aus der Ukraine geflüchtete Personen Kontakt zu den den österreichischen Behörden, davon sind 82 Prozent weitergereist.
- Von den Personen, die in Österreich bleiben, beträgt die steirische Quote 13,9 Prozent, diese Quote ist mit heutigem Tag zu 113,45 Prozent erfüllt.
- 1.446 Ukrainier:innen in der Steiermark sind derzeit in der Grundversorgung, davon ein Teil über den Bund direkt zugewiesen, 313 Personen wurden bisher seitens des Landes in Quartieren untergebracht.
Alle, die nicht privat bei Freunden und Bekannten untergekommen sind, konnten gemäß dem „steirischen Weg“ in kleineren Quartieren in allen Teilen der Steiermark unterbracht werden. Insgesamt wurden bisher 5.200 Plätze in Quartieren in der Steiermark beim Land eingemeldet. Das Land bittet darum, dass weiterhin Quartiere zu melden, auch wenn derzeit nicht jedes Angebot sofort in Anspruch genommen werden muss.
Nach dem Aufruf des Landes, dass Gasteltern für unbegleitete Minderjährige gesucht werden, haben bereits 250 Steirer:innen ihre Bereitschaft dazu bekundet.
Laut Oberstleutnant Klaus Rexeis, Einsatzkommandant des Ukrainestabs der Landespolizeidirektion, wurden seitens der Polizei rund 2.000 Personen in der Steiermark erfasst und die vollständigen Datensätze an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) übergeben. Bezüglich der Nacherfassung von Personen, die in der Steiermark angekommen sind und bereits privat untergekommen sind, bittet die Polizei, nicht ins Ankunftszentrum auf der Grazer Messe zu kommen, sondern die BFA-Außenstelle in der Triesterstraße 393 in Graz zu nutzen: Unter der Hotline +43 059133 65 7590 oder per Mail an BFA-ASt-Graz-Einlaufstelle@bmi.gv.at ist eine Terminvereinbarung möglich.
Helmut Kreuzwirth von der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung berichtete im Pressegespräch:
Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit dem Führungsstab des Innenministeriums. Zur humanitären Hilfe, die von der ukrainischen Regierung mit Beginn der Kampfhandlungen bei der EU beantragt wurde, hat die Steiermark bereits mit der Lieferung von Medikamenten im Wert von 200.000 Euro beigetragen. Bezüglich der atomaren Infrastruktur der Ukraine gibt es eine ständige Risikoeinschätzung. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) besteht durch die zwischenzeitlichen Stromabschaltungen und die herausfordernde Arbeitssituation des Personals derzeit in den ukrainischen Atomkraftwerken dennoch kein Sicherheitsrisiko. Auf Grund der momentanen Wetterlage würde auch bei einem Austritt von Radioaktivität in den nächsten 48 Stunden für Österreich keine erhöhte Gefährdung bestehen. Wir beobachten die Situation natürlich weiterhin sehr genau.
Foto © Land Steiermark/Robert Binder