Das Welterbe Schloss Eggenberg wurde kürzlich mit Hilfe einer Drohne (Multirotor-Hubschraubers im Kleinformat) neu vermessen. Mit Hilfe des Fluggeräts, das als typisiertes Luftfahrzeug zugelassen ist, wurden Daten zur Außenstruktur des Schlosses, seines Innenhofs und sogar der umgebenden Statuen gewonnen, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. Das Grazer Stadtvermessungsamt arbeitet daran, eine realistische virtuelle Reise rund um das Schloss Eggenberg fürs Internet aufzubereiten, sodass Interessierte in aller Welt Eggenberg von daheim aus per Mausklick besichtigen können.
Im Universalmuseum Joanneum, das Schloss Eggenberg betreut, möchte man die bisher erste exakte Vermessung der gesamten Anlage dazu nutzen, wichtige Forschungsfragen zur Architektur und Baugeschichte sowie zu Proportionen und historischen Maßen beantworten zu können. Finanziert wurde das ganze Unterfangen mit Hilfe einer EU-Förderung.
Schönwetter Drohne
Für optimale Flugbedingungen musste rund einen Monat ab dem vorgesehenen Starttermin abgewartet werden, ehe der Herbstbeginn für die erforderlichen stabilen Bedingungen sorgte. Bei Regen, Windgeschwindigkeiten über 40 Stundenkilometern und Dunkelheit ist der Multirotor-Hubschrauber, der eigenständig in der Luft steht und GPS-unterstützt ist, nicht zugelassen“, erklärten der technische Leiter des Unterfangens, Dr. Matthias Rüther, Flugoperator Roland Furian und Kameraoperator Vincent Seidl.
Die 7,5 Kilo schwere Drohne mit einem Wert von rund 20.000 Euro kann mit einer Akkuladung rund zehn Minuten lang in der Luft bleiben und dabei unzählige Bildpunkte aufnehmen. An mehreren Tagen sammelte das Gerät insgesamt Milliarden an exakten Vermessungspunkten, die eine flüssige bildliche Darstellung jedes Winkels ermöglichen. Daraus könne man nicht nur exakte Pläne des Schlosses, seines Innenhofs und der umgebenden Skulpturen erstellen, die dann für wissenschaftliche Aufschlüsse oder Grundlage für Restaurierungen herangezogen werden könnten, sondern auch eine realistische 3-D-Darstellung für Film- oder Fotopräsentationen gewinnen Mit Kosten von rund 10.000 Euro sei die exakte Vermessung per „Drohne“ sparsamer bewerkstelligt worden als etwa durch Einsatz eines Lasers.
Foto: Stadt Graz/Andreas Lorencic