Die TU Graz und Siemens starten ein gemeinsames Center of Knowledge Interchange (CKI) und wollen so ihre Kooperation in Innovationsmanagement, Talententwicklung und Technologietransfer stärken. Der CKI-Vertrag wurde am 30. Oktober 2015 an der TU Graz unterzeichnet. Damit ist die TU Graz eine von weltweit neun Siemens-CKI-Universitäten, darunter die University of California Berkeley, die TU München, RWTH Aachen oder die TU Berlin.
Langjährige Partnerschaft von TU Graz und Siemens
Den Ausschlag zur Errichtung eines Siemens CKI an der TU Graz gaben die erfolgreiche langjährige Partnerschaft von TU Graz und Siemens, eine Vielzahl gemeinsamer Projekte und daraus resultierend ein großes Projektvolumen und die hohe Forschungskompetenz der Universität.
Ziel der Zusammenarbeit ist die Identifizierung neuer bilateraler Forschungsschwerpunkte, die Förderung des Nachwuchses und die intensive Vernetzung in Forschung und Entwicklung durch weitreichende Aktivitäten und Kooperationsprojekte. Siegfried Russwurm, CTO der Siemens AG über die Zusammenarbeit:
Selbst ein so innovationsstarker Konzern wie Siemens kann nicht alle Forschungsgebiete selbst abdecken. Deshalb sind wir bestrebt, unseren Innovationsprozess nach außen zu öffnen und die Potentiale eines breit gefächerten Kooperationsnetzwerkes zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit Spitzenuniversitäten ist ein wichtiger Baustein unserer Innovationsstrategie. Mit der CKI-Partnerschaft intensivieren wir die langjährige und bewährte Kooperation mit der TU Graz.
Harald Kainz, Rektor der TU Graz, dazu:
Die TU Graz ist als CKI-Universität eine von nur wenigen ausgewählten Partneruniversitäten von Siemens weltweit. Durch das CKI vernetzen wir unsere bilateralen Aktivitäten institutionell und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit beider Partnerinnen. Die TU Graz schärft durch diese Zusammenarbeit ihr Profil als starke Forschungspartnerin der Industrie nachhaltig.
Österreichs erstes Center of Knowledge Interchange
Österreichs erstes Center of Knowledge Interchange ist ein Innovationshub mit weitreichender Bedeutung auch für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Österreich.
Innovationsmanagement durch gezielte Analyse von Forschungsthemen und -bedarfen, die Anbahnung von bilateralen geförderten Projekten oder die Organisation von Think Tanks werden vom CKI ebenso wahrgenommen wie Aktivitäten zur Förderung des wissenschaftlichen und technischen Nachwuchses etwa durch gezielte Studierenden- und Graduiertenprogramme. Nicht zuletzt profitieren die beiden CKI-Partnerinnen von einem kontinuierlichen und verstärkten Wissensaustausch zwischen den Institutionen. Laut Wolfgang Hesoun, Generaldirektor der Siemens AG Österreich, hat eine florierende Innovationslandschaft hat maßgeblichen Einfluss auf den Standort Österreich und ist ein echter Anreiz für Unternehmen, hier zu investieren. Die Kooperation mit der Technischen Universität Graz sei das lebende Beispiel dafür, dass hier Forschung auf Weltniveau betrieben wird.
Das Siemens Weltkompetenzzentrum in Graz entwickelt mit Unterstützung der TU Graz Schienenverkehrs-Fahrwerke für den Weltmarkt. Der Innovationsvorsprung, den wir hier erarbeiten, löst ganz bewusste Investitionen in das Werk aus, die wiederum den gesamten Standort stärken.“
Bilaterale Aktivitäten im Bereich der Elektrotechnik und der Informatik
Rund 70 Projekte in unterschiedlichsten Forschungsgebieten haben Siemens und 24 Institute der TU Graz in den letzten 10 Jahren gemeinsam abgewickelt. Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz und CKI-Director:
Die CKI-Partnerschaft ermöglicht uns ab sofort durch gezieltes Kooperationsmanagement die Identifikation auch bisher ungenutzter Potenziale in anwendungsorientierten Forschungsgebieten. Wir planen unter anderem die bilateralen Aktivitäten im Bereich der Elektrotechnik und der Informatik noch weiter auszubauen.
Gemeinsame Forschung der beiden Institutionen läuft derzeit insbesondere auf dem Gebiet der Bahntechnik. Dazu betreiben Siemens und die Technische Universität Graz einen gemeinsamen Schwingprüfstand am Campus Inffeldgasse der TU Graz. Weitere kooperationsstarke Forschungsbereiche sind Bildverarbeitung und Softwaretechnologie und die Bereiche Kommunikationsnetze und Kommunikationstechnologien. An der TU Graz ist eine CKI Koordinationsstelle eingerichtet, welche die vielfältigen Initiativen, Aktivitäten und Projekte koordiniert.
Quelle: TU Graz, Fotos: Lunghammer / TU Graz