Im Sommer mit seinem Kind in eines der Grazer Schwimmbäder oder an den See. Eine tolle und abwechslungsreiche Möglichkeit für Stadtbewohner sich an heißen Sommertagen in Graz zu erfrischen.
Kinder sind von Wasser fasziniert. In der Nähe von Pools und Gewässern dürfen (Klein-)Kinder deshalb niemals unbeaufsichtigt bleiben. Im Gegensatz zu Erwachsenen strampeln und schreien Kinder nicht, wenn sie sich nicht über Wasser halten können. Kinder ertrinken lautlos.
Aber gerade bei diesem Freizeitvergnügen lauern Gefahren, über die verantwortungsvolle Eltern Bescheid wissen müssen: So sterben in Österreich jedes Jahr rund 40 Personen an den Folgen eines Ertrinkungsunfalles. Gerade bei tödlichen Kinderunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache! Auf jedes Kind, das ertrinkt, kommt gemäß des Fokusreports 2018 von „Große schützen Kleine“ statistisch gesehen noch ein Kind dazu, das zwar gerettet wurde, aber mit schweren Gehirnschäden leben muss.
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Im Grazer Stukitzbad wurde ein fünfjähriger Bub vor dem Ertrinken gerettet. Laut ORF-Bericht hatte das Kind mit seinem Eltern und den Geschwistern einen Badetag im Stukitzbad verbracht. In einem unbeobachteten Moment dürfte der Bub sich in den seichten Bereich des Kinderbecken begeben haben. Als er bewegungslos an der Oberfläche trieb fiel er einer Frau auf, die den Buben an den Beckenrand holte und um Hilfe rief. Einem zufällig privat anwesenden Arzt gelang es, den Fünfjährigen zu reanimieren. Anschließend wurde das Kind ins LKH Graz gebracht.
Laut Nachfrage bei der Holding Graz Freizeit ist derzeit in der Auster das sogenannte BlueFox Sicherheitssystem im Hallenbad im Sport- und Lehrschwimmbecken sowie im Freibad im Sport- und Sprungbecken der Auster installiert. Das System unterstützt die Aufsicht von Kindern und Schüler. Es besteht aus einem Armband mit Unterwassersensor und schlägt Alarm, wenn Personen zu lange bewegungslos im Wasser bleiben. Der Verleih ist gegen Vorlage eines gültigen Lichtbildausweises kostenlos. Nach Einschätzung des Betriebsleiters gab es circa 5 -6 mal pro Saison Vorfälle bei denen das Sicherheitssystem aktiviert wurde.
Durch eine Umstrukturierung in der Herstellerfirma ist das Sicherheitssystem derzeit aber nicht in Betrieb, da es komplett neu aufgesetzt wird.
Ab wann können Kinder schwimmen?
Kinder ab einem Alter von etwa 4 Jahren können sich zwar häufig über Wasser halten, die motorischen Voraussetzungen zum richtigen Schwimmen entwickeln Kinder im Allgemeinen aber erst im 5. bis 6. Lebensjahr. Kinder dürfen in der Nähe von Gewässern und Pools daher keinesfalls aus den Augen gelassen werden.
Schwimmen zu können ist die beste Maßnahme, um Ertrinkungsunfälle zu verhindern. Viele Personen können sich über Wasser halten, können aber nicht richtig schwimmen. Das kann im Ernstfall zur Gefahr werden.
so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Ob Kinder schwimmen lernen hängt dabei nicht zuletzt davon ab, ob es in der Familie gefördert wird: 7 von 10 Kindern haben von den Eltern schwimmen gelernt. Viele Kinder erwerben ihre Schwimmkenntnisse aber auch durch Schwimmkurse oder im Sportunterricht in der Schule. Das Erlernen von Schwimmfähigkeiten ist von großer Bedeutung. Ein einzelner Schwimmkurs alleine ist im Allgemeinen nicht ausreichend, um in allen möglichen Situationen sicher schwimmen zu können.
Kinder am Wasser Sicherheitstipps
- Kleinkinder müssen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden. Größere Kinder in Sichtweite.
- Besonders bei Festen mit vielen Erwachsenen darauf achten, dass immer eine definierte Person für die direkte Beaufsichtigung der Kinder zuständig ist.
- Kleinen Kindern kann man lernen sich beim „in das Wasser schauen“ auf den Bauch zu legen: Dadurch wird das Risiko ungewollt das Gleichgewicht zu verlieren und in das Wasser zu fallen etwas reduziert.
- Kinder gut sichtbare Badekleidung anziehen: Im schlimmsten Fall der Fälle können Kinder unter Wasser so schneller aufgefunden werden.
- Ältere Kinder und auch Erwachsene überschätzen Ihren Schwimmkenntnissen gerne.
- Pools, Biotope und Schwimmteiche mit einem Zaun mit einer selbstschließenden Tür sichern um den direkten Zugang zum Wasser zu verhindern.
- Alarmsysteme für Pool oder Gartenteich, die eine größere Bewegung im Wasser melden, bieten zusätzliche Sicherheit, können aber eine Aufsichtsperson nicht ersetzen.
Was tun im Notfall?
Erste Hilfe ist einfach. Das einzige Falsche ist, nichts zu tun. Univ.-Prof. Dr. Harald Hertz, Chefarzt des Roten Kreuzes, erklärt die Erste Hilfe Maßnahmen bei einem Schwimmunfall.
- Besonders wichtig ist es, nach einem Unfall im Wasser schnell zu handeln.
- Wenn die verunfallte Person nicht atmet, sofort mit der Herzdruckmassage beginnen
- Dazu eine Hand auf die Mitte des Brustkorbs legen, die zweite darüber legen und schnell und kräftig auf den Brustkorb drücken.
8 Prozent der Österreicher ab 5 Jahren können nicht schwimmen
Eine Studie des KFV zeigt: Rund 8 Prozent der Österreicher ab einem Alter von 5 Jahren sind deklarierte Nichtschwimmer, also knapp 700.000 Personen. Jeder 5. schätzt die eigenen Schwimm-Skills als (sehr) unsicher bis mittelmäßig ein. Gefährlich sind aber auch Fehleinschätzungen: 5 Prozent der Eltern mit Kindern unter 5 Jahren schätzen die Schwimmkenntnisse ihrer Kinder als (sehr) sicher ein. Insgesamt kann knapp mehr als die Hälfte (51%) der Kinder unter 19 Jahren schwimmen. Das Durchschnittsalter, mit dem Kinder schwimmen lernen, liegt derzeit bei 5 Jahren.
Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass soziodemografische Faktoren wie Bildungs- und Einkommensniveau großen Einfluss auf die Frage, ob Kinder schwimmen lernen, haben.
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