Immer mehr Menschen sehen sich dank der Energiewende nach neuen alternativen Möglichkeiten um. Der Weg führt von konventionellen atomaren Energiequellen weg hin zu erneuerbaren Energien. Österreich darf sich in diesem Bereich bereits als Vorbild für Europa betrachten: Die Ökobilanz des Landes ist relativ gut, Fördermittel für Hauseigentümer und Unternehmer gibt es reichlich. Deshalb steigt die Zahl der Ökostrom-Anbieter stetig an. Verbraucher können auf die erneuerbaren Energien umsteigen, indem sie zu einem günstigen umweltfreundlichen Anbieter wechseln. Mit einigen Tipps sparen Haushalte in der Steiermark weitere Kosten ein.
Österreichisches Parlament plädiert für 100 Prozent Ökostrom bis 2030
Schon im Jahre 2013 betrachtete die TU Wien die erneuerbare Energie als wirtschaftliche Chance für Österreich. Im Laufe der Jahre stieg der Anteil an Ökostrom kontinuierlich an: 2017 machte der geförderte Ökostrom 17,9 Prozent der abgenommenen Strommenge aus. Der größte Anteil entfällt laut Angaben des Ökostromberichts 2018 auf die energiebringenden Windkraft-Anlagen. Die auf insgesamt 10.528 Gigawattstunden gestiegene Strommenge wirkt sich indirekt positiv auf den Endverbraucher aus.
2017 zahlten die österreichischen Haushalte durchschnittlich 100 Euro Ökostrom – 20 Euro weniger als im Vorjahr. Zukünftig könnte der Beitrag aufgrund der neuen Pauschale nochmals um zehn Euro sinken. Die Kosten der Verbraucher hängen nicht zuletzt von der politischen Lage ab. Die aktuellen Pläne des österreichischen Parlaments sehen vor, die heimische Stromproduktion bis zum Jahr 2030 komplett aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Zwar verlangt das Ziel enormen politischen Durchhaltewillen, sei aber wissenschaftlichen Berechnungen zufolge umsetzbar. Die Endverbraucher müssen sich trotz der ehrgeizigen Ziele keine Sorgen um den Strompreis machen. Sofern der Marktpreis für Strom weiter im Aufwind bleibt, könnte der Ökostrom in den kommenden Jahren nochmals günstiger werden.
Was für Verbraucher in der Steiermark beim Wechsel zum Ökostrom-Anbieter zu beachten ist
Die Einwohner der Steiermark zeigen sich erneuerbaren Energien gegenüber durchaus aufgeschlossen. 4,2 Prozent der Steirer entschlossen sich 2016 dazu, bei einem anderen Versorger ihren Strom zu beziehen. Viele Menschen begründen den Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter vordergründig mit dem Preis. Andere setzen sich dafür ein, die Umwelt zu schonen und den nachfolgenden Generationen ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch egal, welcher Gedanke hinter der Entscheidung steht: Es ist unkompliziert, den Stromanbieter zu wechseln, wenn der Verbraucher einige Dinge berücksichtigt.
- Für Verbraucher in der Steiermark gilt es sich zunächst über die Stromlieferanten zu informieren. Vielen von ihnen passiert der gravierende Fehler, dass sie sich weder zu den Stromlieferanten belesen noch deren Tarife miteinander vergleichen. Eine einfache Hilfe bietet die Regulierungsbehörde „E-Control“. Sie stellt allen Konsumenten online eine ausführliche Liste von überprüften Stromlieferanten zur Verfügung. Der ebenfalls veröffentlichte Tarifkalkulator hilft dabei, den für sich günstigsten Stromanbieter zu errechnen.
- Es ist grundsätzlich ratsam, lediglich von den Ökostrom-Anbietern Energie zu beziehen, die das österreichische Umweltzeichen tragen. Alle Zeichennutzer verpflichten sich, ihren Strom frei von Atomenergie und anderen fossilen Quellen herzustellen. Gleichzeitig versichern sie, in neue Anlagen zu investieren. Der Anteil des angebotenen Stromes aus solchen modernen Anlagen muss bei mindestens zehn Prozent liegen. Weiterhin dürfen diese Anlagen zur Energiegewinnung nicht älter als 15 Jahre sein.
- Ein seriöser Stromanbieter legt transparent dar, welche Strommenge er in die öffentlichen Haushalte einspeist. Nur auf diese Weise bietet sich den Verbrauchern hundertprozentige Gewissheit, falls sich die Kosten einmal erhöhen.
- Ein zertifizierter Ökostrom-Anbieter kündigt den Vertrag mit dem alten Anbieter selbst auf, was sich komfortabel für den Verbraucher auswirkt. Der Anbieterwechsel läuft, ohne dass die Stromzufuhr unterbrochen wird. Nach rund zwölf Werktagen bezieht der Verbraucher seinen Strom von einem neuen Lieferanten, wobei sich der Netzbetreiber selbst nicht ändert.
Wer clever zum gewünschten Anbieter seiner Wahl wechselt, kann also jährlich abhängig vom Bundesland mehrere Hundert Euro einsparen.
Mit weiteren Tipps zusätzlichen Strom sparen
Ein seriöser Ökostrom-Anbieter gibt den Kunden weitere wertvolle Tipps, wie sie ihren Strom möglichst effizient verbrauchen. Auch wenn es zuerst paradox klingt: Ausschließlich Ökostrom zu beziehen, genügt für eine umweltbewusste Haushaltsführung nicht. Nur wer den eigenen Verbrauch langfristig senkt, leitet die Energiewende schnellstmöglich ein.
Je bewusster ein Konsument mit der ihm verfügbaren Energie haushaltet, desto weniger Öko-Kraftwerke müssen neu errichtet werden. Bereits mit einer einzigen „gesparten“ Kilowatt-Stunde lässt sich viel anfangen. Beispielswiese eine Ladung Wäsche waschen, 70 Tassen Kaffee kochen oder bis zu 100 Stunden Radio hören. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich das Strom sparen positiv im Geldbeutel bemerkbar macht.
- Stromdiskont empfiehlt den Kunden eine smarte Lösung zum Strom sparen: die sogenannten Smart Meter. Dabei handelt es sich um intelligente vollelektronische Strommessgeräte. Diese ermöglichen es den Haushalten, ihren Energieverbrauch in einem bestimmten Zeitintervall selbstständig zu messen. Die erhobenen Messwerte leitet das Gerät am nächsten Tag an den Netzbetreiber weiter. Die Werte lassen sich auf dem großen Display problemlos ablesen und speichern. Die Haushaltsgeräte können somit genutzt werden, wenn der Strompreis besonders günstig ist. Auf diese Weise sparen die Kunden jährlich einiges an Geld.
Jedoch stehen Smart Meter auch in der Kritik: Es gibt nämlich Datenschutzbedenken bei der täglichen Speicherung und Übermittlung der Strom-Verbrauchsdaten an die Strom-Netzbetreiber. Diese Daten könnten in falsche Hände geraten. - Der Stand-by-Modus von elektronischen Geräten schluckt sehr viel Strom. Umweltbewusste Steirer sparen an dieser Stelle, indem sie den Standby-Modus von derzeit ungenutzten Elektro-Geräten deaktivieren. Es schadet nicht, bereits beim Kauf eines solchen Produktes auf den Energieverbrauch zu achten. Produkte, die sich vollständig vom Netz trennen lassen, sind Geräten vorzuziehen, die eine abschaltbare Steckdosenleiste benötigen. Eine alternative Möglichkeit stellt ein Power-Safer dar. Er registriert den Stand-by-Modus, wodurch das Gerät nach einer bestimmten Zeit automatisch abgeschaltet wird.
- In der Küche und beim Kochen lässt sich mit einem Gasherd viel Strom sparen. Ein Elektroherd wandelt lediglich 34 Prozent der Energie in Strom um. Sparen ist außerdem mit dem richtigen Kochgeschirr möglich. Wärmeisolierte Töpfe verbrauchen weniger Strom, wobei diese dieselbe Größe aufweisen sollten wie die jeweilige Herdplatte. Bei zu großen Töpfen und Pfannen geht beim Kochen wertvolle Energie verloren.
- In der kalten Jahreszeit tun Verbraucher gut daran, verantwortungsbewusst zu heizen. Das bedeutet auch, die Wohnung oder das Haus nicht unnötig aufzuheizen, indem die Heizung permanent auf 5 steht. Es bietet sich an, die Raumtemperatur mit einem Thermostat zu regulieren. Wenn niemand daheim ist, müssen die Heizungen nicht auf Hochtouren laufen. Zwischendurch ist es ratsam, die Zimmer mehrmals täglich stoßweise zu lüften.