Start Graz Chronik Glühwein- und Punschtrinken im Grazer Advent für einen karitativen Zweck

Glühwein- und Punschtrinken im Grazer Advent für einen karitativen Zweck

Frangle Logo

Die Adventszeit und damit die Zeit der Glühwein- und Punschstände in Graz ist längst wieder vorbei. Mit einem der Betreiber von einem karitativen Stand am Eisernen Tor habe ich ein Interview geführt.

Mich interessieren schon länger die Hintergründe von den karitativen Ständen zur Adventszeit. Warum betreibt Frangle einen karitativen Adventstand?

Die Antwort ist ganz einfach: Wir wollen mit den Einnahmen unseres Glühweinstandes eines unserer Projekte – ein Schulprojekt in Peru – unterstützen. Die Idee von FRANGLE.org ist ja prinzipiell, möglichst viele FRANGLEs dazu zu motivieren, auf ihren Reisen benötigte Dinge in den Rucksack zu packen und selbst zu dem einen oder anderen unsere Projekte, die ohnehin auf der Reiseroute liegen, zu bringen. Welche Projekte es rund um die Welt gibt, wie man zu ihnen kommt und was benötigt und mitgebracht werden kann, die Info gibt es auf unsere Website www.frangle.org.

Frangle LogoNun gibt es aber auch einige Projekte, die nicht unbedingt auf den herkömmlichen Touristenrouten liegen, wie unser Projekt „Peru Luz de Esperanza“ auf 4.000 m Höhe in einem kleinen Dorf mitten in den Anden. Nur wenige Touristen verirren sich dorthin, auch wenn ich es wärmstens empfehlen kann.
Für diese Projekte sammeln wir Geld um auch diese Projekte unterstützen zu können. Wir kaufen dann damit vor Ort ein, renovieren eine Schule, kaufen neue Stühle, Bänke und Schulmaterialien.

Wie zufrieden ist Frangle dieses Jahr mit Ihrem Stand beim Grazer Advent?

Wir waren in diesem Jahr zum ersten Mal beim Adventmarkt am Eisernen Tor dabei, wir haben also keine Vergleichsmöglichkeit. Es war eine anstrengende und zugleich sehr lustige Zeit.
Alle unsere Helfer haben uns ehrenamtlich unterstützt und mitgearbeitet, ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Die Zeit und der Arbeitseinsatz darf nicht gerechnet werden aber wenn jeder ein wenig mithilft, kann viel getan werden. Das ist unser Motto und so sind wir auch mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Wir freuen uns schon sehr darauf, im April selbst nach Peru zu fliegen und vor Ort einzukaufen und beim Umbau mitzuhelfen. Unser Flug dafür wird natürlich aus unserer eigenen Tasche bezahlt, der gesamte Erlös kommt wirklich zu 100% dem Projekt zu Gute.

Wie viel schaute beim Erlös für eure Projekte heraus?

Wir freuen uns, rund EUR 6.500,- an Erlösen beim Glühweinstand erarbeitet zu haben. Mit dem Geld können wir in Peru sehr viel bewerkstelligen.

Welche, oder anders gesagt, besonders positive Momente hat es bei eurem Stand gegeben?

Es gab sehr viele wirklich nette Momente, bei denen wir dann wussten, die vielen schlaflosen Nächte und kalten Zehen sind es wert. Oft kamen Leute zu uns, die meinten: „Toll, was ihr da macht“ oder „Mir gefällt eure Idee“. Das hat uns immer ganz besonders gefreut und ermutigt, weiter zu machen. Auch viele Kinder waren immer da, denen unsere Vanillekipferl geschmeckt haben. Es gab auch einen Mann, ein Bettler aus Kroatien, der bei uns um Tee gefragt hat und sich tausende Male herzlichst für unsere Hilfe bedankt hat. Ein anderer Mann kam jeden dritten Tag zu uns – ein wenig geistig beeinträchtigt – um
unsere leeren Rumflaschen abzuholen. Die könne er gut gebrauchen, um seinen selbst gebrannten Zwetschgenschnaps abzuzufüllen. Schön, Leuten so einfach mit ein paar Flaschen Freude zu bereiten. Viele Besucher am Stand haben uns auch von ihren Reisen erzählt und nicht selten sind wir dann gemeinsam wieder abgeschweift in fremde Länder …

Ist es aufwendig so einen Stand zu betreiben?

Es war aufwendiger als wir vermutet hatten. Der zeitliche Aufwand ist enorm. Schon in der Früh ging es los mit den ersten Einkäufen, ab Mittag wurde dann neu gemixt, gemischt und abgeschmeckt. Wir haben alle unsere Getränke selbst hergestellt. Die letzten Aufräumarbeiten, Abrechnungen und Vorbereitungen für den nächsten Tag dauerten dann meist bis kurz vor Mitternacht.
Viel geschlafen haben wir nicht aber die Arbeit hat auch großen Spaß gemacht, sonst hätten wir die fünf Wochen ohne einen Tag Pause auch nicht durchgestanden.

Wie viele Zutaten wurden verbraucht?

Alle unsere Getränke waren selbst gemacht, noch nie haben wir eine so große Menge an Gewürzen auf einem Haufen gesehen. Für unseren Rum-Orangen-Punsch flossen einige Liter Rum und auch der Zuckerverbrauch war für uns beeindruckend. Geschätzte 100 Kg Zucker waren es schon, dabei war unser Kinder-Orangenpunsch nicht gesüßt!

Werdet ihr auch im nächsten Jahr wieder am Eisernen Tor dabei sein?

Auf alle Fälle planen wir unseren FRANGLE-Stand auch im nächsten Jahr wieder ein. Wir freuen uns schon darauf!

Das Interview hat Inside@Graz mit Evelyn Priesch von FRANGLE geführt.

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte schreibe hier deinen Kommentar
Dein Name