Der Grazer Schloßberg prägt das Antlitz von Graz seit Jahrhunderten. In unserer Zeit ist der Schloßberg eine grüne Attraktion für Bewohner und Besucher der Stadt. Früher jedoch, prägte der Schloßberg in einem ganz anderen Sinn das Bewusstsein der Grazer und Grazerinnen (und die vor langer Zeit feindlich gesinnten ungarischen, türkischen oder französischen Heere).
Der vergleichsweise junge Autor Stefan Rothbart schildert im Buch „Der Grazer Schlossberg“ die Geschichte dieses historischen Ortes. Das Buch schafft den Spagat zwischen nüchternen historischen Informationen und spannenden Erzählungen. Stefan Rothbart widmet sich nämlich der Aufarbeitung geschichtlicher Themen, schreibt historische Romane und Krimis. Er wirkt auch an Filmprojekten zu historischen Themen aus der Steiermark mit.
Das rund 200 Seiten starke Buch wurde in einem handlichen Format veröffentlicht. Bestens geeignet um mit dem Buch in der Hand den Schloßberg zu erkunden und das Damals in das Heute zu holen. Bilder mit historischen Wert bis zur Moderne verschaffen dem Leser einen guten Eindruck, wie der Grazer Schloßberg früher ausgesehen hat.
Die lebendige Erzählweise zeigt zum Beispiel sehr gut ein fiktiver Festungsrundgang, in der Stefan Rothbart den Leser in die Rolle des heldenhaften Major Hackher schlüpfen lässt, als dieser am 18. Mai 1908 als Kommandeur sein Quartier am Schloßberg bezog.
Was erfährt man unter anderem aus dem Buch Der Grazer Schlossberg über die Zeiten der französischen Belagerung von 1809?
- Dass Napoleon vermutlich sauer über den erfolgreichen Widerstand seitens Major Hackher war (obwohl es gar keine militärische Notwendigkeit für die Belagerung des Schloßbergs gab) und den Schloßberg deshalb schleifen lies. Für letzteres gab es auch dafür keinen militärische Grund, weil die Festungsanlagen im Jahr 1809 nicht mehr am letzten Stand waren.
- Dass es damals schon „Gemma Krieg schauen“ gab – die Bevölkerung wagte sich aus den Häusern und vertraute darauf, dass die Schloßbergmannen gut genug zielen konnten. Als Schaulustige versammelten sie sich in Straßen und Gassen.
- Dass schon früher ein M(a)cdonald Graz gestürmt hat.
- Dass selbst ein Grazer mehrmals auf den Schloßberg geschossen hat.
Fazit
Das im Pichler Verlag der Verlagsgruppe Styria erschienene Buch Der Grazer Schlossberg sollte in jeder Bibliothek eines Grazer oder Grazerin stehen. Nicht nur für Touristen ist das Buch eine wertvolle Ergänzung zu gängigen Reiseführern.
Tipp: Nützliche Informationen über den Grazer Schloßberg finden sich auf dem unabhängigen Graz-Stadtportal www.stadt-graz.at/sehenswuerdigkeiten/schlossberg-graz.html und am 12. Mai 2013 findet das Grazer Schloßbergfest statt.
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