Die Situation rund um das Schulzentrum Puntigam spitzt sich zu. Bereits seit 2019 fordert Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch ein durchdachtes Verkehrskonzept für die stark frequentierten Straßen Nippelgasse und Piccardigasse. Doch bis heute fehlt eine konkrete Umsetzung seitens der Stadt Graz.
Trotz steigender Schülerzahlen und zunehmendem Verkehrsaufkommen blieben die bisherigen Bemühungen wirkungslos. Mit der Eröffnung der neuen Volksschule im Oktober 2022 sowie dem derzeit laufenden Umbau der Mittelschule, der im Herbst 2025 abgeschlossen sein soll, verschärft sich die Lage weiter. Rund 850 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte werden das Schulzentrum täglich nutzen – ein funktionierendes Verkehrskonzept bleibt jedoch aus.
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Bezirksversammlung als Zeichen des Protests
Die Bezirksvorstehung hat nun einen formellen Schritt gesetzt: 89 Bürgerinnen und Bürger forderten mit einer Unterschriftenliste eine Bezirksversammlung gemäß § 20 Abs. 2 der Gemeindeordnung. Diese findet am 1. April 2025 direkt im Schulzentrum statt. Thema ist das dringend benötigte Verkehrskonzept für die umliegenden Straßen.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner sowie Wolfang Feigl von der Abteilung für Verkehrsplanung haben ihre Teilnahme aus Termingründen abgesagt – ein Umstand, der bei vielen im Bezirk auf Unverständnis stößt.
Viele Vorschläge, wenig Bewegung
Bereits bei der Errichtung des Geh- und Radwegs an der Gradnerstraße hätte ein „Kiss & Go“-Bereich entstehen können. Doch die Abteilung Grünraum und Gewässer lehnte den Vorschlag ab – wegen eines Baums, der dafür hätte weichen müssen. Auch ein neuer Plan, der Ende 2024 unter Einbindung eines Verkehrsplanungsbüros entstand, wurde von der Verkehrsplanung abgelehnt.
Während die Verantwortlichen ein Konzept bis Schulbeginn 2025 in Aussicht stellen, verlieren die Anrainerinnen und Anrainer zunehmend das Vertrauen. Bezirksvorsteher Scheuch und der Wirtschaftsrat der Pfarre Puntigam haben über Jahre hinweg alternative Lösungen eingebracht – doch die kompromisslose Haltung der Verkehrsplanung ließe keinen Fortschritt zu.
Trotz unzähliger E-Mails und Planungsvorlagen eines renommierten Verkehrsplanungsbüros blieb die Verkehrsplanung bei ihrem Vorschlag, vier Parkplätze der Pfarre Puntigam zu entfernen und dort eine Umkehrmöglichkeit in Form eines Mini-Kreisverkehrs zu errichten. Als Ersatz sollen sechs neue Parkplätze auf dem Spielplatz des Kindergartens und Schulhortes entstehen, jedoch ohne direkte Anbindung an die Nippelgasse, sondern über die pfarrinterne Zufahrt.
so Bezirksvorsteher Scheuch.
Bürgermeinung im Fokus
Im Rahmen der Bezirksversammlung wird der neueste Vorschlag des Verkehrsplanungsbüros den Anrainerinnen und Anrainern präsentiert. Ziel ist es, endlich eine umsetzbare Lösung zu finden – gemeinsam mit den Betroffenen.
Die Bezirksvorstehung Puntigam appelliert eindringlich an die zuständigen Stellen: Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu handeln. Ein nachhaltiges Verkehrskonzept muss her – im Interesse der Kinder, der Eltern und der gesamten Nachbarschaft.
Foto: Scheuch