Das Einsatzkonzept der Polizei, im inneren Stadtgebiet stark präsent zu sein, zeigte Wirkung. Die steirischen Polizisten erhielten dafür auch Unterstützung aus anderen Bundesländern. So konnten entstehende Probleme früh genug erkannt, und rasch beendet werden. „In Anbetracht eines solchen Großeinsatzes möchte ich durchaus von einem guten Einsatzverlauf sprechen“, so der Einsatzkommandant Willibald Gutschi.
Gegen 15 Uhr versammelten sich in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße rund 100 Personen. Diese Personen bewegten sich, teilweise vermummt und zu Fuß, in Richtung Hauptplatz.
Aufgrund ihres Verhaltens und vor allem der Vermummung, hielten Kräfte der Einsatzeinheit diese Personen an. Es folgten mehr als 100 Identitätsfeststellungen. Dabei konnten die Polizisten auch eine verbotene Waffe (ein als Kreditkarte getarntes Messer) sicherstellen. Zu weiteren nennenswerten Vorkommnissen kam es hier nicht.
Kurze Zeit darauf verhielten sich mehrere Kleingruppen im Bereich des Grazer Hauptplatzes teilweise aggressiv. Auch hier führte die Polizei Identitätsfeststellungen sowie diverse Anzeigen durch.
Gegen 17 Uhr fand schließlich ein Fanmarsch, beginnend vom Hauptplatz in Richtung Merkur Arena, statt. Daran nahmen rund 1000 Personen teil. Bis auf einige gezündete pyrotechnische Gegenstände verlief der Marsch jedoch grundsätzlich friedlich.
Nach dem Spiel verhielten sich die abströmenden Fans anfangs zufriedenstellend ruhig. Im Stadionbereich des Gästesektors kam es jedoch zu Sachbeschädigungen. Ein Mülleimer wurde von unbekannten gewaltbereiten slowakischen Fans in Brand gesetzt. Zudem weitere Gegenstände beschädigt. Die Security Bediensteten des Veranstalters konnten den Brand rasch löschen. Unterstützt wurden sie dabei von der Einsatzeinheit der Polizei, welche zur Herstellung des gesetzmäßigen Zustandes auch Pfefferspray anwenden musste. Die Erhebungen zu den Sachbeschädigungen laufen.
In weitere Folge kam es zu einigen weiteren Amtshandlungen wegen Körperverletzungen, Diebstahls oder Brandstiftung. Auch hier laufen die Ermittlungen. Zu außergewöhnlichen Vorfällen kam es laut der Polizei jedoch nicht mehr.
Anzeigen nach dem Verbotsgesetz
Am späten Abend langten bei der Einsatzleitung der Polizei Hinweise, sowie eine Anzeige nach dem Verbotsgesetz ein. Demnach soll es im Zuge des Fanmarsches zu eindeutig strafrechtlich verbotenen Gesten, sowie diversen verbotenen Wortlauten gekommen sein. Diese Anzeige konnte auch mit Fotomaterial bekräftigt werden. Die Verdächtigen dürften dieses Verhalten im Schutze der Menschenmenge getätigt und deswegen vorerst unerkannt geblieben sein. Die Ermittlungen dahingehend wurden umgehend aufgenommen.
Der nächste Einsatz steht für die Polizei bereits vor der Tür. Am kommenden Sonntag, 18. Februar 2024, trifft Sturm Graz auf Rapid Wien.
Foto: Claudio Schiesl