Am 23. Jänner 2024 informierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg in Aigen im Ennstal über den aktuellen Stand der Einsatzfähigkeit der Hubschrauber AW169 Leonardo. Der Kommandant und Experten der Luftstreitkräfte nahmen zum Aufbauplan, zur Modernisierung der Infrastruktur vor Ort und zur Einführungsphase des AW169 Stellung.
Ende 2023 wurde die Ausbildung des Einführungsteams AW169 mit bereits zehn Militärpiloten am AW169 B abgeschlossen. Die neuen Hubschrauber haben dabei bereits über 850 Flugstunden im Rahmen der Systemeinführung erfolgreich absolviert.
Ein AW169 absolvierte im Zuge der Informationsveranstaltung seine tausendste Flugstunde.
Die neuen AW169 können bereits jetzt in Assistenzeinsätzen, beispielsweise im Katastrophenschutz, Hilfe leisten und die Aufgaben der alten „Alouette“ III übernehmen (diese wurde nach über 55 Jahren Einsatz mit Jahresbeginn 2024 aus dem operativen Dienst gestellt. Es werden nur mehr Reststunden zum Erhalt von Befähigungen der Piloten geflogen). Das können Einsätze zum Personen- oder Truppentransport, der Windenbetrieb oder auch der Transport von Außenlasten bis 1.000 Kilogramm sein.
- Durch den AW169 „Lion“ können durch unterschiedliche Konfigurationen verschiedene Aufgaben in allen Fähigkeitsbereichen, inklusive dem Selbstschutz, abgedeckt werden. Durch die Verwendung desselben Hubschraubers als Schulhubschrauber kann die Ausbildung effizienter gestaltet werden und die Einsatzstaffeln von Ausbildungsaufgaben entlastet werden.
- Im Falle von Katastrophen größeren Ausmaßes können die Schulhubschrauber auch jederzeit für Einsatzaufgaben verwendet werden. Die zeitgemäße Avionik ermöglicht auch bei Nacht und schlechten Witterungsbedingungen die Erfüllung aller Einsatzaufgaben. Der leistungsstarke Hubschrauber ist speziell für Einsätze im Gebirge bestens geeignet und verfügt auch in großen Höhen über ausreichende Leistungsreserven.
- Der AW169 verfügt beispielsweise über einen Autopiloten, ein Wetterradar, eine Rettungswinde sowie Außenlasthaken. Schutzeinrichtungen wie ein „Traffic Alert and Collision Avoidance System“, ein „Helicopter Terrain Awareness and Warning System“ und ein Selbstschutzsystem machen den Hubschrauber besonders sicher. Der AW169 verfügt auch über ein Waffensystem.
- Die Besatzung besteht aus zwei Piloten und einem Bordtechniker. Die Reichweite beträgt über 700 Kilometer. Der Leonardo kann in einer Höhe von über 4.500 Metern fliegen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 281 km/h. Durch den geräumigen Innenraum bietet er auch ausreichend Platz, um eine Person medizinisch isoliert transportieren zu können. Der Leonardo AW169 M kann bis zu zehn Personen transportieren.
- Lufttransportaufträge geringeren Ausmaßes können durch den Leonardo kostengünstiger als mit dem „Black Hawk“-Hubschrauber geflogen werden.
2024 neun AW169 für die Luftstreitkräfte
Insgesamt wurden bis dato fünf AW169 B geliefert, die Auslieferung des sechsten Hubschraubers steht in diesem Quartal bevor. Bis Jahresende 2024 werden weitere drei AW169 B folgen. Damit stehen den Luftstreitkräften heuer neun neue Leonardo-Hubschrauber zur Verfügung.
Mit dem Erreichen der Einsatzfähigkeit wird ein neuer Meilenstein innerhalb dieses Einführungsprojekts erreicht. Nach Abschluss der Ausbildung des Einführungsteams werden die Hubschrauber vom Projektteam an die Luftstreitkräfte übergeben. Damit beginnt die Aufnahme in den Regelflugbetrieb.
Volle Einsatzfähigkeit des Waffensystems AW169 in vier Jahren
Die weiterführende Ausbildung der AW169-Piloten umfasst heuer die Bereiche Typenschulung, Außenlandung, Verbandsflug, Hochgebirgslandung, Tiefflug, Nachtsichtflug und Instrumentenflug. Die volle Einsatzfähigkeit des Waffensystems AW169 inklusive aller militärischen Fähigkeiten wird nach Auslieferung der AW169 MA-Version 2028 erreicht sein.
Neue Typenwerft für AW169 in Aigen
In die Infrastruktur am Fliegerhorst in Aigen im Ennstal werden etwa 47 Millionen Euro investiert. Mit der Errichtung einer eigenen Typenwerft für die AW169 kommt es zusätzlich zu einer massiven Aufwertung des Standorts Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg und für die dort stationierten 245 Heeresangehörigen.
Gestern zog ein #AW169 ein paar Runden über #Graz und landete über Mittag auch am Flughafen #Bundesheer pic.twitter.com/fzVZ94r0fO
— Inside Graz (@insidegraz) January 25, 2024
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Fotos: Inside Graz / Steirerwerk, außer extra gekennzeichnete