Die neueste Bauphase zur Entlastung der Grazer Innenstadt hat begonnen. Am 22. Jänner wurde mittels zwei 350 Tonnen-Autokränen die Tegetthoffbrücke angehoben. Die südlichen Hauptträger werden auf den nördlich verbleibenden Brückenteil gesetzt, zerteilt und abtransportiert. Ein Drittel der Brücke bleibt stehen, da darunter wichtige Leitungen erneuert werden.
Bereits seit dem 8. Jänner waren Bauarbeiter:innen damit beschäftigt, die Brücke für die „statische Ertüchtigung“ vorzubereiten. Dies umfasst das Abfräsen des Asphalts sowie das Schneiden und Abtransportieren von Fahrbahnplatten und Kragarmen.
Mehr zum Thema: Tegetthoffbrücke wird neu gebaut
Während des Abbauvorgangs werden in der Belgiergasse I-Stahlträger angeliefert, vor Ort zusammengeschweißt und zu einem sogenannten „Tandem Süd“ verbunden. Dieser Prozess, der bis April dauern soll, stellt aufgrund der beengten Platzverhältnisse und winterlicher Temperaturen besondere Herausforderungen dar.
Mitte April kommt ein Selbstfahrer-Transport zum Einsatz, um das Tandem Süd auf den nördlich verbleibenden Brückenteil zu transportieren. Zwei Kräne heben es innerhalb von drei bis vier Stunden ein.
Der gleiche Ablauf wird von Mai bis Juni für das „Tandem Nord“ wiederholt. Im Sommer wird das Mittelfeld aufgebaut, und ab September erfolgt der Einbau der Fahrbahnplatte aus Beton samt Schienen. Asphaltierungsarbeiten, die Montage von Geländern, Leuchten und der Oberleitung für die Straßenbahn folgen.
Die Freigabe der Brücke für den gesamten Verkehr ist für Ende November 2024 geplant. Diese umfassenden Veränderungen versprechen eine zukunftsweisende und verbesserte Infrastruktur für die Grazer Innenstadt.
Der Aushub des ersten Teiles der Stahlbrückenkonstruktion ist nicht nur eine riesige technische Herausforderung, sondern einer der aufregendsten Momente im Fortschreiten der Baustelle. In Zukunft werden die Straßenbahnen auch über die Tegetthoffbrücke fahren können. Insgesamt erfährt das Neutorviertel eine enorme Aufwertung. Mit der Verbreiterung der Brücke gibt es für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen künftig wesentlich mehr Platz als früher. Bleibt nur Danke zu sagen. Danke an alle, die an diesem historischen Projekt mitwirken und tagtäglich an der Neutorlinie arbeiten.
so Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner und Stadtbaudirektor Bertram Werle:
Heute erlebten wir mit dem „Abflug“ eines 64 Meter langen Teils der beinahe 50 Jahre alten Tegetthoffbrücke ein Stück Zeitgeschichte. Dieser spektakuläre Aushub bedeutet gleichzeitig einen Brückenschlag in die Zukunft von Graz. Unsere Planungen beschränkten sich mit der Ertüchtigung nicht nur auf die neue Straßenbahnlinie im Herzen der Stadt, sondern verbinden alle Mobilitätsarten und geben durch die Verbreiterung der Brücke um 1,25 Meter, dem Zufußgehen und dem Radfahren deutlich mehr Raum.