Zum Allerseelentag hat Landeshauptmann Christopher Drexler gemeinsam mit einer Abordnung des Österreichischen Bundesheers heute Vormittag am Zentralfriedhof in Graz den Gefallenen beider Weltkriege die Ehre erwiesen. Als Zeichen gegen das Vergessen legten Landeshauptmann Christopher Drexler, die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Militärkommandant Heinz Zöllner beim Mahnmal für die Gefallenen Kränze nieder.
An der Gedenkfeier nahmen auch die Stadträte Kurt Hohensinner und Günter Riegler, sowie die Gemeinderäte Karl Dreisiebner, Georg Topf und Peter Piffl-Percevic und Bezirksrat Helmuth Scheuch teil.
Im Anschluss an die Zeremonie auf dem Zentralfriedhof wurden auf dem jüdischen Friedhof in der Wetzelsdorfer Straße in Graz Kränze niedergelegt, um den jüdischen Opfern des Zweiten Weltkrieges, aber auch den Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu gedenken.
Wir wollen das Andenken an jene, die in den beiden Weltkriegen viel zu früh ihr Leben lassen mussten, pflegen und zeigen, dass sie nicht vergessen sind. In Europa haben wir viele Jahre und Jahrzehnte geglaubt, dass wir die Lehren aus diesen Kriegen gezogen haben. Seit Februar vergangenen Jahres tobt ein Krieg auf europäischen Boden. Seit 7. Oktober dieses Jahres erleben wir ein neues Grauen im Nahen Osten, einen barbarischen Terrorangriff auf Israel. Gerade deswegen ist das Gedenken an die Toten in dieser Zeit sehr intensiv mit den Gedanken an die Gegenwart verbunden. Denn es kann nicht akzeptiert werden, dass auf österreichischen Plätzen und Straßen dem Terrorismus applaudiert wird oder jüdisches Leben, wie beim Brandanschlag auf den jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs, angegriffen wird. Antisemitismus darf in diesem Land keinen Platz haben. Ich bedanke mich bei allen, die heute den Toten der beiden Weltkriege gedenken und hoffe inständig, dass wenn wir nächstes Jahr wieder zu diesen Gedenkveranstaltungen zusammenkommen, wir eine bessere Lage der Welt beschreiben können.
so Landeshauptmann Christopher Drexler.
Wir haben uns heute hier versammelt, um den Gefallenen der beiden Weltkriege zu gedenken. Wir erinnern uns an das Leben und Schicksal von 40.000 steirischen Kriegstoten im 1. Weltkrieg und mehr als 50.000 im 2. Weltkrieg. Frieden ist nicht selbstverständlich. Er ist das Ergebnis intensiver Bemühungen von Diplomatie, Kompromissbereitschaft und Vertrauen, das nur langsam aufgebaut werden aber schnell verloren gehen kann. Wir brauchen eine Erziehung und ein Bildungssystem, das allen Menschen den Wert von Demokratie, Frieden und Gewaltfreiheit vermittelt und immer wieder ins Bewusstsein ruft. Deshalb ist es wichtig, dass wir in grundlegenden Fragen zusammenarbeiten, um gemeinsam eine sozial gerechte, friedliche und solidarische Gesellschaft in unserem Land Steiermark und unserer Stadt Graz zu gestalten.
so die Bürgermeisterin.
Titelfoto © Stadt Graz / Fischer