Mit dem Thema Nachhaltigkeit wurde bei der AIRPOWER22 groß beworben. Nun liegt dazu der abschließende Nachhaltigkeitsbericht vor:
- Die Nachhaltigkeitsbemühungen führten zu minus 18 Prozent CO2-Äquivalent pro Kopf bzw. Besucher.
- 100 Prozent CO2-Kompensation würden die AIRPOWER22 zur „klimaneutralen“ Veranstaltung machen.
- Die AIRPOWER22 generierte 92 Prozent an regionaler Wertschöpfung bei Dienstleistungen, Zulieferern, Catering direkt aus der Region bzw. der Steiermark.
Die Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsbericht der AIRPOWER22 wurde unter der Gesamtprojektleitung von Brigadier Wolfgang Prieler durch eine eigene Stabsstelle Nachhaltigkeit unter der Führung von Major Sebastian Schwab unter wissenschaftlicher Begleitung durch einen eigenen Beirat unter der Leitung von Universitätslektor Wolfgang Mattes sowie einer externen, unabhängigen Projektbegleitung der Nachhaltigkeitsberater Michael Jayasekara, Petra Bußwald und Stephan Maier erarbeitet und in der Projektorganisation der AIRPOWER22 erarbeitet bzw. umgesetzt.
Einsparungen in Bereichen Mobilität, Catering, Energie, Abfall
Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Treibhausbilanz der AIRPOWER22, insbesondere in den Bereichen Vermeidung und Reduktion hätten ihre Wirkung erzielt. Es sei gelungen, trotz deutlich höherer Besucherzahlen in 2022 gegenüber 2019 Emissionen und Ressourcen in den Bereichen Mobilität, Catering, Energie, Abfall und Materialversorgung signifikant einzusparen.
- Ein umfassendes Abfallwirtschaftskonzept führte zu einer Einsparung von 35% an Restmüllmenge.
- Die bisher mit fossilen Energieträgern betriebenen Aggregate im Bereich der Stromversorgung wurden ersetzt und 83% der gesamten Stromversorgung der AIRPOWER mit zertifiziertem Ökostrom (österreichisches Umweltzeichen 46) sichergestellt.
- Die Unterkünfte der beteiligten Soldatinnen und Soldaten wurden möglichst nahe an das Veranstaltungsgelände gelegt und der Transport mit Großraumfahrzeugen anstelle von Klein-Kfz sichergestellt.
Für mich war von Anbeginn an klar, dass das Projektteam die AIRPOWER22 als ein echtes Role-Model für einen nachhaltigen Großevent planen und umsetzen muss. Gemeinsam mit unabhängigen Expertinnen und Experten haben die Verantwortlichen an einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept gearbeitet, dessen beeindruckende Ergebnisse nun in diesem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert sind. Über 3.357 Datensätze mit rund 17.000 Einzeleingaben in 106 Datengruppen wurden dabei ausgewertet und mit vorhandenen Daten aus 2019 gegenübergestellt. Diese belegen eine Einsparung von 18 Prozent CO2-Äquivalent pro Kopf, unser erklärtes Ziel in 2021 waren 15 Prozent.
so dazu Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Die profunde Planung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsbemühungen bestätigt Wolfgang Mattes, wissenschaftlicher Begleiter des Nachhaltigkeitsbereiches der AIRPOWER22 sowie Universitätslektor an der Universität für Bodenkultur:
Es zeigen die Vergleiche mit ähnlichen Großveranstaltungen wie etwa mit einer Airshow in Kanada oder mit dem Donauinsel-Fest, wie viel detaillierter bei der AIRPOWER in Planung und Umsetzung des Themas Nachhaltigkeit vorgegangen wurde.
Optimiertes Verkehrskonzept: Schlüssel für künftige Nachhaltigkeitsbemühungen
Einen besonderen Schwerpunkt bildete in der Nachhaltigkeitsstrategie das Thema Verkehr, hier vor allem die Attraktivierung einer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit der Bereitstellung zahlreicher Sonderzüge, u.a. direkt aus einigen Landeshauptstädten, sowie 365 Buslinien aus nahezu ganz Österreich sei beispielsweise die Anreise von Besucher:innen weitestgehend mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Shuttle-Konzepten sichergestellt sowie mit einem konkreten Anreizsystem zudem die Bildung von Fahrgemeinschaften angeregt worden. Eine Reduktion der vom Veranstalter bereitgestellten Parkplätze auf die Hälfte zu 2019 sollte einen weiteren Anreiz für eine öffentliche Anreise bilden. Wirklich durchgesetzt hat sich diese aber kaum. Lange Staus bei der An- und Abreise waren auch 2022 die Folge.
Wie der Nachhaltigkeitsbericht deutlich belegt, entfällt der überwiegende Teil der CO2-Emissionen weiterhin auf den Bereich der Besuchermobilität. Ein weiter zu optimierendes Verkehrskonzept sei damit der Schlüssel für künftige Nachhaltigkeitsbemühungen bei den nächsten AIRPOWER-Veranstaltungen.
Als Maßnahme zukünftiger AIRPOWER-Veranstaltungen sollte laut dem Bericht zur Einsparung von Ressourcen in allen Bereichen in Betracht gezogen werden, die Gäste-Anzahl zu limitieren. Eine solche Maßnahme würde sofort auf alle oben angeführten Bereiche Einfluss nehmen und die Belastung für die Natur und das Klima stark reduzieren.
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