Start Steiermark Ermittlungen nach tödlichem Flugzeugabsturz im Wechselgebiet laufen

Ermittlungen nach tödlichem Flugzeugabsturz im Wechselgebiet laufen

Fluggast hatte offenbar den Rundflug über das Wechselgebiet kurz vor dem Unglück im Rahmen eines Benefiz-Flugtages am Flugplatz Pinkafeld erworben. Mehrere Hubschrauber waren bei der Suchaktion beteiligt.

Polizeihubschrauber

Nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges und zwei Toten am 23. Juli laufen die Ermittlungen in Sachen Unfallursache. Am heutigen Sonntag soll ein Sachverständiger das sichergestellte Flugzeug begutachten. Auch eine Obduktion der Leichen wurde angeordnet.

Zwei Männer im Alter von 56 und 67 Jahren aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld waren am Samstag gegen 11 Uhr am Flugplatz Pinkafeld mit dem Kleinflugzeug in Richtung Wechselgebiet gestartet.

Bereits 15 Minuten später setzte der 56-jährige Pilot einen Notruf ab und meldete Rauch im Cockpit. Danach brach die Verbindung ab. Nachdem er danach nicht mehr erreichbar war, verständigte die Flugplatzleitung die Einsatzkräfte. Weil die Position nur grob eingeschätzt werden konnte, wurde eine großräumige Suchaktion unter Beteiligung mehrerer Hubschrauber eingeleitet.

Gegen 16:30 Uhr fand die Besatzung eines Hubschraubers des Innenministeriums Wrackteile des Flugzeuges in einem schwer zugänglichen Waldstück im Bereich Festenberg. Sofort wurden Einsatzkräfte zugeführt, die jedoch nur mehr den Tod der Insassen feststellen konnten.

Einsatzkräfte fanden das Flugzeug Stunden später in einem dichten und schwer zugänglichen Waldgebiet bei Festenburg. Für die Suche aus der Luft standen auch zwei Polizeihubschrauber im Einsatz. Den beiden Männern konnte jedoch nicht mehr geholfen werden. Sie waren bereits tot.

Noch am Nachmittag nahmen Kriminalisten des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark sowie die Staatsanwaltschaft Graz die Ermittlungen auf. Im Rahmen eines ersten gemeinsamen Lokalaugenscheins am Unglücksort wurden das Flugzeug sowie die beiden Leichen sichergestellt. Eine Obduktion der beiden Männer wurde angeordnet.

Sachverständige aus dem Bereich der Luftfahrt nahmen heute die Ermittlungen auf. Dabei wird das einmotorige Flugzeug technisch untersucht. Ob es bereits heute zu einer Bergung des verunglückten Kleinflugzeuges aus dem schwer zugänglichen Waldstück kommen kann, ist fraglich.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge dürfte es sich beim gebürtigen Oststeirer (67) um einen Fluggast gehandelt haben. Er hatte den Rundflug über das Wechselgebiet offenbar kurz zuvor im Rahmen eines Benefiz-Flugtages am Flugplatz Pinkafeld erworben. Beim 56-Jährigen soll es sich, ersten Erkenntnissen zufolge, um einen durchaus erfahrenen Piloten mit mehrjähriger Flugerfahrung gehandelt haben. Die aufwändigen Ermittlungen zur genauen Unfallursache werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wrack geborgen: Erste Begutachtung bereits erfolgt

Einsatzkräfte konnten am Sonntag das abgestürzte Kleinflugzug bergen. Auch eine erste technische Begutachtung der Wrackteile durch Sachverständige sowie die Beurteilung möglicher Umweltschäden wurde vorgenommen.

Dabei wurden Ruß- bzw. Schmauchablagerungen im Motorraum festgestellt. Die genaue Unfallursache ist damit noch nicht geklärt. Die Feststellung untermauert jedoch die via Funk getätigten Angaben des in Not geratenen Piloten. Er hatte beim abgesetzten Funkspruch bereits von Rauch im Cockpit berichtet. Dann brach die Verbindung zu ihm ab.

Für die Beurteilung der genauen Unfallursache sind noch weitere und länger andauernde Detailuntersuchungen von Einzelteilen erforderlich. Für diesen Zweck konnten Einsatzkräfte der Feuerwehr das sichergestellte Flugzeug heute bereits aus dem schwer zugänglichen Waldgelände in über 1.000 Metern Höhe aufwändig bergen. Es handelt sich dabei um ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug zum Eigenbau (Type HB 207 R Alfa). Die dafür erforderlichen Genehmigungen lagen, bisherigen Erkenntnissen zufolge, vor.

Zum Zwecke einer Dokumentation der unübersichtlichen Unfallstelle im Rahmen der Spurensicherung kam am heutigen Tag auch eine Polizei-Drohne zum Einsatz. „Umweltkundige Organe“ (UKO) der Polizei begutachteten zudem die Unfallstelle, nachdem das dortige Erdreich mit rund 50 bis 55 Liter Treibstoff aus dem Flugzeug verunreinigt worden war. Das kontaminierte Erdreich wird in der Folge fachgerecht abgebaggert und entsorgt. Umweltschäden im größeren Ausmaß dürften jedoch nicht eingetreten sein. Die Höhe des entstandenen Sachschadens steht bislang noch nicht fest.

Foto: Symbolbild

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