Es ist wichtig, die Wirkungsweise und Gefahr von K.o.-Tropfen zu kennen und Kompetenz im Umgang mit dem Risiko zu entwickeln. Wir werden möglicherweise nicht verhindern, dass K.o.-Tropfen in ein Getränk gemischt werden. Aber wir können den Umgang mit Betroffenen beeinflussen.
so Claudia Kahr, Geschäftsführerin der Fachstelle für Suchtprävention „VIVID″, bei der Vorstellung der Sensibilisierungskampagne zu KO-Tropfen.
‚Look at your friends′
ist in diesem Fall das Gebot der Stunde. Dies bedeutet im Freundeskreis vorab zu besprechen, wie man sich schützen kann:
- Keine Getränke von fremden Personen annehmen
- Eigene Getränke nicht unbeobachtet lassen
- Vollräusche vermeiden
- Aufeinander aufzupassen
- Gemeinsam in den Abend zu starten und auch wieder gemeinsam nach Hause gehen
Eine Stadt muss alles daran setzen, dass sich junge Menschen bestmöglich ausprobieren und entfalten können. Dazu gehört auch Freunde zu treffen, Spaß zu haben und zu feiern. Leider gibt es Menschen, die diese Freude schamlos missbrauchen und mit K.o.-Tropfen versuchen, ihre Opfer wehrlos und gefügig zu machen. Wenn wir gemeinsam und entschlossen dieser Gefahr entgegentreten, dann schaffen wir es unsere Jugend davor zu schützen. Schauen wir aufeinander, denn Sicherheit geht uns alle an!
so der Grazer Jugendstadtrat Kurt Hohensinner. Mit der Unterstützung der Wirtschaftskammer läuft die Kampagne mit Plakaten und Bierdeckel demnächst in fast 500 steirischen Betrieben. Begleitet wird die Infokampagne im Internet und mit Schulungen für Jugendarbeiterinnen und -arbeiter, die durch die Fachstelle für Suchtprävention „VIVID″ durchgeführt werden.
Jugendlandesrätin Juliane Bogner-Strauß:
Gewalt hat keinen Platz in der Gesellschaft und schon gar nicht unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Was mich dazu veranlasst hat, diese wichtige Sensibilisierungskampagne zu starten, ist die Überzeugung, dass Aufklärung und Wissen schützt. Die Idee stammt aus Medienberichten, die über eine ähnliche Kampagne in Frankreich berichteten. Ich möchte für unsere Jugendlichen einen sicheren Raum schaffen, indem man aufeinander achtet. Dazu braucht es diese Kampagne.
Laut Obmann der Fachgruppe Gastronomie, Klaus Josef Friedl, sei ein Grund dieser Kampagne, dass Betriebe oft in ein schiefes Licht geraten, wenn über Vorfälle in diesen berichtet wird. Daher sei es sinnvoll in der Prävention mitzuarbeiten:
Auch wenn Übergriffe aufgrund der Verabreichung von K.o.-Tropfen in steirischen Gastronomiebetrieben kaum bekannt sind, nehmen wir dieses Thema sehr ernst und schließen uns der Aufklärungskampagne gerne an. Im Gegensatz zu Festen im Privatbereich haben wir in der gewerblichen Gastronomie die Möglichkeit, Themen wie K.o.-Tropfen oder Suchtmittelmissbrauch bei Gästen und Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern zu sensibilisieren und damit Schutz und Sicherheit anzubieten.
Titelbild: © Stadt Graz
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