Das Ankunftszentrum des Landes Steiermark und der Stadt Graz in der Messehalle D der Grazer Messe ist seit dem 16. März in Betrieb. Vor Ort ist die zentrale Registrierung, Erstbetreuung und weitere Versorgung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine möglich.
Im Ankunftszentrum in der Messehalle D in Graz werden Menschen, die aus der Ukraine flüchten müssen, registriert, medizinisch sowie bei Bedarf auch psychologisch betreut und von dort aus möglichst rasch in kleinere, regionale Quartiere weitergebracht. Ich bedanke mich bei allen Steirerinnen und Steirern, die Unterkünfte in großer Zahl und Hilfe aller Art angeboten haben. Ebenso gilt mein Dank der Polizei und allen weiteren Partnerinnen und Partner, die uns beim Aufbau und der Abwicklung hier im Ankunftszentrum unterstützen. Gemeinsam zeigen wir den Opfern des Krieges, dass die Steiermark ein großes Herz für Notleidende hat.
so die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus. Laut Bürgermeisterin Elke Kahr werden in allen Ressorts der Stadt große Anstrengungen unternommen, um den Geflüchteten zu helfen. Die Menschen aus der Ukraine brauchen jetzt Sicherheit, die wir ihnen geben wollen.
Auf kommunaler Ebene ist Graz vor allem mit den Fragen des täglichen Bedarfs konfrontiert:
- Für alle Kinder aus der Ukraine gibt es seit 14. März die Möglichkeit in Graz zur Schule zu gehen. In der Willkommensschule (Volksschule St. Leonhard, Elisabethstraße 56) sollen diese mit gleichaltrigen Kindern zusammenkommen, zusammenspielen, zusammenlernen. Ukrainisch sprechende Personen sind vor Ort. (Mehr Infos)
- Kinder, die ab Montag hier in die Schule gehen sollten, bekommen eine Schülerfreifahrtkarte.
- Erwachsene fahren mit ihrem Reisepass mit den Grazer Linien gratis.
- Bei Autos, die mit ukrainischem Kennzeichen in der gebührenpflichtigen Zone parken, drückt die Verkehrsüberwachung laut Vizebürgermeisterin Schwentner „sozusagen ein Auge zu – das ist das Mindeste, was die Stadt Graz tun kann.“
Flüchtlinge aus der Ukraine werden 24 Stunden am Tag durch Rotes Kreuz und Caritas betreut
Im Auftrag des Landes Steiermark wird das Ankunftszentrum vom Roten Kreuz und der Caritas in Zusammenarbeit mit der Polizei betrieben. Landespolizeidirektor-Stellvertreter Alexander Gaisch:
Wir übernehmen die fremdenpolizeiliche Erfassung für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Dabei werden wir bemüht sein, dass dieser Vorgang so unbürokratisch und rasch wie möglich, jedoch auch mit der dementsprechend Zuverlässigkeit ablaufen kann. Sobald die Erfassung erfolgt ist, wird damit im Sinne der Verordnung zum temporären Schutz die Unterstützung im Rahmen der Grundversorgung möglich.
- Teams sind 24 Stunden am Tag für die eintreffenden Personen zur Stelle.
- Bereits bei der Ankunft sind Dolmetscher:innen vor Ort.
- Das Rote Kreuz & Caritas sorgt für Verpflegung und medizinische Betreuung der Menschen.
- Es können rund 100 Personen pro Tag abgefertigt werden. Die Registrierung erfolgt an vier Punkten durch die Polizei.
- Die Kapazität im Ankunftszentrum kann sukzessive – je nach Bedarf – auf bis zu 1000 Personen pro Tag erhöht werden.
- Es wird sichergestellt, dass alle Ankommenden auf Covid-19 getestet werden. Personen, die eine Corona-Schutzimpfung brauchen, wird diese auch angeboten.
- Es wird darauf geachtet, dass Familien- und Gruppenverbände gemeinsam unterkommen können. Sollten Menschen nicht unmittelbar untergebracht werden können, gibt es vor Ort die Möglichkeit, eine Nacht in einer eigens eingericheten Notschlafstelle zu verbringen.
- In der Halle gibt es Ruhezonen, eigens eingerichtete Bereiche für Kinder und groß angelegte Aufladestationen für Mobiltelefone.
Allein die Berichte von der polnisch-ukrainischen Grenze zeigen, wie groß das Leid und wie groß die Anzahl der Menschen ist, die die Ukraine verlassen müssen. Die dramatische Situation muss für uns alle gemeinsam Auftrag sein, schnell und professionell daran zu arbeiten, möglichst viele Menschen versorgen zu können, die vor dem verbrecherischen Angriffskrieg Wladimir Putins flüchten müssen. In den kommenden Wochen wird die wichtigste Aufgabe sein, Quartiere für sie zu finden. Mit dem Ankunftszentrum in der Grazer Messe legen wir den Grundstein dafür, als Land Steiermark gemeinsam mit der Stadt Graz und den steirischen Einsatzorganisationen einen Beitrag zu leisten, das furchtbare Leid der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen so gut es geht zu lindern. Die kommenden Wochen und Monate werden noch viele Herausforderungen bereithalten, die wir nur gemeinsam als Gesellschaft zum Wohl all jener, die durch diesen Krieg Unvorstellbares erleiden und durchmachen müssen, bewältigen können.
so Europalandesrat Drexler.
- Unter www.ukrainehilfe.steiermark.at sind alle Infos zur Hilfsangeboten und -Maßnahmen in der Steiermark zu finden.
- Meldungen über freie Quartiere können per E-Mail an grundversorgung@stmk.gv.at gerichtet werden.
- Die Hotline des Landes Steiermark zur Ukrainehilfe steht unter der Telefonnummer 0800 201010 an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.
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