Für die Grazer Gemeinderats- und Bezirksratswahl im September stellen sich 172 Leute für die KPÖ der Wahl.
Uns war es wichtig, dass wir eine gute Mischung aus Jung und Alt haben, die ganze Palette an Arbeitsfeldern abbilden und Menschen mit verschiedenster Herkunft dabeihaben. In der KPÖ-Familie haben viele Platz und eine Parteimitgliedschaft ist keine Voraussetzung um bei uns aktiv mitzumachen.
so KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. Die Gemeinderatsliste, die mit der maximal zugelassenen Anzahl von 96 Kandidat:innen gefüllt sei, wird nach dem Reißverschlusssystem geführt. Seit 1993 würde bei der KPÖ Graz darauf geachtet werden, dass gleich viele Frauen wie Männer auf der Liste vertreten sind.
Die jüngste Kandidatin ist die 19-jährige Postlerin Nicole Gollner. Zu den Ältesten zählen die ehemalige Innenstadt-Modistin Barbara Tvarjonas (78 Jahre) und Renate Hochstrasser (66), die jahrzehntelang als Geschäftsführerin bei RUEFA Reisen tätig war. Ebenso finden sich viele verschiedene Berufsgruppen in der Wahlliste wieder: Von der Straßenreinigung, über Schweißer, Installateure, Gastro (Koch & Kellner:innen), sind auch Historiker, wie Heimo Halbrainer, oder Ärzt:innen, Lehrende und Menschen aus dem sozialen Bereich zu finden.
Viele Kandidat:innen kommen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern. Aus dem EU-Raum (Deutschland, Italien, Zypern) aber auch genauso Menschen, die außerhalb der EU ihre Wurzeln haben (England, Türkei, Afghanistan und vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien, wie Serbien, Kroatien, Bosnien und Kosovo).
Jede Stimme zählt und ist notwendig damit Graz nicht sein soziales Gesicht verliert. In so mancher Frage ist die KPÖ ein wichtiges Korrektiv zur Grazer ÖVP, da Bürgermeister Nagl schon so manches Mal bewiesen hat, dass er zu übermütig agiert.
so Kahr.
KPÖ-Stadtrat Krotzer: Sozialpolitik statt Eventpolitik
Diesen Spruch hat KPÖ-Urgestein Ernest Kaltenegger geprägt. Für KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer ist dieser Leitsatz wichtiger denn je. Es sei Zeit, dass sich viele Politiker wieder den Lebensrealitäten und den alltäglichen Sorgen und Problemen der Grazer:innen annehmen sollen, anstatt viel Steuergeld für Eigenwerbung und Versprechungen auszugeben. Die KPÖ verweist stattdessen lieber auf erzielte Errungenschaften und sieht beispielsweise Verbesserungen im Verkehr, und mit wenig zur Verfügung gestellten Budget auch im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Impfstelle wurde ausgebaut sowie runderneuert und wird im Jahr von 30.000 Menschen aufgesucht. Eine Datenbank, die öffentlich und tagesaktuell alle freien Plätze in städtischen Pflegeeinrichtungen darstellt sowie das in Österreich einmalige mobile Pflegemodell, wo kein Mensch aus finanziellen Gründen ins Altersheim gehen.
Wohnen, Soziales und Verbauung
sind aus Sicht des KPÖ-Klubobmanns Manfred Eber die wichtigsten Themen für die anstehende Wahl. Gerade die Verbauung in Graz (letztes Jahr wurden jede Stunde 61m² pro Stunde versiegelt) müsse entschlossen entgegengetreten werden:
Zumeist werden Flächen im Interesse von Investoren versiegelt. Anlegerwohnungen stehen lange leer und sind für die Grazer Bevölkerung nicht erschwinglich.
Eber wird in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Dringlichen Antrag einbringen, in welchen die KPÖ die Revision des Flächenwidmungsplans einfordert – erst dann kann eine Bausperre in Graz greifen.