Im Stadtführer Einfach:Graz führt ein Stadtrundgang mit 7 Stationen vom GrazMuseum über Schloßberg und Kunsthaus bis zur Oper und dauert 1 bis 2 Stunden. Die Wege zwischen den einzelnen Punkten werden erklärt – das alles in leichter Sprache. Die beschriebenen Stationen sind:
- GrazMuseum
- Schloßberg
- Kunsthaus
- Davidgasse
- Hauptplatz und Rathaus
- Zeughaus und Landhaus
- Oper Graz
Sehenswürdigkeiten in einfacher Sprache
Für den Graz Stadtführer in einfacher Sprache haben Menschen mit Behinderungen und Studierende der FH Joanneum eng zusammengearbeitet. Sie besuchten gemeinsam alle Sehenswürdigkeiten und tüftelten an den Texten. Die Illustrationen steuerten Künstlerinnen und Künstler aus dem Atelier Randkunst der Lebenshilfe bei.
Mittels QR-Code ist eine ausführliche Audio-Version der Stadtführung abrufbar. Darauf ist die Stimme von Alex Gutmann von der Lebenshilfe zu hören:
Ich sehe nicht gut, daher sind für mich mündliche Erklärungen sehr wichtig.
Zielgruppe vom Stadtführer Einfach:Graz sind nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern generell Menschen, die sich gerne in einfacher Sprache umfassend informieren wollen. In Österreich, Deutschland und der Schweiz können rund 24 Millionen Menschen nicht richtig lesen. Die meisten von Firmen und Behörden herausgegebenen Informationen sind für diese Menschen schwer verständlich.
Wissenswert: Die Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit. Die Leichte Sprache geht in der Vereinfachung weiter als die Einfache Sprache. Die maximale Satzlänge beträgt bei der Einfachen Sprache meist 15 Wörter, bei der Leichten Sprache sollen Sätze kurz sein. Einfache Sprache vermeidet komplizierte Sprachelemente, macht aber einen normalsprachlichen Eindruck. Leichte Sprache hingegen weist Eigenheiten auf, die in der Normalsprache nicht vorkommen, wie Trennstriche in zusammengesetzten Wörtern und zusätzliche Zeilenumbrüche. (Quelle Wikipedia)
Der Graz Stadtführer ist ab seiner Wiedereröffnung am 1. Juli im GrazMuseum gegen eine freiwillige Spende erhältlich. Bereits jetzt kann man ihn bei bei Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße 37a, unter der Telefonnummer 0316/ 71 55 06 bestellen oder hier als PDF herunterladen.
Lebenshilfe-Geschäftsführerin Susanne Maurer-Aldrian:
Heuer werden wegen Corona viele Österreicherinnen und Österreicher im Inland urlauben. Es ist wichtig, dass es Informationen über Graz in einfacher Sprache gibt, die jeder verstehen kann.
Sozialstadtrat Kurt Hohensinner:
Nicht erst als Sozialstadtrat sondern auch schon aus meiner Tätigkeit als Behindertenpädagoge ist es mir ein besonderes Anliegen, Inklusion und Barrierefreiheit in allen Bereichen auszubauen und zu forcieren. Inklusion darf dabei keine leere Worthülse sein, sondern muss gelebt werden. Ich freue mich, dass wir mit diesem Stadtführer einen weiteren wichtigen Schritt für mehr Inklusion in unserer Gesellschaft setzen und gleichzeitig viele Menschen in einfacher Sprache einladen, unsere wunderschöne Stadt zu entdecken. Ein großes Dankeschön an die Lebenshilfe und die Studierenden der FH Joanneum.
Sibylle Dienesch, Vizedirektorin des GrazMuseums:
Auch im Kultur-Betrieb gibt es viele unsichtbare Barrieren. Ich sehe den inklusiven Stadtführer als wichtigen Schritt, um diese abzubauen und das kulturelle Angebot allen zugänglich zu machen.
Claudia Jacum, Studierende an der FH Joanneum Soziale Arbeit:
Wir haben sehr von der Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden der Lebenshilfe profitiert. Manche Dinge dauern vielleicht länger. Aber wenn man Menschen mit Behinderungen einbindet, erfährt man, was sie wirklich brauchen.
Foto: Symbolbild